Vorsicht: Reh und Co. queren!

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Rehe kommen im Bezirk Gmünd am häufigsten unter die Räder, besonders der Herbst ist gefährlich.
BEZIRK GMÜND (eju). 652 Rehe haben im Bezirk Gmünd im Jahr 2014 ihr Leben auf den Straßen gelassen. Im flächenmäßig etwas kleineren Nachbarbezirk Waidhofen waren es immerhin 524 Rehe, im beinahe doppelt so großen Bezirk Zwettl hingegen wurden im Vergleich "nur" 940 Rehe Opfer eines Verkehrsunfalles.
Waidhofen - Heimat der Feldhasen
Obwohl es sehr viele gibt, scheinen Wildschweine einer Kollision mit Auto, LKW oder Motorrad deutlich besser aus dem Wege gehen zu können. In Gmünd wurden vergangenes Jahr 17, in Waidhofen neun und in Zwettl nur zehn Schwarzkittel überfahren. Sehr interessant ist die Zahl der plattgewalzten Feldhasen im Vergleich: Im Bezirk Gmünd bekommt man den Meister Lampe gewöhnlich höchst selten zu Gesicht, es gibt de facto kaum mehr Feldhasen. Bezirksjägermeister Ernst Strasser erläutert dieses Rätsel: "In Waidhofen gab es immer schon eine deutlich höhere Feldhasen-Population, möglicherweise auch, weil die Winter dort milder sind und es mehr Ackerflächen gibt." Das Opferverhältnis liest sich so: 205 : 559 Feldhasen. Im 1400 Quadratkilometer großen Bezirk Zwettl liefen überhaupt nur 163 Feldhasen einem Auto vor die Reifen.
Große Schutzzone TÜPL
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Dass im großflächigen Bezirk Zwettl verhältnismäßig weniger Wildunfälle passieren, liegt laut Strasser einerseits am Truppen-#+übungsplatz, der eine große Fläche einnimmt, in der kaum Wildunfälle passieren, weil das Verkehrsaufkommen ja kaum vorhanden ist. Im Vergleich dazu sei der Bezirk Gmünd stark von hochfrequentierten Straßen durchzogen, das führe zwangsläufig auch zu höheren Wildunfall-Zahlen.
Fakt ist: Im Herbst kommt es vermehrt zu Wildunfällen, weil die Wildtiere im Herbst einerseits besonders aktiv sind, andererseits die Zeit des vermehrten Verkehrsaufkommens dank des Berufsverkehrs in die Dämmerungsstunden fällt, in denen auch das Wild über die Straße wechselt.
Blau schreckt Rehe ab
Dagegen lässt sich, abgesehen von angepasstem Fahrverhalten (siehe Kastl), auch mittels optischer Abschreckung einiges verhindern, wie Strasser erläutert: "Es gibt Wildwarnreflektoren in blauer Farbe. Man ist draufgekommen, dass Rehe rote Reflektoren kaum wahrnehmen können, blaue hingegen sehr gut." Um diese Reflektoren entlang besonderer Wildunfall-Häufungsstellen anzubringen, müssen sie allerdings erst angeschafft werden, was mitunter einen hohen Kostenfaktor darstellt. Hier wünscht sich Strasser eine finanzielle Unterstützung seitens der Versicherungen: "Versicherungen könnten viel Geld sparen, wenn durch angebrachte Reflektoren vermehrt Wildunfälle vermieden würden."
Wildunfall sofort melden!
Bezirkspolizei-Kommandant Wilfried Brocks erklärt, was man tun muss, wenn es "passiert" ist: "Wenn man ein Wildtier ange- oder überfahren hat, muss man das unverzüglich entweder dem Jagdinhaber oder bei der zuständigen Polizeiinspektion melden. Geschieht das nicht, muss man mit einer Anzeige wegen Fahrerflucht rechnen!"


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