AK erkämpfte 589.912 Euro für Gmünder Arbeiter

Bezirksstellenleiter Michael Preissl und AK-Kammerrat Werner Müller
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Arbeiterkammer präsentiert Bilanz für erstes Halbjahr 2019

GMÜND. Ein schlechtes Geschäft machte ein Paketzusteller aus dem Bezirk Gmünd mit seinem Arbeitgeber: Ein Dreivierteljahr lieferte er für ihn Pakete aus, bis er im Frühjahr mit den Worten, er brauche nicht mehr kommen, gekündigt wurde. "Der Mann wandte sich an die Arbeiterkammer Gmünd, um seine Lohnzettel überprüfen zu lassen", erläutert AK-Bezirksstellenleiter Michael Preissl. Anhand der genauen Aufzeichnungen des Mannes stellte sich heraus, dass er von November bis Jänner 132 Überstunden geleistet hatte, die nicht bezahlt worden waren - genauso wie der offene Urlaub und die Kündigungsentschädigung.

Frist verstrichen

"Leider war bereits zu viel Zeit verstrichen. Aufgrund der kollektivvertraglichen Verfallsfrist von drei Monaten bekam der Mann die 132 Überstunden nicht nachbezahlt", bedauert Preissl. Der offene Urlaub und die Kündigungsentschädigung mussten aber nachgezahlt werden. Der Arbeitsrechtexperte rät: "Wenn zustehender Lohn nicht ausbezahlt wird, lohnt sich ein rascher Gang zur Arbeiterkammer, damit korrekt geleistete Arbeitsstunden nicht verfallen."

589.912 Euro erzielt

Dies ist aber nur ein Fall von Vielen. Im ersten Halbjahr 2019 suchten 2.096 Hilfesuchende Rat bei der Arbeiterkammer Gmünd. Die Bezirksstelle hat 589.912 Euro für Arbeitnehmer aus der Region erkämpft. "Den größten Teil macht unsere Hilfe bei Problemen am Arbeitsplatz oder in sozialrechtlichen Fragen aus", so Preissl. Allein bei den Steuersparwochen wurden 260 Arbeitnehmerveranlagungen durchgeführt und 157.000 Euro vom Finanzamt zurückgeholt.
“Die Arbitnehmerveranlagung ist bei uns eine ganz wesentliche Sache, dass wir den Leuten zu ihrem zustehenden Geld verhelfen können”, betont der Experte. Im Bezirk Gmünd habe die Arbeiterkammer einen sehr guten Draht zur Wirtschaftskammer, von den Pensionsversicherungsanstalten bekäme man bei Bescheiden aber mittlerweile nur “lapidare Antworten”.

AK NÖ holt 26 Millionen Euro für Beschäftigte

In ganz Niederösterreich gab es im 1. Halbjahr 76.549 Beratungen, dabei sind 26 Millionen Euro von der Arbeiterkammer für die niederösterreichischen Arbeitnehmer zurückerkämpft worden. “Das ist mehr Geld, das zurückgeholt wird, als eigentlich von den Arbeitnehmern eingezahlt wird”, erläutert AK-Kammerrat Werner Müller. “Meistens ging es um Leistungen, die die Arbeitnehmer erbracht haben, die aber nicht bezahlt wurden”, so Müller.
In Niederösterreich steigen laut Müller auch die Beratungen betreffend All-in-Verträgen. Diese seien zwar anfangs recht attraktiv, jedoch stecken oft versteckte Reisekosten, Überstunden oder Diäten darin. “Im Niedriglohnbereich sind solche All-in-Verträge nicht ratsam”, erklärt er. Sinnvoll seien solche Verträge nur für Manager. Was auch von den Menschen sehr gut angenommen wird, sind Konsumentenschutz und Arbeitnehmerveranlagung, welche die Arbeiterkammer anbietet.

Halbjahresbilanz Bezirk Gmünd

  • Beratungen: 2.069
  • Im Arbeits- und Sozialrecht eingebracht: 429.168 Euro (davon Insolvenzvertretung: 54.137 Euro)
  • Insgesamt erreicht: 589.912 Euro
  • Top-Beratungsthemen: Lohn und Gehalt, Gehaltszettel, Endabrechnung, Einstufung, Kündigung
Bezirksstellenleiter Michael Preissl und AK-Kammerrat Werner Müller
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