Pfarren in Grieskirchen & Eferding
Eine Gemeinschaft auf dem Prüfstand

Am 20. März werden die Pfarrgemeinderäte in Oberösterreich neu gewählt. | Foto: Pfarre Eferding/Neundlinger
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Am 20. März finden die Pfarrgemeinderatswahlen in Oberösterreich statt. Ein Anlass für eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation in den Pfarren und Dekanaten der Region Grieskirchen und Eferding.

GRIESKIRCHEN & EFERDING.  766 Personen kehrten im Jahr 2021 in der Region der katholischen Kirche den Rücken zu. 12.865 Menschen waren es in Oberösterreich, die die Glaubensvereinigung formell verlassen haben. Was bleibt, sind die Fragen nach den Ursachen. "Die Gründe zum Kirchenaustritt sind so verschieden. Es ist kompliziert, das Phänomen zu erklären oder eine pauschale Lösung dafür zu finden", sagt Paulinus Anaedu, Dechant des Dekanats Eferding. Die Pfarren würden sich bemühen, Gespräche mit den Ausgetretenen zu führen. "Leider werden diese nicht gern angenommen", gibt Anaedu zu. "Die Austritte werden sich von Menschenhand nicht stoppen lassen", meint Dechant Johannes Blaschek vom Dekanat in Gaspoltshofen.
Ähnlich sieht es Dechant Johannes Blaschek vom Dekanat Gaspoltshofen: "Die Gründe sind verschieden. Aber es gibt bekanntlich einen Vertrauensverlust. Jeder hat seine eigene Werte-Hierarchie und jeder sucht sich heute seine geistige Heimat mittlerweile selbst."

"Weil die Pfarrgemeinde ein Subjekt der Seelsorge ist, braucht es ein Gremium, das über die Wege, die in dieser Seelsorge beschritten werden, entscheidet. Der Pfarrgemeinderat hört in die Bevölkerung, weiß, was die Menschen brauchen und setzt Impulse" Dechant Johannes Blaschek

Vertrauen und Gemeinschaft

Viele Menschen suchen diese aber nach wie vor in den örtlichen Pfarren und engagieren sich auch in den Pfarrgemeinderäten. So wie Sonja Wiesinger, Pfarrgemeinderatsobfrau in Eferding. "Der Glaube lebt von und in der Gemeinschaft. In der Pfarre und in der Kirche wird diese Gemeinschaft sicht- und erlebbar", erklärt Wiesinger. Trotzdem seien die kirchlichen Verfehlungen aus der Vergangenheit, wie die etlichen Missbrauchsvorfälle, nicht zu leugnen: "Sie sind einer der Hauptgründe für die Zunahme an Austritten. Wichtig ist es, sich Fehlverhalten einzugestehen und sichtbare Konsequenzen zu ziehen. Das ist für mich eine Voraussetzung, um das Vertrauen der Menschen in die katholische Kirche und ihre Vertreter zurückzugewinnen."

Impulse setzen

Als besonders wichtige Vertretung gilt auch der Pfarrgemeinderat, wie Dechant Anaedu meint: "Der Pfarrgemeinderat hat in der heutigen Zeit mehr Bedeutung denn je." Da die Pfarrer zunehmend mehrere Pfarren zu betreuen haben, leitet sie hauptsächlich der Pfarrgemeinderat vor Ort." Die Zeiten, in denen ein Pfarrer alles erledigt, seien längst vorbei, sagt auch Blaschek. "Weil die Pfarrgemeinde ein Subjekt der Seelsorge ist, braucht es ein Gremium, das über die Wege, die in dieser Seelsorge beschritten werden, entscheidet. Der Pfarrgemeinderat hört in die Bevölkerung, weiß, was die Menschen brauchen und setzt Impulse", so der Gaspoltshofner Dechant.

Strukturreform als Herausforderung

Am 20. März wird das Gremium in den örtlichen Pfarren Oberösterreichs wieder neu gewählt. In Eferding besteht der Pfarrgemeinderat derzeit aus 21 Personen, "quer durch alle Alters- und Berufsgruppen", erzählt Wiesinger. "Jeder Pfarrangehörige soll sich in mindestens einem von uns vertreten fühlen." Das gelte ebenso für die Kandidaten bei der anstehenden Wahl, unter denen in Eferding laut Wiesinger auch einige neue, junge Erwachsene zu finden seien. "Wir freuen uns sehr, dass sie bereit sind, uns mit frischen Ideen und Zielen zu erreichen." Geht es nach Blaschek, so wird es diese Ideen und Ziele vor allem für die große Umstrukturierung der Pfarren in der Diözese Linz brauchen. Statt wie bisher 486 Pfarren in 39 Dekanaten soll es 40 Pfarren geben, die neu organisiert werden. "Bisherige Pfarren werden ‚Pfarrteilgemeinden‘, mehrere davon bilden dann die eigentliche Pfarre", erklärt Blaschek. "Jede Pfarrteilgemeinde wird durch ein Seelsorgeteam geleitet. Dabei muss an vielen Details in einer Pfarrgemeinde gearbeitet werden." Den Pfarrgemeinderäten komme hierbei eine entscheidende Rolle zu."Es wird sich in der kommenden Periode zeigen, wie sich die Rolle und der Einfluss des Pfarrgemeinderats nach der Strukturreform ändert", merkt Wiesinger an. Es sei herausfordernd und spannend, bei dieser Umsetzung mitarbeiten und mitgestalten zu dürfen.

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