Trachten und Traditionen
Bewegte Geschichte der Stadtkapelle Litschau
Blasmusikkapellen prägen das gesellschaftliche Leben. Was wäre ein Fest oder ein Frühschoppen ohne Blasmusik? Auch bei der Stadtkapelle Litschau, die 2023 ihr 125-jähriges Bestehen feierte, werden Traditionen hochgehalten.
LITSCHAU. Im Jahr 1898 entschlossen sich mehrere Musiker, eine Blasmusikkapelle zu gründen - dies war die Geburtsstunde der Stadtkapelle Litschau. Die aufstrebende Kapelle machte später der Zweite Weltkrieg wieder zunichte, denn viele Musiker kehrten nicht mehr heim. Nach Kriegsende begann man mit den zurückgebliebenen Musikkameraden mit dem Wiederaufbau.
Die Tracht im Wandel der Zeit
Anfangs gab es noch keine einheitliche Kleidung. Als Adolf Geist die Stelle des Kapellmeisters (von 1962 -1989) übernahm, begann dann der eigentliche Aufstieg der Kapelle. Als einheitliche Tracht wurde der Niederösterreichanzug gewählt. 1964 nahm die Stadtkapelle erstmals an einer Marschmusik- und Konzertmusikbewertung teil.
Die Tracht wurde einige Jahre später gewechselt auf violette Jacken, rote Gilets, schwarze Kniehose und weiße Stutzen.
Anfang der 90er Jahre kleidete sich die Stadtkapelle mit roten Jacken und Gilets ein.
Die heutige Tracht wurde 2008 angeschafft, sie ähnelt wieder der aus den Anfangsjahren mit grauen Jacken und roten Gilets. Für den Friedhofsgang bei Begräbnissen hat die Stadtkapelle eine eigene Uniform, dunkle Jacken oder graue Mäntel mit schwarzer Hose.
Fixpunkte im Jahr
Zu jährlichen Fixpunkten zählen das traditionelle Frühjahrskonzert und kirchliche Anlässe wie Osterprozession, Erstkommunion, Fronleichnam und Allerheiligen in den Gemeinden Litschau, Reingers und Haugschlag. Musikalisch umrahmt man auch immer wieder die Florianimessen der Feuerwehren. Marschmusik- und Konzertmusikbewertung sind ebenfalls fixe Bestandteile im Jahreskalender.
Anfang Mai spielt die Stadtkapelle beim traditionellen Maibaumaufstellen der Stadtgemeinde Litschau und zu Pfingsten besucht man immer wieder gerne den "Böhmischen Traum" in der Nachbargemeinde Brand. Übers Jahr werden viele Begräbnisse musikalisch umrahmt und die ein oder andere Veranstaltung, sei es ein Früh- oder Dämmerschoppen, Geburtstagsständchen, eine Hochzeit oder eine Eröffnung. Zählt man dann auch noch die wöchentlichen Proben dazu, ist die Stadtkapelle Litschau jeden dritten Tag für die musikalische Kultur in der Öffentlichkeit unterwegs.
Erfolgreiche Konzertreihe
Erst kürzlich feierte man im "Moment" in Litschau das 30. Frühjahrskonzert. Seit Bestehen der Kapelle haben in Summe zehn Kapellmeister und acht Obmänner für dessen Fortbestand gesorgt. Mit Werner Stangl (Obmann seit 2021) und Johann Kreuzer (1997 - 2021) sind zwei dieser Obmänner heute noch aktiv. Auch Kapellmeister Robert Hammerschmied (seit 2008) und seine beiden Stellvertreter Robert Böhm und Alfred Bachofner, der Kapellmeister von 1989 bis 2008 war, brachten immer viele Mühen und Zeit auf, um das Konzert auf die Beine zu stellen.
Alfred Bachofner hatte in seiner Amtszeit als Kapellmeister gemeinsam mit dem damaligen Obmann Kurt Handl (1990 - 1997) die Idee zum "Frühjahrskonzert". Das erste fand am 5. Oktober 1991 in Haugschlag statt. Mit dieser Idee begann eine erfolgreiche Konzertreihe im Bezirk Gmünd. Mittlerweile hat jede Kapelle im Bezirk ein jährliches traditionelles Frühjahrskonzert.
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