Sensenmähen: Brauchtum mit der richtigen Schneid
Håst a Schneid? Die Landjugend lässt die Tradition des Sensenmähens im Bezirk auferstehen.
BEZIRK (jmi). Wer beim Sensenmähen nur an die Beschäftigung eines urigen Alm-Öhis in den Bergen denkt, darf jetzt genauer lesen. Die Arbeit mit der Sense ist längst wieder in der Region beheimatet. Vor allem die Jungen „reißen“ sich darum – spätestens wenn die Landjugend ihre jährlichen Sensenmähwettbewerbe veranstaltet. „Die Landjugend hat sich als Aufgabe vorgenommen, solche alten Traditionen zu bewahren“, erklärt Julia Breitwieser vom Grieskirchner Landjugend-Bezirksvorstand. Eingestuft werden die Teilnehmer dabei in Kategorien nach Geschlecht, Alter und Sensenlänge. Ab einer Länge von 90 Zentimetern nimmt man automatisch in der Wertung der Profis teil. „Beim Mähwettbewerb geht es neben Geschwindigkeit um die Genauigkeit und Sauberkeit der gemähten Fläche. Zum Bewerten der Fläche wird das Gras deshalb nach dem Mähen entfernt, um zu sehen, ob beispielsweise Stufen im Gras zu erkennen sind oder ob Gras stehen geblieben ist“, erläutert Julia Breitwieser vom Grieskirchner Landjugend-Bezirksvorstand.
Dengeln und Wetzen
Worauf es neben Geschick am Gerät noch ankommt? Auf „a guade Schneid“ natürlich. Sie entsteht beim Dengeln und Wetzen. „Dies will allerdings gelernt sein! Vor allem das Dengeln erfordert viel Übung. Mit einem Hammer wird die Sensenklinge dabei immer dünner geklopft, womit eine scharfe Klinge entsteht. Es kann oft mehrere Stunden dauern, bis die „Schneid“ perfekt ist. Leider gibt es immer weniger Leute, die dieses alte Handwerk wirklich beherrschen“, heißt es seitens der Landjugend. Feinschliff bekommt die Sense durch das Wetzen. Ein nasser Wetzstein, entlang der Klinge gestrichen, schleift das Instrument. Der Stein ist auch beim Mähen dabei, damit gleich eine schärfere Schneid gewährleistet ist.
Praxis vor Bewerb
Das richtige Knowhow ist natürlich Pflicht – dafür sorgen spezielle Mäherschulungen, die die Landjugend vor dem Bewerb veranstaltet. Das motiviert auch die Teilnehmer: Beim diesjährigen Sensenmähwettbewerb der LJ Bezirk Grieskirchen in Meggenhofen gingen heuer 59 Burschen und Mädels mit der Sense an den Start. In der Gästewertung konnte der Offenhausener Bernhard Sellinger überzeugen. Er holte zudem die Goldmedaille bei der Europameisterschaft im Handmähen im schweizerischen Brunnen. Diesen Titel will Sellinger natürlich auch bei den nächsten Meisterschaften 2019 verteidigen.
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