Mehr Kunden
Regale im Sozialmarkt sind schnell leergeräumt

Großen Andrang gibt es bei Obst, Gemüse und Milchprodukten. | Foto: Oswald
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  • Großen Andrang gibt es bei Obst, Gemüse und Milchprodukten.
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Hohe Wohn- und Energiekosten, steigende Lebensmittelpreise: Viele Menschen sind auf Sozialmarkt und Tafel angewiesen.

BEZIRK GMÜND. Bei vielen Menschen wird es finanziell immer knapper. In den Sozialmärkten, in denen Personen mit geringem Einkommen Lebensmittel und andere Produkte des täglichen Bedarfs zu niedrigen Preisen einkaufen können, sind die Kundenzahlen in den letzten Jahren drastisch angestiegen. So auch im soogut-Markt in Heidenreichstein:

"Menschen, die nie damit gerechnet haben, einmal in einem Sozialmarkt einzukaufen, sind dankbar über die günstigen Lebensmittel",

erzählt Marktleiterin Roswitha Sprinzl. Es wird ein Anstieg der Kunden querbeet beobachtet – von Pensionisten bis hin zu jungen Familien. Auch für Alleinstehende wird es zunehmend schwieriger, da die Lebenshaltungskosten mit einem Einkommen kaum mehr zu bewältigen sind. Für den Einkauf wird ein Einkaufspass benötigt.

Auch im Kaufverhalten der Kunden sei ein Wandel bemerkbar. Sie besuchen den Sozialmarkt nun mehrmals pro Woche, da die Notwendigkeit, den Großteil ihres Bedarfs hier zu decken, stark zugenommen hat. Der Fokus liegt dabei darauf, nur das Allernotwendigste zu erwerben. Durchschnittlich gibt es im soogut in Heidenreichstein täglich zwischen 65 und 70 Einkäufe.

Wie versuchen Sie, beim Einkaufen zu sparen?

Eine Kundin zum Beispiel ist Nadja, geschieden, Mama von zwei Kindern und in einer Teilzeitbeschäftigung. Ohne den soogut-Markt wüsste sie nicht, wie sie ihre Ausgaben stemmen sollte. Die fast 56-jährige Helga ist seit vielen Jahren Kundin. Gesundheitsbedingt wurde sie von ihrer Arbeit freigestellt und muss den Lebensalltag mit wenig Geld bestreiten. Die Möglichkeit, günstig im soogut-Markt einzukaufen, ist auch für sie von großer Bedeutung, denn die regulären Preise sind für sie kaum mehr leistbar.

Die 56-jährige Helga kommt seit vielen Jahren in den soogut-Markt Heidenreichstein. | Foto: Oswald
  • Die 56-jährige Helga kommt seit vielen Jahren in den soogut-Markt Heidenreichstein.
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Rückgang an Spenden

Die Menge an Warenspenden variiert stark. An manchen Tagen können die Regale im Geschäft gut befüllt werden, an anderen wiederum sind sie sehr mager bestückt. Die Kooperationsbereitschaft von Unternehmen sei nach wie vor groß, doch da die Supermärkte bei ihren Lieferanten effizienter und somit weniger Ware bestellen, bleibt weniger für die Weitergabe an den Sozialmarkt übrig. Besonders Obst und Gemüse wird benötigt, aber auch lange haltbare Lebensmittel und Hygieneartikel.

Seit vielen Jahren gibt es im soogut-Markt Heidenreichstein das sogenannte "Bürgerregal", für das jeder Waren spenden kann. Die Spenden kommen direkt an: Dieser Teil des Geschäfts ist oft innerhalb kürzester Zeit leergeräumt.

Das "Bürger:innenregal", das mit Waren befüllt wird, die Privatpersonen als Spenden vorbeibringen, ist sehr beliebt. | Foto: Oswald
  • Das "Bürger:innenregal", das mit Waren befüllt wird, die Privatpersonen als Spenden vorbeibringen, ist sehr beliebt.
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Für viele Menschen stelle der Weg in den Sozialmarkt aber noch immer eine große Hürde dar:

"Der Weg in den Sozialmarkt ist oft mit einer großen Überwindung verbunden.Auch in einer Zeit, in der die Lebensmittelpreise, Energie- und Wohnkosten steigen und immer mehr Menschen in Bedrängnis geraten, schämen sich viele dafür, dass der Einkauf im regulären Supermarkt nicht mehr leistbar ist",

sagt Sprinzl.

Tafel in Gmünd

Wenn das Geld nicht reicht, unterstützen auch die Ausgabestellen der "Team Österreich Tafel", ein Projekt des Roten Kreuzes und Hitradio Ö3. Einmal pro Woche, immer samstags, öffnet die Ausgabestelle in Gmünd-Neustadt ihre Türen. Lebensmittelspenden werden von Freiwilligen von Supermärkten, Bäckereien und Landwirten abgeholt und kostenlos an Menschen mit Berechtigungskarte abgegeben. Auch hier ist die Zahl der Hilfesuchenden in den letzten Jahren gestiegen. Pro Ausgabetag werden durchschnittlich bis zu 200 Berechtigungskarten ausgegeben, wie Christoph Schattauer-Schmidt, Fachbereichsleiter Gesundheits- und Soziale Dienste beim Roten Kreuz Gmünd, informiert.



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