Meinung
Leserbriefe zu den Corona-Spaziergängen in Grieskirchen

Beim ersten Corona-Spaziergang in Grieskirchen ging es für die Teilnehmer vom Kirchenplatz den Stadtplatz hinauf. | Foto: Mittermayr/BRS
  • Beim ersten Corona-Spaziergang in Grieskirchen ging es für die Teilnehmer vom Kirchenplatz den Stadtplatz hinauf.
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GRIESKIRCHEN. Am 7. Februar fand der erste Corona-Spaziergang in Grieskirchen statt. Seitdem wird im Zwei-Wochen-Rhythmus zu solchen Spaziergängen in der Bezirkshauptstadt geladen. Die BezirksRundschau erreichte zwei Meinungen dazu – einmal der Leserbrief von Grieskirchens Bürgermeisterin Maria Pachner, und einmal der Leserbrief von Vertretern von "Grieskirchen für Freiheit", die die vergangenen beiden Spaziergänge in Grieskirchen veranstaltet haben.

Leserbrief von Maria Pachner: 
Demokratie ist ein hohes Gut, das wir sorgfältig bewahren und schützen müssen. Leider finden unter dem Deckmantel der Demokratie in letzter Zeit auch bei uns in Grieskirchen sogenannte „Spaziergänge“ statt. Dabei treffen sich überwiegend Menschen von auswärts am Kirchenplatz und drehen von dort aus mitten auf der Straße eine Runde durch unsere Stadt. Begleitet von lauten Parolen und schwingenden Fahnen wird mitunter auch provoziert. Viele Teilnehmer sehen solche „Spaziergänge“ als ihr Grundrecht an, tragen in Zeiten der Pandemie zum Teil keinen Mund-Nasenschutz und setzen voraus, dass derartige Unmutsäußerungen und Proteste von uns Bürgern toleriert werden müssen.

Es gibt keine Schuldigen für diese schwere Gesundheits- und Wirtschaftskrise. Jedoch gibt es Menschen, die sich unermüdlich in den Dienst der Sache stellen. Unzählige freiwillige Rot-Kreuz-Mitarbeiter, die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, das ausgelaugte Pflegepersonal, unsere Ärzte, die Bediensteten in den Ämtern und Behörden, die Mitarbeiter im Lebensmittelhandel, die Lehrer, die Eltern und noch viele mehr. Sie alle tragen seit über einem Jahr ihren Teil der Verantwortung und helfen so aktiv mit, die Pandemie in den Griff zu bekommen.

Die Freiheit des Einzelnen endet immer dort, wo andere geschädigt werden! Umso mehr ist solidarisches Handeln gefragt. Nur gemeinsam werden wir aus dieser Pandemie kommen. Tests, Impfungen und das Tragen von Masken sind dabei unverzichtbare Stützen. Schauen wir auf uns und unsere Nächsten!

Maria Pachner, Bürgermeisterin von Grieskirchen

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Leserbrief von "Grieskirchen für Freiheit"
Danke liebe Bürgermeisterin Maria Pachner, für Ihre offene Stellungnahmebzgl. der Spaziergänge in Grieskirchen! Mit diesem Schreiben ermöglichen Sie uns, Stellung zu beziehen und Klarheit zu schaffen. In vielen Punkten stimmen wir mit Ihnen überein. Demokratie ist ein hohes Gut, das wir sorgfältig bewahren und schützen müssen! Genau das ist auch unser Anliegen. Wir möchten allerdings Ihrem Eindruck widersprechen, dass überwiegend Menschen von auswärts kommen!

Wir sind mehrheitlich Einzelpersonen,Familien, Unternehmer jeglichen Alters, aus den unterschiedlichsten Ortschaften des Bezirkes Grieskirchen und haben bewusst den Spaziergang und die Kundgebungen am Kirchenplatz in Grieskirchen, unserer Bezirkshauptstadt, gewählt.

Natürlich äußern wir unseren Unmut, da unsere Grund- und Freiheitsrechte schwer gefährdet sind und erlauben uns, die Gefährlichkeit und die damit verbundenen Maßnahmen in Frage zu stellen. Was wir uns wünschen, ist ein sachlicher Diskurs mit der Politik. Wir fordern evidenzbasierte und nachvollziehbare Maßnahmen und Lösungen, unter denen keiner leiden muss. Wir erlauben uns, Sie darauf hinzuweisen, dass es bis dato noch keine Triage in den Corona-Abteilungen der Krankenhäuser gab – aktuell sind mehr als genug Intensivbetten in Österreich verfügbar.

Wo es allerdings bereits zu Triage-Situationen gekommen ist, sind die Kinderpsychiatrien. Und es ist Konsens bei vielen Psychologen, dass die psychischen Folgeschäden für Kinder unabschätzbar sind. Darüber hinaus fordern wir eine offene Debatte, ob das jetzige politische System zu einer direkten Demokratie gewandelt werden sollte, da uns die bestehenden Strukturen nicht vor den undemokratischen Verordnungen geschützt haben, die Monate später, bis auf wenige Ausnahmen, vom österreichischen Verfassungsgericht gekippt werden.

Auch wir schätzen den Einsatz aller Beteiligten, die tagtäglich mit denAuswirkungen der derzeitigen Lage zu kämpfen haben und unter diesen Umständen ihren Dienst versehen müssen. Man darf aber nicht voraussetzen, dass die von Ihnen genannten Schlüsselkräfte allen Maßnahmen kritiklos zustimmen und jede Verordnung mit Überzeugung unterstützen. Wir erleben als Bevölkerung eine noch nie dagewesene Spaltung und fordern, dass auch unsere Seite gehört wird! Nur gemeinsam schaffen wir es wieder aus dieser Krise herauszukommen!

Von "Grieskirchen Für Freiheit"

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