Schießerei nahe der Staatsgrenze

GOPPRECHTS. Szenen wie aus einem Kriminalfilm spielten sich vergangene Woche an der österreichisch-tschechischen Grenze ab. Ein tschechisches Einbrecher-Trio brach in den frühen Morgenstunden in den Duty-Free-Shop auf tschechischer Seite ein. Sie hatten zuvor noch einen Baum gefällt, um die Straßenzufahrt zu blockieren. Anschließend räumten sie seelenruhig hunderte Stangen Zigaretten aus dem Shop. Ein Alarm allerdings verriet sie und rief die tschechischen Polizisten auf den Plan.

CZ-Polizist angeschossen
Als die Täter die nahenden Polizisten bemerkten, kam es zu einem Schusswechsel und einem Handgemenge, wobei seine schusssichere Weste einem der Polizisten das Leben rettete. Abgesehen von dem in der Herzgegend gestoppten Projektil trafen ihn dennoch drei weitere Kugeln in Hüfte, Beine und Hand, zum Glück aber nicht lebensbedrohlich. Ein weiterer Polizist wurde durch einen Axtschlag am Kopf verletzt. Einer der Täter wiederum wurde durch einen Schuss eines tschechischen Polizisten verletzt und konnte festgenommen werden, auch zwei Täterfahrzeuge konnten beschlagnahmt werden. Die beiden anderen Diebe flüchteten. Während der auch auf österreichischer Seite ausgelös­ten Alarmfahndung konnten Beamte der Polizeiinspektion Litschau einen verdächtigen 31-jährigen Tschechen festnehmen, der sich tatsächlich als einer der beiden Flüchtigen herausstellte und auch zu dem Einbruch geständig war.

Hohe Gewaltbereitschaft
Interessantes Detail: „Der Tscheche ist einschlägig bekannt und erst seit drei Monaten nach verbüßter Haftstrafe wieder auf freiem Fuß“, berichtet Bezirkspolizeikommandant Wilfried Brocks im Gespräch mit den Bezirksblättern. Brocks: „Wegen dieser geringen Beute schießen die Diebe einen Polizisten nieder, das ist echt heftig! Es ist erschreckend, wie hoch die Gewaltbereitschaft ist.“
Der dritte Täter konnte schließlich am 3. März in Tschechien festgenommen werden.