Inflation in Österreich
Die liebe Not mit dem Geld

Notgeldscheine: begehrt bei Sammlern. | Foto: Heinz Bauer
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  • Notgeldscheine: begehrt bei Sammlern.
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GRIESKIRCHEN, BEZIRKE (hb). Als Kaiser Karl I. am 11. November 1918 den Waffenstillstand von Compiègne unterzeichnet, beendet das die Kampfhandlungen des Ersten Weltkriegs. Der Zusammenbruch der Donaumonarchie stürzt auch unsere Heimatstadt in eine noch nie da gewesene wirtschaftliche Krise, die die 1892 eingeführte Kronenwährung massiv an Wert verlieren lässt.

In der Krise

Hyperinflation katapultiert die Lebenshaltungskosten auf das 14.000-Fache des Vorkriegsniveaus. Münzen aus Nickel oder Kupfer verschwinden vom Markt, als ihr Metallwert den Nennwert zu übersteigen beginnt. Dem Finanzminister bleibt nichts anderes übrig, als am 21. November 1918 den Gemeinden die Ausgabe von Notgeld zu erlauben. Die Stadtgemeinde Grieskirchen unter Bürgermeister Johann Strasser beschließt am 12. April 1920 die Herausgabe von Notgeld in einer Gesamthöhe von 120.000 Kronen. Die 10-, 20- und 50-Heller-Scheine sind mit Ansichten des alten Rathauses, des Schwibbogens und einer Stadtansicht von Grieskirchen geschmückt.

Firmen als Gelddrucker

Auch bekannte Grieskirchner Firmen, wie die Eisenhandlung der Gebrüder Ettinger, die Weiß- und Sämischgerberei Großruck, die Maschinen-Bauanstalt Alois Pöttinger, Karl Reischls Wein- und Mosthandlung, die Brauerei-Genossenschaft Grieskirchen und der Sattler U. Pfaffenzeller jun. gehen unter die Gelddrucker. Frixeders Gasthof zum „schwarzen Adler“ wirbt mit besteingerichteten Fremdenzimmern und buhlt mit Franz Lackners Gasthaus mit Garten, Kegelbahn und vorzüglicher Küche um Gäste. Selbst die Tuch- und Wäschehändlerin „Matthias Huemers Witwe“ an­non­cie­rt im Oktober 1920 ihren Betrieb auf der Rückseite der Notgeldscheine.

Heute: Sammlerobjekte

1921 ist der Notgeldrummel vorbei, es rechnete sich einfach nicht mehr. Papier und Druckkosten überstiegen den Nennwert der Notgeld-Scheine, die zu begehrten Sammlerobjekten wurden.

Text und Recherche von Heinz Bauer (hb, Regionautenprofil)

Fotos: Heinz Bauer

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