Norbert Trawöger
Bruckners Sinfonie: "Wie die Entdeckung einer Höhle"

Norbert Trawöger, der "Entstauber". | Foto: Maria Frodl
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Norbert Trawöger brachte vor Kurzem das Buch "Bruckner! Journal einer Leidenschaft" heraus.

SCHLÜSSLBERG. Norbert Trawöger, Musiker, Künstlerischer Direktor des Bruckner Orchesters Linz und Künstlerischer Leiter der ersten OÖ Kulturexpo "Anton Bruckner 2024", veröffentlichte unlängst sein drittes Buch: "Bruckner! Journal einer Leidenschaft". Im Gespräch mit der BezirksRundSchau erzählt der 52-Jährige, der in Schlüßlberg aufgewachsen ist, wie seine Begeisterung zu dem 200-Jahre-Jubilar Bruckner begann. Zudem spricht er über sein neues Buch, in dem einige Briefe, die er an den Komponisten schrieb, enthalten sind.

Ihre Faszination zu Bruckner fing im Alter von acht Jahren an. Wie kam es dazu?
Trawöger: Ich bin in einem Musikerhaushalt groß geworden – da gab es auch eine relativ große Plattensammlung. Mit acht bin ich über die vierte Sinfonie, "Die Romantische", von Bruckner gestolpert. Das war für mich wie die Entdeckung einer Höhle – ich bin am Land aufgewachsen, da haben wir auch im Wald viele Höhlen erforscht. Als ich die Sinfonie entdeckt habe, hat sie mich nicht mehr losgelassen. Das war eine Faszination, ein Staunen vom ersten Augenblick an.

Zu Ihrem Bruckner-Buch: Was waren Schwierigkeiten beim Schreiben, was ging leicht von der Hand?
Ein Buch zu schreiben, ist immer eine Herausforderung, weil man Form und Zeit finden muss. Das Schreiben ist für mich ein großes Grundbedürfnis – wie Musik zu machen. Das in einen Alltag zu integrieren, der aufgrund meiner Funktionen momentan 60-, 70-, 80-Stunden-Wochen hat, ist eine noch größere Herausforderung. Das habe ich oft in den Nächten oder den frühen Morgenstunden gemacht. Es war mir einfach ein Bedürfnis, meinen Bruckner-Kosmos und meine Denkverbindungen und meine Beobachtungen in der Gegenwart festzuhalten. Es hat schon viel Disziplin erfordert. Ich bin meiner Lektorin und meinem Verlag sehr dankbar. Wenn man es geschafft hat, ist es wahrscheinlich, wie die Besteigung eines 8.000er-Gipfels.

Welche Botschaft soll das Buch den Lesern vermitteln?
Eine Mission habe ich in dem Sinn nicht. Aber wenn ich es damit schaffe, den einen oder anderen für Bruckner, für Musik, für Kunst als Mittel der Erinnerung an das Menschliche zu begeistern, dann freue ich mich. Es soll quasi wie eine "Ansteckung" für Bruckner, Musik und das Menschliche wirken.

"Trawöger ist ein inspirierender Entstauber, schafft lebendige Zugänge zur Person und Musik Anton Bruckners", so der Residenz Verlag – sehen Sie sich als "Entstauber"?
Wenn ich für etwas brenne, versuche ich, Begeisterung dafür zu stiften, auch vielleicht bei etwas verstaubteren Sachen frischen Wind reinzubringen und wieder genauer zu schauen, etwas auf den Kopf zu stellen, um die Dinge anders oder neu wahrzunehmen. Ein "Entstauber" bin ich schon. Ich bin durchaus einverstanden mit der Zuschreibung.

Welche drei Eigenschaften von Bruckner imponieren Ihnen besonders?
Seiner Leidenschaft treu zu sein, den Zweifel zu lieben und nie aufzugeben. Ich finde es faszinierend, dass er seiner Leidenschaft trotz vieler Niederlagen treu blieb. Bei den Niederlagen, die er erlebt hat, kann man sich nur wundern, dass er am nächsten Tag wieder aufgestanden ist, und weitergemacht hat.

Veranstaltungsausblick
Trawöger gastiert am 19. Juni ab 19.30 Uhr im Veranstaltungszentrum Atrium in Bad Schallerbach. Gemeinsam mit "ZiB"-Moderator Tarek Leitner spricht er über Anton Bruckner. Die Vorstellung ist Teil der OÖ Kulturexpo "Anton Bruckner 2024".

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