Problemtiere & Problempflanzen für unsere Region
Ob Borkenkäfer, Staudenknöterich oder Laubholzbockkäfer: Heimische und fremde Tier- und Pflanzenarten halten die Region auf Trab.
BEZIRKE (jmi). Wie bei Aknepickeln und Maulwurfhügeln liegt auch beim Borkenkäferbefall das Problem unter der Oberfläche. Der Schädling nistet sich unter der Rinde von Fichten ein. Dort unterbricht er den Saftstrom, sodass die Nadelteile nicht mehr mit Wasser versorgt werden und absterben. „Der Borkenkäfer hält unsere Förster derzeit auf Trab – wir haben ja in der Region starke Fichtenbestände mit einigen tausend Quadratmetern“, warnt Stefan Göttfert von der Bezirkshauptmannschaften Grieskirchen-Eferding. „Durch die unschöne Maserung bedeutet das einen Wertverlust des Holzes für die Forstwirte“, so Göttfert.
Wertverlust durch Borkenkäfer
Da durch die notwendige Abholzung schlagartig viel Holz auf dem Absatzmarkt gelangt, werden die Preise nochmal gedrückt. Außerdem: „Zum Teil sind die befallenen Bäume erst in 20 Jahren ausgewachsen. Diese unreifen Bäume zu entfernen und neue wieder anzusetzen – das ist ein Haufen Geld“, so Bezirksbauernkammerobmann Martin Dammayr. Er rechnet eine rasende Explosion der Population vor: Ein Borkenkäferpärchen legt rund 200 Eier. Durch milde Winter und heißen Sommertemperaturen schlüpft die nächste Generation nach sechs bis acht Wochen – immerhin zwei Wochen früher als normal. Die Schädlinge schaffen dadurch nicht zwei sondern vier Generationen. Was hilft, sind regelmäßige Kontrollen. „Innerhalb einer Woche können die Bäume schon braun sein. Um rechtzeitig reagieren zu können, ist es für Forstwirte wichtig, wöchentlich ihre Wälder zu kontrollieren. Das gilt vor allem bei jenen Bäume, die noch nicht offensichtlich betroffen sind“, erklärt Dammayr.
Laubholzbockkäfer erfolgreich bekämpft
Einen anderen Schädling hat man bereits in den Griff bekommen – den Asiatischen Laubholzbockkäfer. Dieser wurde wohl durch Holzpaletten einer Granitlieferung von Asien nach Gallspach importiert. Eine Quarantänezone im Ortskern verhinderte die Ausbreitung. Alle Bäume, die in diesem Gebiet geschlagen werden, müssen vor dem Transport oder der Weiterverarbeitung besichtigt und mit 70 Grad wärmebehandelt werden. Mit Erfolg: „Seit zwei, drei Jahren ist der Laubholzbockkäfer nicht mehr gefunden worden. Regelmäßig sind Suchhunde und Baumkletterer unterwegs, die nach dem Käfer Ausschau halten. Zudem legen wir Augenmerk auf richtiges Entsorgen des Holzes. Dadurch ist es uns gelungen, dass der Käfer nicht mehr bei uns auftritt“, schildert Amtsleiter Christian Mairhuber die Situation.
Es gibt auch "Problempflanzen"
Nicht nur Käfer verursachen Probleme. Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner warnte kürzlich: „Der Staudenknöterich wird umgangssprachlich auch als die pflanzliche Pest des Jahrhunderts bezeichnet.“ Und zwar darum: Die Pflanze dringt in kleinste Asphaltritzen ein und erzeugt durch das starke Wachstum große Schäden. Heimische Pflanzen werden verdrängt, da das dichte Blätterdach kaum Licht durchlässt. Für den Bezirk gibt Karl Willinger, stellvertretender Dienstleiter der Straßenmeisterei Grieskirchen, Entwarnung: „Wir beobachten das Ganze – der Staudenknöterich ist aber bei uns noch kein Problem.“
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