Markus Zimmermann radelte vom Gardasee ans Polarmeer

Markus Zimmermann hat es bis zum Globus am Nordkapplateau geschafft. | Foto: Markus Zimmermann
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LITSCHAU / EUROPA. Markus Zimmermanns größte Leidenschaft ist es, Europa mit dem Rad zu bereisen. Die Distanzen wurden dabei immer größer und auf der Suche nach einer neuen Herausforderung registrierte er sich für das ‚Northcape4000‘, ein Rennen von Italien ans Nordkapp. Dabei gibt es nur eine Etappe und diese ist rund 4.300 Kilometer lang. "Mein primäres Ziel war, wieder gesund und mit neuen Erfahrungen am Nordkapp anzukommen - im Idealfall nach etwa zwei Wochen. Dass ich bereits bei meinem ersten Rennen mit den Schnellsten mithalten kann, hätte ich vor dem Start natürlich nicht erwartet", meint der Litschauer.

Kreditkarte verloren

Von Arco starteten 124 hochmotivierte Radfahrer aus 40 Nationen Richtung Norden. "An der Grenze von Deutschland nach Tschechien gönnte ich mir eine Nacht im Hotel. Die Idee war gut, allerdings muss mir beim Packen meine Kreditkarte aus der Tasche gefallen sein. Ich bemerkte mein Missgeschick erst 70 Kilometer weiter in einem tschechischen Supermarkt. Nach einigen Telefonaten und einer abenteuerlichen Taxifahrt zurück zum Hotel hatte ich meine Kreditkarte schließlich wieder, allerdings hatte ich rund fünf Stunden Zeit verloren", berichtet Zimmermann über sein größtes Missgeschick.

Schlechte Straßen, Hitze und streunende Hunde

Nach abenteuerlichem Aspahlt in Osteuropa, fehlte die Straße in Lettland dann zur Gänze und die Sportler mussten mit ihren Rennrädern 70 Kilometer im Schritttempo über groben Schotter und faustgroße Steine fahren, während LKWs an ihnen vorbeirasten. Auch die Hitze zehrte an den Kräften. "Am schlimmsten war es in den kleinen Ortschaften einige Kilometer nach Warschau: Aus allen Richtungen stürmten freilaufende, knurrende Hunde auf einen zu, von deren Gutmütigkeit ich mich nicht unbedingt überzeugen wollte."

10.000 Kalorien pro Tag

Ian Walker, der spätere Sieger, beschrieb das Rennen sinngemäß als „komödienartiges Wettessen“. "Man stoppt bei Tankstellen und Supermärkten , und versucht mit Bananen, Sandwiches, Schokoriegel und viel Eis bei Kräften zu bleiben. Auf den längsten Etappen verbrannte ich mehr als 10.000 Kalorien."
Nachdem die Schlafpausen ohnehin sehr kurz waren, hatte die Qualität der Nachtlager eine eher untergeordnete Priorität. "Ich schlief meist im Biwaksack nur wenige Meter neben der Straße. Durchschnittlich schlief ich zwischen zwei und drei Stunden pro Nacht, in der ersten Woche des Rennens waren es in Summe nur knapp 12 Stunden. In der Regel war ich nach den langen Tagen am Rad müde genug, um gut zu schlafen - weniger erholsam waren nur die Nächte neben brunftigen Rehböcken in den tschechischen Wäldern, Ratten hinter einer Kirche in Litauen und tausende Gelsen in Polen", ist Zimmermann froh, sein Bett wieder zu haben.

Das nächste Rennen ruft

Nach 4.341 gefahrenen Kilometern kam Markus Zimmermann schließlich am Nordkapp an. Seine Reise durch 11 Nationen dauerte 12 Tage, 5 Stunden und 33 Minuten. Er durchquerte schier endlose Wälder die sogar für ihn als Waldviertler beeindruckend waren und wurde mit spektakulären Aussichten auf das Nordmeer und einem traumhaft schönen Morgenlicht über dem Fjord belohnt.
"Gemeinsam mit dem Italiener Paolo Botti, den ich nach meinem Kreditkartenmissgeschick in Tschechien am letzten Tag doch noch einholen konnte, beendete ich schließlich das Rennen am 6. Platz", freut sich der junge Sportler, dessen Ehrgeiz nun geweckt ist: "Ein Start beim legendären ‚Transcontinental Race‘ von Belgien nach Griechenland im nächsten Jahr - sofern ich einen der begehrten Startplätze bekomme - wäre jedenfalls derzeit mein Ziel."

Die Route

Gestartet wurde in Arco am Gardasee, dann führte die Route durch elf Nationen: über die Alpen in die Schweiz, nach Österreich, Deutschland, Tschechien, Polen, Litauen, Lettland und Estland zur Fähre von Tallinn nach Helsinki. Danach galt es Finnland zu durchqueren ehe Zimmermann auf den letzten Kilometern zum Nordkapp den rauhen Norden Norwegens in all seinen Facetten erlebte.

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