Holztransporte im Waldviertel
Ein Bahnhof statt Holz-Lkw

Landesrat Ludwig Schleritzko beim Schwerverkehrs-Gipfel. Erste Maßnahme ist ein freiwilliges Nachtfahrverbot. | Foto: NLK/Burchhart
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  • Landesrat Ludwig Schleritzko beim Schwerverkehrs-Gipfel. Erste Maßnahme ist ein freiwilliges Nachtfahrverbot.
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Frächter stimmen freiwilligem Nachtfahrverbot zu. Idee: Überladebahnhof soll Entlastung bringen.

WALDVIERTEL/ST. PÖLTEN. Nach einem ersten Treffen Mitte März 2021 fand kürzlich ein weiterer Runder Tisch zur Thematik der Holztransporte durch das Waldviertel statt. Bezirkshauptmann Stefan Grusch hat dazu auf Bitte von NÖ Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko VertreterInnen von Gemeinden, Wirtschaft und der Verwaltung eingeladen.

Elf Millionen Festmeter Holz werden in Österreich im Jahr maximal geschlägert, mindestens weitere sieben Millionen kommen über die Bundesstraßen des Waldviertels herein. Wie die Bezirksblätter berichteten, führte das zu massiven Protesten in den Gemeinden und Dörfern der Bezirke Gmünd und Waidhofen, als plötzlich auch nachts hunderte Lkw vorbeidonnerten.

Erste Maßnahmen

Jetzt gibt es erste Maßnahmen: "Die Vertreter der Wirtschaft haben zugesagt, mit der Sägeindustrie und den Frächtern des Waldviertels zeitnahe innerhalb eines Monats Gespräche zu freiwilligen verkehrsorganisatorischen Maßnahmen zu führen. Es geht dabei vor allem darum, die Nachtstunden von Holz-Transporten frei zu halten und dadurch die Bürgerinnen und Bürger zu entlasten. Ferner habe ich den Gemeinden angeboten, sie bei baulichen Maßnahmen wie Fahrbahnteilern über den NÖ Straßendienst zu unterstützen", berichtet Landesrat Schleritzko nach dem Runden Tisch über erste Ergebnisse. 

Stefan Grusch, Bezirkshauptmann von Gmünd und Organisator des Runden Tisches, kündigt gemeinsam mit den Bezirkshauptmännern von Waidhofen/Thaya und Zwettl an, dass die Schwerverkehrskontrollen, insbesondere der Holz-Lkw, auf regionaler Ebene sowie unter Beiziehung der Prüfzüge des Landes NÖ konsequent fortgesetzt werden.

Ferner sollen die Möglichkeiten eines verordneten Lkw-Nachtfahrverbotes an den Grenzen zu Tschechien rechtlich geprüft werden. Den betroffenen Gemeinden wird auch angeboten, Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 30 km/h in den Ortsdurchfahrten zu prüfen, sofern das gewünscht wird.

Betrachten Sie ein Nachtfahrverbot für Lkw als sinnvoll?

Erhöhtes Verkehrsaufkommen

Im Vorfeld war eine Analyse der Holz-Transporte aus der Tschechischen Republik vorgenommen worden, die ergeben hat, dass das Verkehrsaufkommen zugenommen hat, vor allem an den Grenzübergängen Neu-Nagelberg und Grametten (2019-2021 in Neu-Nagelberg ca. 11 Prozent, in Grametten ca. 51 Prozent).

Der Anteil der Holz-Lkw am Gesamt-Schwerverkehr liegt an den Grenzübergängen Neu-Nagelberg und Grametten bei 10 Prozent bzw. 20 Prozent, beim Grenzübergang Fratres bei 90 Prozent. Die Zielorte der Holz-Lkw liegen zu rund 85 Prozent im Waldviertel.

Überladebahnhof in Vitis

Vertreterinnen und Vertreter der Region werden zusätzlich auch an Bundesministerin Gewessler herantreten und um Prüfung von Möglichkeiten zur Verlagerung der Holz-Transporte auf die Bahn ersuchen.

Dort setzt ÖVP-Bundesrat Eduard Köck an, der am Montag zu einer Pressekonferenz einlud. Seine Idee: Ein Überladebahnhof soll Entlastung bringen. Dabei wird das Holz angeliefert und in wenigen Arbeitsschritten auf Lkw geladen, von wo aus diese dann das Holz an die Waldviertler Industrie anliefern. "Der Standort Vitis wäre dafür ideal, denn dann wären die Lkw bereits auf den höherrangigen Straßen", so Köck, der den Frächtern gleich ein Angebot macht. "In der Kleinregion wickeln wir viele EU-Projekte ab. Da können wir sicher weiterhelfen, jedenfalls ist jetzt die Zeit da, denn für Holzlager gibt es eigene Förderschienen", so Köck. Denn: "Die Gesellschaft wird nicht mehr akzeptieren, dass Holz hunderte Kilometer per Lkw transportiert wird. Deshalb gehört Holz auf die Schiene."

Landesrat Ludwig Schleritzko beim Schwerverkehrs-Gipfel. Erste Maßnahme ist ein freiwilliges Nachtfahrverbot. | Foto: NLK/Burchhart
Bundesrat Eduard Köck: "Ein Überladebahnhof würde der Industrie und den Menschen nützen." | Foto: z.V.g.

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