Der Heilige Martin darf bleiben
Sollen Kreuze, Martinsfeiern und der Nikolo aus Schulen im Bezirk verschwinden? Ein Lokalaugenschein.
BEZIRK (eju). Kreuze sollten als religiöse Symbole aus Schulklassen verschwinden, Bildungsministerin Hammerschmid machte nun aber einen Rückzieher. Auch religiöse Feiern wie der Martinsumzug am kommenden 11. November (Laternenfest) oder die Nikolofeier stehen immer wieder unter Kritik. Die Bezirksblätter befragten Lehrer, Schüler, Eltern und Politiker aus dem Bezirk Gmünd, ob der heilige Martin und Nikolaus bleiben dürfen oder verbannt werden sollen.
Gehört zu unserer Kultur
Michael Mikscha, Vater zweier schul- bzw. kindergartenpflichtiger Kinder aus Gmünd: "Nein, auf keinen Fall. Religion gehört zu unserer Kultur. Wenn sich jemand durch ein Kreuz belästigt fühlt, muss er ja nicht hinschauen. Wenn man über die Sinnhaftigkeit der Religion diskutiert, müsste man ja vielleicht auch Weihnachten kritisch betrachten."
Die sechsjährige Alina Gratzl aus Klein Ruprechts liebt die heimischen Bräuche, ohne Nikolaus und Martinsumzug geht für sie gar nichts. Für sie kommt auch zu Weihnachten das Christkind und nicht der Weihnachtsmann.
Für den Gmünder Stadtrat Martin Preis (VP) ist die Sachlage ganz klar: "Das Kreuz soll keinesfalls aus den Klassenzimmern verschwinden, weil es meiner Meinung nach nicht nur ein christliches Symbol, sondern auch eines der europäischen Werteordnung ist. Ich bin außerdem dafür, dass die Kinder im Kindergarten auch weiterhin mit den christlichen Traditionen bekannt gemacht werden."
Nicht alles aufgeben!
Nicht alles aufgeben!
Die Gmünder Volksschuldirektorin Beatrix Skoll schlägt in die gleiche Kerbe: "Ich bin dafür, dass wir Traditionen beibehalten. Wir leben in Traditionen, sie sind Teil von uns und ich bin nicht dafür, dass wir das alles aufgeben."
Unsere Werte vermitteln
Die Gmünder SPÖ-Stadträtin Beatrix Vischer-Simon hat auch kein Problem mit hiesigen Traditionen, im Gegenteil: "Ich halte nichts davon, Krampus- und Nikolausfeiern in den Schulen abzuschaffen, schließlich hat das bei uns Tradition und eine Herkunft. Für Menschen aus anderen Kulturen, die damit nichts anfangen können, freue ich mich, dass wir ihnen auf diese Art auch unsere Werte vermitteln, damit sie sie auch verstehen."
Auch der grüne Bezirkssprecher Manfred Stattler kann sich mit einem Verbot von Nikolaus, Kreuz und Co. nicht anfreunden: "Kinder sollten im Sinne einer umfassenden Bildung die großen Religionen kennenlernen. Religiöse Symbole und Feste aus Bildungseinrichtungen zu verbannen, wäre daher der falsche Weg. Am besten entscheiden nicht Hammerschmids und Lopatkas, sondern Eltern, PädagogInnen und Kinder nach den Erfordernissen des jeweiligen Standortes selbst."
Stimmen Sie mit ab:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.