In 72 Stunden neue Aufgaben lösen

BEZIRK. 5000 Jugendliche im Alter von 14 bis 25 Jahren engagieren sich von Mittwoch, 17. Oktober bis Samstag, 19. Oktober unter dem Motto „72 Stunden ohne Kompromiss“ bei 400 Einzelaktionen in ganz Österreich für soziale Einrichtungen. Es handelt sich um ein Projekt der Katholischen Jugend in Zusammenarbeit mit youngCaritas und Ö3.
Jugendleiterin Elisabeth Lindmayr (27) konnte 17 Jugendliche aus Peuerbach für die Teilnahme an einem der Projekte motivieren. „Wir verbringen 72 Stunden mit den Bewohnern in St. Pius. Untergebracht sind wir direkt im Pius-Heim. Dort sorgen wir für Abwechslung im Alltag der Bewohner“, berichtet Elisabeth Lindmayr. Ziel ist es, Barrieren abzubauen und die Gruppenzusammengehörigkeit zu fördern.
Elf Jugendliche sind im Rahmen eines Projekts bei „assista – Das Dorf“ in Altenhof zu Gast. Sie gestalten eine Zeitung, in denen die Lebensgeschichten der Menschen mit Beeinträchtigung festgehalten werden. „Es wird auch ein Foto-Shooting geben. So werden Menschen ins Rampenlicht gestellt, die nur sehr selten im Mittelpunkt stehen“, berichtet Bildungsbeauftragte Miriam Falke von „assista“.
Gemeinsame Gartengestaltung steht im Sozialzentrum „Betreutes Wohnen“ des Vereins „Vital“ in Haag am Hausruck am Programm. Jugendliche und Bewohner überlegen, wo im Garten Sträucher angepflanzt und ein Hochbeet angelegt werden kann. Die Ideen setzen sie mit Unterstützung der Bewohner um. Am Samstag sind eine feierliche Gartenübergabe und ein Abschlussfest geplant.
In Alkoven gestalten Jugendliche für die Seniorengruppe im Institut Hartheim einen abwechslungsreichen Tag. Zudem setzen sie sich im Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim mit Opferbiografien auseinander und entwickeln Ideen für ein Gedenkprojekt.
In Eferding arbeiten die Neue Mittelschule Nord und der städtische Kindergarten zusammen. Es wird eine Kasperlbühne gebaut und ein lus-tiges Theaterstück für die Kindergartenkinder aufgeführt.

Zur Sache
Der Startschuss für „72 Stunden ohne Kompromiss“ ist mit der Eröffnungsveranstaltung am Mittwoch, 17. Oktober im Caritas-Seniorenwohnhaus St. Anna in Linz gefallen. In Ober-österreich gibt es 70 Projekte, bei denen rund 1000 Jugendliche ihre Arbeitskraft und Kreativität für soziale Zwecke zur Verfügung stellen.
Ziele der Aktion sind, die in Jugendorganisationen geleistete Freiwilligenarbeit sichtbar zu machen und zu zeigen, was junge Menschen gemeinsam bewegen können. Zudem werden die Jugendlichen motiviert, sich Neues zuzutrauen und neue Ziele in Angriff zu nehmen. Ein zentraler Aspekt des Projekts ist auch die Förderung von Gemeinschaft: Die Jugendlichen arbeiten in jedem der Projekte vor Ort nicht nur für, sondern vor allem mit den betroffenen Menschen an der Lösung der Aufgabenstellung. Nähere Informationen gibt es im Internet unter: www.72h.at.

Umfrage: Was erwarten Sie sich vom Projekt?
„Ich halte es für bemerkenswert, wenn sich junge Leute freiwillig engagieren. Dieses Projekt bietet die Gelegenheit für ein ungezwungenes Beisammensein von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung. Dadurch werden neue Perspektiven auf das Leben geschaffen und soziale Kompetenz gefördert. Das Wichtigste ist aber, dass alle dabei viel Spaß haben.”
Miriam Falke, Assista, Altenhof

„Bereits zum vierten Mal macht unser Verein ‚Vital‘ bei dieser Aktion mit. Im heurigen Jahr werden sich Jugendliche gemeinsam mit den Bewohnern des Betreuten Wohnens Gedanken über die Gartengestaltung machen. Der Kontakt von jungen und alten Menschen ist für beide Seiten sehr positiv. Es geht darum, dass man ganz bewusst Zeit miteinander verbringt.”
Maria Buttinger, Verein Vital, Haag/H.

„Schon mehrmals habe ich an der Aktion ‚72 Stunden ohne Kompromiss‘ teilgenommen. Dieses Jahr bin ich als Projektleiterin aktiv. 17 Jugendliche aus Peuerbach werden mit mir für die Bewohner von St. Pius eine Spieleolympiade und ein Herbstfest organisieren. Wir wollen Menschen mit Beeinträchtigung einen unbeschwerten Nachmittag mit Spiel und Spannung bereiten.”
Elisabeth Lindmayr, Peuerbach