Leader: „Die Bevölkerung mit einbeziehen“

BEZIRK. „Seit Beginn dieser Förderperiode wurden 62 eingereichte Projekte in der Leader-Region* Eferding genehmigt,
rund 15 Projekte sind bei den zuständigen Förderstellen noch eingereicht. Wir hoffen, dass auch diese noch eine Fördergenehmigung erhalten“, berichtet Susanne Kreinecker, Geschäftsführerin des Regionalentwicklungsverbandes Eferding (REGEF). Den Projektkosten von mehr als 20 Millionen Euro stehen rund 7,5 Millionen Euro an Fördergeldern gegenüber. Das größte Projekt, das über einen Zeitraum von mehreren Jahren umgesetzt wird, ist die Errichtung von Ökobrunnen zur ökologischen und effizienten Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen in Eferding.
In der Region Hausruck Nord sind es vor allem erneuerbare Energien und sanfter Tourismus, die für Schwung sorgen sollen.
„Jedes einzelne Projekt an sich ist eine Bereicherung für die Region“, freut sich Geschäftsführer Franz Augustin. Als Beispiele nennt er die Erschließung einer Mountainbike-Strecke und einen Elektrofahrrad-Verleih, der Besucher in die Region locken soll. Stolz ist man auch auf den Pro Vita-Markt in Waizenkirchen, in dem regionale Produkte feilgeboten werden. Über 3,5 Millionen Euro aus dem Leader-Fördertopf freut sich die Region Mostlandl-Hausruck. Das Kulturgut Hausruck in Geboltskirchen konnte etwa mit Leader-Unterstützung realisiert werden.
Noch bis Ende nächsten Jahres läuft die Förderperiode. Wie es danach weitergeht, ist noch unklar. „Das EU-Budget und die Richtlinien werden voraussichtlich im Sommer 2013 beschlossen. Dann müssen die Regionen eine umfassende Strategie entwickeln, um hoffentlich als Leader-Gruppe anerkannt zu werden“, weiß Magdalena Hellwagner, Mostlandl Hausruck-Geschäftsführerin. Alle drei Gruppen in Grieskirchen und Eferding wünschen sich jedenfalls, dass die Regionen wie gehabt bestehen bleiben und noch viele kreative Projektideen aus der Bevölkerung zur Förderung eingereicht werden können.

Umfrage zum Thema:
„Ich bin davon überzeugt, dass Leader die Region Eferding positiv geprägt hat und dass eine neue Kultur der Zusammenarbeit zwischen den Sektoren sichtbar geworden ist. Alle ziehen an einem Strang, alle können sich mit den Leitthemen, die in der Entwicklungsstrategie formuliert sind, identifizieren und tragen in ihren Bereichen dazu bei, die Themen zu bearbeiten.”
Susanne Kreinecker, GF REGEF

„50 Projekte wurden bereits eingereicht, wovon 32 genehmigte Projekte mit einem anrechenbaren Investitionsvolumen von circa 3,4 Millionen Euro, einer zugesagten Fördersumme von 1,04 Millionen Euro gegenüberstehen. Wir sind mit diesem Ergebnis sehr zufrieden. Auch wenn ein Großteil der Fördertöpfe bereits geleert ist, so haben wir dennoch noch einiges vor.”
Kurt Kaiserseder, Hausruck Nord

„Wir wollen als Leader-Region weiterhin eigenständig bleiben. Das ‚Mostlandl‘ hat sich bereits als Marke etabliert, und wir haben schon viele Projekte erfolgreich realisiert. Wichtig dabei ist, dass die Bevölkerung an der Erarbeitung beteiligt ist. Deshalb schwebt uns im Mostlandl-Hausruck ein Bürgerbeteiligungsprozess zur Strategieentwicklung vor.”
Magdalena Hellwagner, GF Mostlandl Hausruck

Zur Sache:
*LEADER (Liaison entre actions de développement de l‘économie rurale) ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, mit dem seit 1991 modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert werden. Österreich verfügt über insgesamt 86 Leader-Regionen, die entsprechend der Leader-Methode eine innovative, sektorübergreifende Entwicklung ihrer Region vorantreiben. Für den Programmzeitraum 2007 bis 2013 stehen im Bereich Leader rund 423 Millionen Euro an öffentlichen Mitteln zur Verfügung (EU, Bund, Land). Davon kommen 213 Millionen Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums.

Nähere Infos unter:
Regionalentwicklungsverband Eferding (www.regef.at)
Leaderregion Hausruck Nord (www.hausrucknord.at)
Regionalverband Mostlandl-Hausruck (www.mostlandl-hausruck.at)