Einbrecher haben jetzt Hochsaison

Die frühe Dunkelheit ist die Stunde der Dämmerungseinbrüche. | Foto: Gina Sanders/Fotolia
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BEZIRKE (raa). Wenn sich die Sonne schon kurz nach 16 Uhr hinter dem Horizont verabschiedet, naht die Stunde der Dämmerungseinbrüche. Die bei den Einbrechern beliebteste Zeit liegt laut Statistiken zwischen 17 und 21 Uhr. Es ist schon stockdunkel, und viele Hausbewohner sind noch nicht zuhause. Gerade zwischen November und Jänner sind die Einbrecher besonders aktiv. Neben der Dämmerung ist es auch die Zeit von 9 bis 11 Uhr, in der häufig die Häuser ungefragt geleert werden. Einladend sind nur zugezogene Haustüren und vor allem gekippte Fenster. "Die sind in Sekunden zu öffnen", weiß Gerhard Groißhammer, stellvertretender Bezirkspolizeikommandant in Eferding. "Außerdem bekommen die Betroffenen in diesen Fällen nichts von der Versicherung." Damit es erst gar nicht zu einem Einbruch kommt, steht die Polizei auf Anfrage schon beim Hausbau, aber auch später mit gutem Rat zur Seite. "Kostenlos, kompetent und aus unserer großen Erfahrung heraus geben wir Tipps, wie man Häuser sicherer machen kann", betont Groißhammer. "Auch runtergelassene Rollos sind in der Regel unüberwindbar." Zeitschaltuhren fürs Licht im Haus, Bewegungsmelder mit starken Leuchten unter dem Giebel und versperrbare Fenstergriffe sind nur einige der meist günstigen Tricks, um Langfingern das Leben schwer zu machen.
Allzu leicht machen es viele Hausbesitzer den Verbrechern, wenn das Haus urlaubsbedingt ganz offensichtlich leer steht. "Urlaubspostings in sozialen Netzwerken, überquellende Briefkästen oder auch nur ein offener Namensanhänger am Gepäckstück am Flughafen haben schon so manche Einbrecher auf den Plan gerufen", so der Chefinspektor.
Sollte es aber doch zu einem Einbruch kommen, rät der Polizist, das Haus nicht mehr zu betreten. "Erstens könnten die Täter noch vor Ort sein, und zweitens werden vielfach wichtige Spuren zunichte gemacht." Hilfreich für die Polizei ist, wenn Schmuck, auch wenn er nicht wertvoll ist, fotografiert wurde. "Wir haben ein ganzes Lager an Wertgegenständen, die nicht an die Besitzer zurückgegeben wurden, da der Besitznachweis nicht erbracht werden konnte", betont Groißhammer. "Aufgrund von DNA und anderen Spuren an Tatorten ist die Aufklärungsquote bei Einbrüchen gar nicht so schlecht, oftmals dauert es halt nur lange."
"Der größte polizeiliche Erfolg ist die verhinderte Straftat." Und so setzt Groißhammer auf die Nachbarschaft. Nachbarn sollten über Reisen informiert werden, die Briefkästen leeren und verdächtige Autos oder Personen der Polizei melden. "Wir sind auf solche Hinweise angewiesen, da wird keiner geschimpft, auch wenn sich die Meldung als unbegründet erweist", betont die Polizei. "Einfach beim Notruf 133 anrufen. Aber die Eferdinger dürfen sich ab 1. Januar nicht wundern, wenn sich dann die Polizei in Grieskirchen meldet." Auch wenn die Polizeistelle in Eferding erhalten bleibt, sitzt das Kommando dann für beide Bezirke in Grieskirchen.

Kommentar zum Thema:

Die große Gefahr in der "staaden" Zeit

Ein Haus vor Einbrechern zu schützen, muss nicht unbedingt teuer sein. Allerdings machen es Unachtsamkeiten der Bewohner den Langfingern oft zu einfach. Klassiker sind der unterm Blumentopf versteckte Haustürschlüssel oder die neben dem Haus liegende Leiter. Das sind regelrechte Einladungen für die lichtscheuen Gestalten. Auch das vielfach gehörte Argument "Was soll bei mir schon zu holen sein?" greift in der Regel ins Leere. Einbrecher sind auf schnelles Geld aus, nicht immer auf große Beute. Der Alptraum für viele ist es, von einem Einbrecher nachts geweckt zu werden. Sich den Tätern entgegenzustellen, ist meist keine gute Idee. Dann schon lieber Licht an, Haus, wenn möglich, verlassen und die Polizei verständigen. Die Gefahr einer Konfrontation sind noch so teure Wertgegenstände sicher nicht wert.

Das rät die Polizei:

• Zusammenhalt schreckt ab: Gute Nachbarschaft und gegenseitige Hilfe sind wichtig.
• Beobachtungen machen: Kfz-Kennzeichen unbekannter Fahrzeuge notieren, Aussehen der Täter einprägen.
• Fenster, Terrassen- und Balkontüren immer schließen.
• Sichtschutz vermeiden, der dem Täter ein ungestörtes Einbrechen ermöglicht.
• Hilfreiche Gegenstände, wie etwa eine Leiter, wegräumen.
• Zeichen der Abwesenheit vermeiden: Briefkästen leeren und Werbematerial beseitigen.
• Während der Abwesenheit in den Abendstunden Zeitschaltuhren verwenden.
• Außenbeleuchtungen installieren lassen.
• Terrassentüren durch einbruchhemmende Rollbalken oder Scherengitter sichern.
• Hochwertige Schlösser und Schließzylinder einbauen.
• Schmuck abfotografieren, ID-Nummern von EDV-Geräten notieren.

Die frühe Dunkelheit ist die Stunde der Dämmerungseinbrüche. | Foto: Gina Sanders/Fotolia
"Heute nehmen Einbrecher immer öfter in Kauf, dass Bewohner im Haus anwesend sind", so Chefinspektor Gerhard Groißhammer, stellvertretender Bezirkspolizeikommandant Eferding.
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