Grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung
GMÜND. Das EU-Projekt „Healthacross in Practice – grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung zwischen Niederösterreich und Südböhmen“ ebnete den Weg zu einer langfristigen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Gesundheitswesen.
"Das hilft einerseits den Menschen aus Tschechien, die damit eine Spitalsversorgung in ihrer Nähe haben. Andererseits ist dadurch auch das LK Gmünd noch effizienter ausgelastet“ betont Mag. Wolfgang Sobotka, Landeshauptmann-Stellvertreter und NÖGUS Vorsitzender.
Gmünd und České Velenice waren lange durch die Staatsgrenze getrennt und wachsen nun nach dem Fall des Eisernen Vorhangs langsam wieder zusammen. Mit dem EU Projekt "healthacross" und dem Folgeprojekt "healthacross in practice" wurde es möglich, dass Patienten aus der Tschechischen Grenzregion im Zuge eines Pilotversuchs die Ambulanz im Landesklinikum Gmünd nutzen konnten. Denn die nächste Versorgungseinheit auf Tschechischer Seite befindet sich erst im 60 Kilometer entfernten Budweis.
Der Pilotversuch wurde von Februar bis Juni 2013 durchgeführt und hat es 133 Patienten ermöglicht, die ambulanten Leistungen im Landesklinikum Gmünd in Anspruch zu nehmen. Die Ergebnisse der Patientenbefragung haben gezeigt, dass 79% der Patienten einen besseren Eindruck von der medizinischen Versorgung in Gmünd als in Tschechien haben. 52% finden keine entsprechende medizinische Versorgung vor, die sie besser erreichen können als das LK Gmünd. Und 100% der Patienten waren mit der Behandlungsqualität zufrieden.
Ab sofort geht der Pilotversuch in den Regelbetrieb über. Somit können alle Patienten aus der Tschechischen Grenzregion die Ambulanz im Landesklinikum Gmünd auch in Zukunft nutzen. Es wird mit rund 1.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr gerechnet.
Der Niederösterreichische Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS) hat zudem beschlossen, das Projekt weitere zwei Jahre zu begleiten. Dann soll wieder bei der EU um Förderungen angesucht werden, um weitere Möglichkeiten zu suchen, die die Zusammenarbeit zwischen den Ländern erleichtert.
"Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist ein weiterer Meilenstein in der Gesundheitsversorgung, mit dem Niederösterreich zu den Vorreitern in Europa zählt. Dieses Projekt trägt maßgeblich zur Wertschöpfung des Spitalstandortes Gmünd bei, der pro Jahr Investitionen in der Region in der Höhe von 25,2 Millionen Euro auslöst und somit 750 Arbeitsplätze sichert" so NÖGUS Vorsitzender Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.