Erinnerungsarbeit
Kunstinstallation zu Ehren Johann Grubers
Zu Ehren des Grieskirchner NS-Märtyrers Johann Gruber entstehen an der Pädagogischen Hochschule Linz Kunstinstallationen.
LINZ, GRIESKIRCHEN. An der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz fand zum 75. Todestag von Johann Gruber, der im Konzentrationslager (KZ) Gusen ermordet wurde, das Symposium „Anstoß Gruber“ statt. Rückblick: Der gebürtige Grieskirchner war ein Gegner des Nationalsozialismus und wurde 1938 von der Gestapo verhaftet. Nach Aufenthalten in der Strafanstalt Garsten und im KZ Dachau wurde er 1940 ins KZ Gusen überstellt. In seiner Funktion als Pfleger im Häftlingsrevier organisierte er heimlich Medikamente für Kranke, vielen Erschöpften und Hungernden sicherte er mit der „Gruber-Suppe“ das Überleben.
Das Hilfswerk Grubers flog auf, er wurde in den Bunker von Gusen gesteckt und starb nach tagelanger Folter am Karfreitag, 7. April 1944. Bischof Manfred Scheuer erzählt: „Johann Gruber war in einem System des Todes einer, der Brot und Suppe geteilt hat. Durch sein solidarisches Zeugnis hat er Hoffnung und Auferstehung vermittelt."
Dreiteilige Installation an der "Pädak"
Beim Symposium in Linz wurde das Siegerprojekt eines Künstlerwettbewerbs präsentiert. Das Kunstprojekt von Christian Kosmas Mayer besteht aus drei aufeinander bezogenen Interventionen, die im Eingangsbereich der Hochschule realisiert werden sollen. Mayers Recherchen zu Gruber und dessen zeitgeschichtlichem Umfeld bilden die Basis für eine dreiteilige medienübergreifende Installation.
Die Handläufe der Außentreppe am Haupteingang werden mit Auszügen des „Klagelieds zur Erinnerung an Johann Gruber“ (1945) von Jean Cayrol in Brailleschrift versehen. An die Treppe wird auf der Brüstung eine Vitrine mit Repliken archäologischer Funde platziert, mit deren Betreuung Gruber 1942 beauftragt wurde. Dem Speiseplan der Mensa soll einmal monatlich eine Suppe hinzugefügt werden, die an die „Gruber-Suppe“ erinnert, mit der Gruber im KZ zahlreichen Menschen das Leben rettete.
Wichtig: "Niemals vergessen"
„Es ist eine wesentliche Aufgabe von Bildungsinstitutionen, von Schulen, Universitäten und Hochschulen, dieses ‚Niemals vergessen!‘ lebendig zu halten. Ich glaube, da haben wir einen großen Auftrag, eine gesellschaftliche Verantwortung“, so Hochschulrektor Franz Keplinger über das Projekt.
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