Pfarre Grieskirchen
Pfarrer Gmeiner wird 70

Johann Gmeiner ist seit 1984 Pfarrer in Grieskirchen. | Foto: Straif
  • Johann Gmeiner ist seit 1984 Pfarrer in Grieskirchen.
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Am 14. Oktober feiert Johann Gmeiner Geburtstag. Ein Interview über 40 Jahre in der Seelsorge.

GRIESKIRCHEN. Johann Gmeiner, Dechant und Pfarrer in Grieskirchen, wurde 1951 in Perg geboren und 1977 zum Prieser geweiht. Seit 1984 ist er als Pfarrer in Grieskirchen tätig, über mehrere Jahre betreute er im Bezirk außerdem die Pfarren Michaelnbach, Neumarkt im Hausruckkreis, Gallspach, Hofkirchen an der Trattnach und Kallham. Im Dekanat Kallham ist er seit 2006 Dechant, als Pfarrprovisor ist er seit 2016 auch für die Pfarren Taufkirchen an der Trattnach und Rottenbach veranwortlich. Bis vor fünf Jahren war Gmeiner außerdem im Schuldienst tätig.
Anlässlich seines 70. Geburtstages am 14. Oktober erzählt Gmeiner von seinem bisherigen Lebensweg und diskutiert die sich wandelnde Institution Kirche.

Herr Gmeiner, auf welche Erinnerungen blicken Sie zurück?
Mein Beruf ist sehr abwechslungsreich und ich habe ständig und viel mit Menschen zu tun. Ich blicke auf die vielen schönen seelsorglichen Aufgaben zurück: Gottesdienste, Taufen, Seelsorgegespräche. Als Pfarrer ist man aber auch für die Verwaltung zuständig. Stetig gibt es etwas zu renovieren, wie etwa die Sanierung der Bausubstanz und komplette Innenrenovierung der Stadtpfarrkirche in den Jahren 1987/88. Ich konnte außerdem zwei neue Kirchen in Schlüßlberg und Gallspach bauen lassen. Mithilfe einer sehr spendablen Pfarrbevölkerung durfte ich nicht zuletzt verschiedenste Projekte in der Entwicklungsarbeit unterstützen. Mein Beruf ist so abwechslungsreich wie das Leben – mit vielen freudigen Momenten, aber auch Herausforderungen.

Was bedeutet das Wort "Glaube" für Sie?

Glaube bedeutet für mich, dass ich erlebe, wie schön die Welt ist, dass ich über sie staune, dass ich Gott danke. Denn mein Verstand schenkt mir eine Erkenntnis: dass er als Verstand nicht ausreichend zur Bewältigung des Lebens ist. Es ist meiner Meinung nach nicht unvernünftig, zu glauben, weil die Vernunft selbst kennt ihre Grenzen und nimmt wahr, dass es im Menschenleben auch etwas anderes gibt.

Inwiefern hat sich die Kirche mit der Zeit verändert?
Das Interesse an der Kirche ist geschwunden. Der Zug der Zeit geht in Richtung Säkularisierung und man sagt, der Wohlstand bringe das mit sich. Ich glaube, der Wohlstand müsste uns eigentlich zu mehr Dankbarkeit gegenüber Gott anregen. Immerhin haben wir nichts, das uns nicht von Gott geschenkt wurde. Hinzu kommt, dass auch die Kirchenleute fehlerhafte Menschen sind und es oft auch an Glaubwürdigkeit fehlt. Wir haben nicht genügend Priester, zu wenig Pastoralassistenten und außerdem auch zu wenig Religionslehrkräfte an den Schulen.

Wo sehen Sie die Kirche in den nächsten Jahren, etwa in Bezug auf die Frauenweihe?

Die Kirche muss immer reformiert werden, so wie ich selbst mich immer um eine Erneuerung bemühen muss. Eine Erneuerung hat aber nur dann Sinn, wenn sie zu vertieftem Glauben und größerer Liebe und Selbstlosigkeit führt. Es gilt zu vermitteln, dass der christliche Glaube keine Religion für Masochisten ist. Ob es für eine Erneuerung in der Kirche die Priesterweihe für Frauen braucht, davon bin ich nicht überzeugt. Diese gravierende Änderung würde das Problem unserer Kirche – die Schwierigkeit der Glaubensweitergabe – leider auch nicht lösen. Das Interesse am Glauben ist in der evangelischen Kirche auch nicht größer, obwohl dort Frauen zu geistlichen Ämtern zugelassen sind. Wir tun uns generell schwer, das Christentum als attraktiv erfahrbar zu machen, und Ablenkung gibt es auch genug – das Unterhaltungsangebot der Freizeitindustrie ist sehr groß.

Wo sehen Sie sich selbst in den nächsten Jahren?
Theoretisch könnte ich als Pfarrer bereits in Pension gehen, aber sagen wir es mal so: Mich freut's einstweilen noch. Ich sehe, dass ich gebraucht werde, und ich will mich auch brauchen lassen. Den Aufgaben, die ich übernommen habe, sehe ich mich noch gewachsen – Gott sei Dank habe ich viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – und ich bemühe mich, diese möglichst gut auszuführen. Mein Motto, als ich Pfarrer wurde, war, Diener der Freude zu werden und einen tieferen Blick für das Wesentliche freizulegen. Das will ich an der Seite der Menschen tun. Es braucht aber schlicht auch eine Leitung der Pfarren und dabei gibt es wirklich einen großen Mangel.

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