Bedeutung von Humus
Humusaufbau sorgt für besseren Boden

Erdanhang an Wurzeln zeigt hohe biologische Aktivität. | Foto: HUMUS Bewegung/zVg
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  • Erdanhang an Wurzeln zeigt hohe biologische Aktivität.
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Eine gesunde, humusreiche und lebendige Erde ist essenziell für eine gute Bodenstruktur, Ertragssicherheit und Bodenfruchtbarkeit.

LITSCHAU. Die Humus-Bewegung steht für eine Landwirtschaft, die Humus aufbaut und als Ziel eine fruchtbare, lebendige Erde hat. "Regenerative Landwirtschaft bedeutet nicht Extensivierung, sondern Steigerung der Bodenfruchtbarkeit und dadurch eine nachhaltige Ertrags- und Qualitätssteigerung oder zumindest eine Stabilisierung. Diese Idee der regenerativen Landwirtschaft tragen wir weiter, wir sichern und verbreiten dazu bäuerliches Erfahrungswissen, organisieren jährlich rund 50 Veranstaltungen und wir vernetzen Praktiker mit Bodeninitiativen und Forschungseinrichtungen", erklärt Andreas Karl-Barth.

Was ist Humus eigentlich?

"Wir unterscheiden zwei Abbauwege des organischen Materials im Boden: Humifizierung ist die Umwandlung in Humus, Mineralisierung ist der mikrobielle Abbau zu anorganischen Stoffen wie Kohlendioxid, Wasser, Nitrat. Allgemein wird Humus als organische Substanz aller im und auf dem Boden befindlichen abgestorbenen pflanzlichen und tierischen Stoffe bezeichnet. Diese Streustoffe sind allerdings noch nicht humifiziert. Wir sehen erst die Umwandlungsprodukte aus den im Boden befindlichen abgestorbenen pflanzlichen und tierischen Streustoffen als Humus im eigentlichen Sinn an", so Karl-Barth.

Das geschieht unter der komplexen Einwirkung aller Bodenlebewesen. In den Ackerböden erfolgt Humusaufbau vorwiegend durch die Bildung von Ton-Humus-Komplexen, sprich organische Substanz wird aktiv in Verbindungen mit Ton oder anderen Bodenteilchen eingebunden.

Vorteile von Humusaufbau

Die organische Substanz fördert die Bildung und Stabilität eines grobporigen Krümelgefüges. "Mit dem Humusgehalt steigt auch die Stabilität der Bodenstruktur und das Infiltrationsvermögen. Damit verringert sich die Erosion", führt Karl-Barth aus. Der Humus bewirkt die dunkle Farbe im Oberboden. Das begünstigt unter anderem die Bodenerwärmung. Die organische Substanz ist die Lebensgrundlage der Bodenorganismen. Je höher die biologische Aktivität, umso intensiver erfolgt die Mineralisierung von Nährstoffen, welche von den Pflanzenwurzeln aufgenommen werden können.

Die Vorteile von Humusaufbau sind unter anderem: Bessere Bodenfruchtbarkeit, höhere Wasser- und Nährstoffspeicherkapazität, bessere Bodenstruktur, hohe Ertragssicherheit, weniger Dünger- und Pflanzenschutzmitteleinsatz und gesündere Pflanzen. Die Landwirtschaft kann über Erhalt und Aufbau von Bodenhumus auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. "Der Boden bindet Kohlendioxid und andere Treibhausgase wie Lachgas oder Methan. Stabile Dauerhumusformen bieten die Möglichkeit einer dauerhaften Kohlenstoffbindung", sagt Karl-Barth. Humusreiche Böden kommen aber auch mit Starkregenereignissen oder Trockenheit besser zurecht. Die Krümel sind stabiler und auch ein intensiver Regenguss kann besser aufgenommen werden.

Wie erkennt man guten Humus?

"Dazu braucht man Erfahrung und Zeit für Beobachtung und den Einsatz aller Sinne: runde, stabile Krümel, Geruch nach Karotten und Pilzen, Erdanhang an den Wurzeln zeigt hohe biologische Aktivität und ein gutes Zusammenspiel von Pflanzen und Boden. Deshalb gehen wir nie ohne Spaten auf die Felder", so Karl-Barth.

Schritte der Bodengesundung

Humus und Bodenleben haben also einen sehr großen Einfluss auf Pflanzenwachstum, Pflanzenernährung, auf Krankheiten und auch Schädlinge. Dietmar Näser hat fünf Schritte der Bodengesundung definiert, auf die man achten sollte: Nährstoffgleichgewichte schaffen und die Bodenchemie in Ordnung bringen, dauerhafte Begrünung der Flächen durch Zwischenfrüchte, Untersaaten und Begleitsaaten, schonende Bodenbearbeitung, mikrobielle Prozesse fördern und Rotteprozesse im Boden lenken, und Kulturen durch Vitalisierung zur vollen Leistungsfähigkeit und zu optimaler Gesundheit bringen.

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