Traditionelles Karate
Neuer Verein "Tessai Karate JKA Waldviertel" in Gmünd
Walter Hofstätter hat einen Karateverein gegründet, in dem traditionelles Karate trainiert wird. Dieser untersteht dem japanischen JKA Verband.
GMÜND. "Ich habe mit 14 Jahren, 1992, mit Karate angefangen und nie wieder aufgehört", erzählt Walter Hofstätter. Sein neu gegründeter Verein "Tessai Karate JKA Waldviertel" ist einer der wenigen in Österreich, in dem das traditionelle Budo-Karate gelehrt und trainiert wird. Die Abkürzung JKA steht für "Japan Karate Association", der japanische Karate-Verband mit Sitz in Tokio, der in über 100 Ländern vertreten ist und nach dessen Richtlinien auch Walter Hofstätter die Kampfkunst praktiziert.
Trainiert wird seit 15. März 2024 jeden Freitag ab 18 Uhr in der Mittelschule für Musik und Ökologie Gmünd. Der Einstieg ist jederzeit ab dem Alter von zwölf Jahren möglich.
Kampfkunst statt Kampfsport
Das Budo-Karate unterscheidet sich in Philosophie und Regelwerk der Wettkämpfe deutlich von den neueren Stilen, wie Walter Hofstätter erklärt:
"Das moderne Karate ist eher auf den sportlichen Wettkampf orientiert. Beim Budo-Karate hingegen stehen vielmehr die Kampfkunst statt dem Kampfsportcharakter und die innere Einstellung, das Mentale, im Fokus. Man versucht, sich selbst über das Training laufend zu verbessern, körperlich wie geistig. Das ist der große Unterschied. Es zählt nicht, wer die meisten Pokale zuhause hat, sondern dass man sich ständig persönlich weiterentwickelt und seinen Charakter festigt."
Genauso ist ein Teil des Budo-Karate die realistische, effektive Selbstverteidigung. Durch das Training werden, neben dem Erlernen der Techniken zur Verteidigung, auch Koordination, Reflexe, Reaktionsfähigkeit und Selbstvertrauen gefördert, um sich aus gefährlichen Situationen befreien zu können oder diese gar nicht erst entstehen zu lassen.
Hofstätter kennt selbst beide Seiten – der 46-Jährige hat früher Sportkarate trainiert und auch einen Verein geleitet, bevor er zum traditionellen wechselte.
Lebenslanges Lernen
Budo-Karate kann bis ins hohe Alter praktiziert werden. Das hat den Effekt, dass im JKA-Verband auch viele ältere Menschen trainieren.
"Im Japanischen nennt man dies ‚shogai‘, was so viel bedeutet wie ‚ein Leben lang‘, also lebenslanges Lernen oder lebenslange Freude an einer sinnstiftenden Beschäftigung. Das Training ist so gestaltet, dass es körperlich schonend, aber dennoch effizient ist. Die Techniken basieren nicht nur auf Muskelkraft, sondern auch auf Biomechanik, Schwerpunktverlagerung und Schwerkraft",
so Hofstätter. Wie in fast jeder anderen japanischen Kampfkunst gibt es natürlich Gürtelgrade. Die bunten Gürtel sind die sogenannten Schülergrade, der schwarze Gürtel ist der höchste Grad. Die Schwarzgurte werden nach Japan weitergemeldet und man ist dadurch international über das JKA-Headquarter gelistet, genauso wie alle Vereine im Verband weltweit. Walter Hofstätter war selbst schon in Japan und hat im Headquarter und bei einem Meister in dessen Verein trainiert. Regelmäßig ist er auch auf Lehrgängen, erst kürzlich war er in Deutschland.
Aber was bedeutet eigentlich die Bezeichnung Tessai im Vereinsnamen "Tessai Karate JKA Waldviertel"?
"Tessai heißt übersetzt ‚eiserne Festung‘. Mein Ziel ist es, die Menschen stark zu machen, sodass sie für sich geistig und körperlich gefestigt sind. Dass man mit eisernem Willen an sich arbeitet, sich ständig weiterentwickelt und zu sich selbst findet",
erklärt Hofstätter. Interessierte können sich unter tessaikarate@gmx.at oder 0664/1223487 melden. Weitere Infos zum Verein erhält man auch auf Facebook (Tessai Dojo) und Instagram (tessai_dojo_official).
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