Scharten
Abschiedsbrief von Jürgen Höckner stößt SPÖ sauer auf
Mit einem Abschiedsbrief in einer Sonderausgabe der Gemeindezeitung nahm der Schartner Ex-Bürgermeister Jürgen Höckner (VP) Ende Oktober nochmals Stellung zu seiner – noch nicht rechtskräftigen – Verurteilung wegen Vergewaltigung an der ehemaligen Amtsleiterin. SPÖ-Landesgeschäftsführer Georg Brockmeyer sieht darin "strategische Rechtskommunikation auf Kosten der Steuerzahler".
SCHARTEN. "Nach dem für mich immer noch unfassbaren Urteil, das vom Schöffensenat beim Landesgericht Wels gegen mich ausgesprochen wurde, habe ich mich entschlossen, meine letzte amtliche Mitteilung als Bürgermeister der Gemeinde Scharten in Form eines Abschiedsbriefes an Sie zu richten." So beginnt Jürgen Höckner seinen Text an die Schartner Bevölkerung, der in einer Sonderausgabe der Schartner Gemeindenachrichten erschien. Darin hält Höckner nochmals an seiner Unschuld fest und behauptet, die ehemalige Amtsleiterin weder belästigt, noch vergewaltigt zu haben. Vorhandene Spannungen seien rein dienstlicher Natur gewesen. "Mehrmals versuchten wir, auch mit professioneller externer Hilfe, wieder ein für alle erträgliches Arbeitsklima herzustellen, was jedoch scheiterte", so der Ex-Bürgermeister weiter. Aufgrund von mündlichen und schriftlichen Hilfeschreien der Mitarbeiter, sah er sich gezwungen, restriktive Maßnahmen gegen die Amtsleiterin einzusetzen. Dies führte laut Höckner letztendlich nach einem rechtlich vorgeschriebenen Verfahren zur Absetzung, der alle Parteien im Gemeinderat zugestimmt hatten.
"Moralisch höchst verwerflich"
Diese Teile der Stellungnahme verärgern die SPÖ Oberösterreich: "Der Ex-Bürgermeister versucht sich im Amtsblatt reinzuwaschen. Das ist strategische Rechtskommunikation auf Kosten der Steuerzahler", sagt SP-Landesgeschäftsführer Georg Brockmeyer. "Die ehemalige Amtsleiterin dann auch noch im Gemeinde-Blatt zu verleumden, ist eine Vorgehensweise, die einer Prüfung der Aufsichtsbehörde bedarf", so Brockmeyer. Ein Amt, das er nicht mehr innehat, auf diese Art und Weise zu missbrauchen, sei moralisch höchst verwerflich. Im Gespräch mit der BezirksRundSchau rechtfertigt sich Höckner in Bezug auf diese Aussagen: "Ich habe ein Recht darauf, mich von der Bevölkerung zu verabschieden. Der Brief wurde noch in meiner Zeit als Bürgermeister verfasst. Erst mit Ende Oktober habe ich die Amtsgeschäfte offiziell zurückgelegt. Alles, was in diesem Text steht, stimmt."
Hier geht's zum vollständigen Abschiedsbrief von Jürgen Höckner.
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