Leserbrief von Beatrix Vischer-Simon zum Thema "Leopoldina"
In Zeiten wie diesen, ist das Wort Ausgrenzung wie selten zuvor Thema und wird gleichzeitig auch von speziellen Gruppierungen gerne missbraucht. Bezugnehmend auf meine Stellungnahme im SPÖ Gemeindratsclub bei der letzten Gemeinderatssitzung am 24. 9. 2015 möchte ich folgendes in aller Deutlichkeit richtigstellen:
Unsere Wortmeldung hatte Ihren Ursprung in der Sorge, dass Menschen (seien es Frauen, Menschen niedrigeren Bildungsniveaus, Homosexuelle etc) in einer Vereinigung nicht willkommen sind (also ausgegrenzt werden), und diese Haltung Kindern und Jugendlichen im Jugendzentrum vorgelebt wird.
Der SPÖ Klub hat vor einigen Jahren unter heftigen Protesten der ÖVP ein Jugendzentrum installiert. Als ehemalige, jahrelange Leiterin des Kinderschutzzentrums Waldviertel, war ich sehr wohl um die Notwendigkeit desselben informiert. In der Verantwortung unseren Kindern und Jugendlichen gegenüber haben wir in der Gemeinderatssitzung unserer Sorge um dieselben Ausdruck gegeben. Unsere Kinder und der achtsame Umgang mit ihnen ist doch wohl das allerwichtigste!!!
Uns – insbesondere mir – Ausgrenzung zu unterstellen, möchte ich aufs allerschärfste zurückweisen und als böswillige Behauptung bewerten.
Persönlich und beruflich ist mir Ausgrenzung fremd, ich lasse mich mit Sicherheit nicht desavouieren und bin erstaunt, dass man das Aufzeigen von Werten einer Gruppierung und deren Auslegung, und die Positionierung von eigener ideologischer Grundhaltung dermaßen missverstehen kann.
Die Möglichkeit es in der Gemeinderatssitzung wirklich auszudiskutieren war nicht mehr gegeben, weil von Seiten der ÖVP, wie das letzte Mal passiert, die Sitzung zwar um 10 Minuten zu spät begonnen hat (dann war man in den eigenen Reihen endlich vollzählig!), plötzlich Druck gemacht und die Diskussion abgewürgt wurde. .Ebenso wie übrigens zum Thema Asylwerber und geringfügige Beschäftigung.
Die unter den Augen der ÖVP und AFG durch die FPÖ stattfindende Hetze gegen Menschen nach einer Flucht, böswillige Unterstellung derer Absichten in der Nähe einer Schule oder Spielplätzen ist Ausgrenzung und menschenverachtende Angstmache. Sicher nicht die Äußerung einer ideologischen und persönlichen Meinung zum Thema -was wünschen wir uns für Vorbilder für unsere Jugend. Es ist unethisch und geschmacklos diese Themen miteinander zu vergleichen.
Und- ja -als SPÖ Club sind wir naturgegebener maßen in vielem anderer Meinung als es die Leopoldina in ihrer Philosophie festgehalten hat. Aber ich ersuche die Verantwortlichen der Leopoldina um Unterstützung, dass diese Diskussion sachlich geführt werden kann, und nicht künstlich angeheizt wird.
SPÖ-Stadträtin Beatrix Vischer-Simon via E-mail
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