Pöttinger und der orientierungslose Wolf

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ST. GEORGEN/BEZIRK (raa). 800 Arbeitsplätze, 100 Millionen Investionskosten – das sind die Eckdaten der neuen Fabrik, die Pöttinger Landmaschinentechnik auf die grüne Wiese bei Grieskirchen setzen will. 600 neue Arbeitsplätze würden so entstehen, betont Firmenchef Klaus Pöttinger. 200 würden vom Stammwerk in die neue Fabrik übersiedelt. In der Wirtschaftskammer und in den Gemeinden ist man überglücklich über die Pläne aus dem Hause Pöttinger. „Es ist sehr lobenswert, dass Betriebe in der Region investieren“, frohlockt Wirtschaftskammer-Obmann Laurenz Pöttinger. Doch es gibt nicht nur Befürworter des Firmenneubaus. Allen voran ist der Standort der Umweltanwaltschaft ein Dorn im Auge. Schließlich wäre durch den Bau der Wildkorridor, der für Luchs, Wolf, Rotwild und Elch gedacht ist, gefährdet. Nach einem Treffen der Verantwortlichen mit den Umweltschützern aus Linz zeichnet sich nun ein Kompromiss ab. „Der aktuelle Korridor“, so Mario Pöstinger von der Umweltanwaltschaft, „ist besser und wäre zukunftssicherer." Mit einer Verlegung des Korridors könnte man in Linz allerdings leben. Noch ist kein Fall bekannt, dass der Luchs den Korridor je genutzt hätte. Keine große Meinung hat Klaus Pöttinger von diesem Korridor. „Ohne Google Maps findet der Luchs diesen Weg ja ohnehin nicht. Außerdem wollen wir beim Spaziergang mit unseren Kindern nicht wirklich einem Wolf begegnen."
Die Vertreter der Wirtschaft und der Gemeinden sind verständlicherweise äußerst positiv den Bauabsichten Pöttingers gegenüber eingestellt. "Uns kann der Luchs nicht aufhalten", ist sich Grieskirchens Bürgermeisterin Maria Pachner sicher. Bei Pöttinger hätte man am liebsten schon mit dem Bau begonnen. "Jede Generation von Pöttinger hat bislang ein Werk gebaut, und wir würden gerne hier bleiben und bauen", so Klaus Pöttinger. "Wir sind jetzt 144 Jahre in Grieskirchen und sind bekannt für unsere Hartnäckigkeit, Geduld und Energie."
Doch nicht nur Luchs, Wolf und Co. stellen den geplanten Standort östlich vom gemeinsamen Wirtschaftspark Stritzing Richtung Maximilian und Moosham in Frage. Anwohner in St. Georgen haben sich zu einer Wahlliste zusammengeschlossen, um den Standort hier zu verhindern. "Wir haben Bedenken für die Umwelt", so René Humel. "Wir fürchten den Lärm, die Lichtverschmutzung und den verstärkten Verkehr des Werks, das ja im Schichtbetrieb arbeiten soll." Dazu hat Humel mit "DU", die Unabhängige Bürgerliste, rund 400 Unterschriften gesammelt. "Pöttinger muss unterstützt werden", betont Humel, "das ist keine Frage. Aber es müssen auch die Anwohner verstanden werden." WKO-Obmann Laurenz Pöttinger sucht den Konsens: "Es werde nach Möglichkeiten gesucht, die alle zufriedenstellen." Aus seiner Sicht ist die Wildkorridor-Debatte "etwas überzogen". "Ich kann und mag es mir nicht vorstellen, dass wir das Werk hier nicht zustande kriegen", betont Firmenchef Pöttinger.

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Foto: Cityfoto
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