Nach Anzeige aus Eferding
Leasingbetrug in Millionenhöhe aufgedeckt

Eine in Wien ansässige Tätergruppe hatte sich Systemmängel und eingeschränkte Überprüfungsmöglichkeiten bei Finanzierungsanbietern zu Nutze gemacht. | Foto: goodluz/panterhemdia (Symbolfoto)
  • Eine in Wien ansässige Tätergruppe hatte sich Systemmängel und eingeschränkte Überprüfungsmöglichkeiten bei Finanzierungsanbietern zu Nutze gemacht.
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  • hochgeladen von Valentin Berghammer

Nach einer Anzeige eines Autohauses im Bezirk Eferding im Oktober 2020, leitete das Landeskriminalamt Oberösterreich Ermittlungen wegen schweren Leasingbetrugs ein. Die Beamten konnten den millionenschweren Fall nun klären.

EFERDING, WIEN. Wie sich herausstellte, hatte sich eine in Wien ansässige Tätergruppe Systemmängel und eingeschränkte Überprüfungsmöglichkeiten bei Finanzierungsanbietern zu Nutze gemacht und ein ausgeklügeltes Betrugssystem geschaffen. Die Ermittler waren erstaunt, in welchem Umfang, mit welcher Rücksichtslosigkeit und in welcher Größenordnung die Organisation agierte. So war die Gruppierung hierarchisch aufgebaut und bestand aus mehreren Ebenen. Ein Täterkreis war beauftragt Personen aus dem sozialschwachen Milieu zu rekrutieren, die in der Folge als Leasingnehmer auftraten. Diese Leute wurden nicht nur im Osten Österreichs, sondern auch in der Slowakei, Ungarn, Kroatien, Bulgarien und Serbien gesucht und gefunden. Die Gruppierung bot ihnen lukrative Geldbeträge, damit sie ihre Personaldaten für Betrügereien in Österreich zur Verfügung stellen. Darunter befanden sich zahlreiche Personen, die weder lesen noch schreiben konnten.

Um Lohn geprellt

Die Organisation finanzierte auch die Ausstellung aktueller Personaldokumente, den Transport nach Österreich, die vorübergehende Unterbringung sowie notwendige Auslagen für attraktive Kleidung. Die genannten Personen wurden in Österreich polizeilich angemeldet, ein Konto eröffnet und mit gefälschten Lohnbestätigungen ausgestattet. Derart ausgerüstet wurden bei verschiedensten Autohäusern in Österreich Fahrzeuge zwischen 20.000 und 120.000 Euro angekauft und fremdfinanziert. Die angekauften Pkw wurden nach einigen Tagen ohne Wissen des Finanziers und somit Eigentümers wieder abgemeldet und weiterverkauft. Diese Vorgänge wiederholten sich so lange, bis sich Betrugsabteilungen der Finanzinstitute einschalteten und weitere Anfragen ablehnten. Ab diesem Zeitpunkt schickte man die Personen wieder in ihr Heimatland und prellte sie meistens gleichzeitig um ihren Lohn.

Scheinkonstrukte

Als zweite Schiene suchte die Gruppierung aus dem gleichen sozialen Milieu Geschäftsführer und Strohmänner für aufgekaufte Firmen. Diese Unternehmen waren operativ nicht mehr tätig und nur mehr Scheinkonstrukte. So fälschte man bei Bedarf Bilanzen und täuschte aktive Firmen vorgetäuscht. Neben Geldwäsche werden der Gruppierung auch massive Finanzvergehen, Sozialhilfemissbrauch und Urkundenfälschungen zur Last gelegt.

Schadenshöhe: Drei Millionen Euro

Insgesamt wurden 43 Personen der Staatsanwaltschaft Wien wegen gewerbsmäßig schweren Betruges in 111 Fällen und weiteren damit zusammenhängenden Delikten zur Anzeige gebracht. Die Schadenshöhe beträgt nach derzeitigem Stand über drei Millionen Euro. 26 auf diese Art betrügerisch erlangte Pkw konnte das Kriminalamt noch sicherstellen. Betroffen sind somit auch die Käufer dieser Fahrzeuge, die sich jetzt um ihre Fahrzeuge vor den Bezirksgerichten streiten müssen. Acht Personen aus dieser Gruppierung befinden sich derzeit in Haft bzw. wurden bereits zu Haftstrafen verurteilt.

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