Schuberts Winterreise in Bad Schallerbach

- hochgeladen von Michael Scharfmüller
Passend zum Wetter des letzten Wochenendes gab Martin Kiener Schuberts Winterreise im Atrium Bad Schallerbach.
Begleitet wurde der in Haag am Hausruck aufgewachsene Tenor nicht wie von Schubert im Original konzipiert von einem Klavier, sondern von vier Streichern. Durch diesen Wechsel der Instrumente bot sich dem Publikum die Winterreise in einem neuen Licht. In der Originalfassung vermittelt der durch das Klavier gegebene akustische Rahmen das Bild eines Wanderers, der in seinem Liebeskummer zwischen Hoffnung und Verzweiflung hin und her wankt. In der Bearbeitung von Josef Jens für Streichquartett und Tenor drängt sich jedoch vielmehr das Bild eines Zerrissenen, eines von Sehnsucht Getriebenen in den Vordergrund, der auf einem schmalen Grad zwischen Selbstmord und Lebensmut, zwischen Realismus und Träumerei wandert. Besonders beeindruckend waren in diesem Zusammenhang die schnellen, stürmischen Lieder und Liedpassagen.
Schubert selbst bezeichnete die Winterreise als „Kranz schauerlicher Lieder“. Er bewies mit diesem Liederzyklus jedoch, dass auch im Leid viel Erhabenes steckt. Martin Kiener und das Streichquartett Sonare Linz stellten dies in Bad Schallerbach aufs Neue eindrucksvoll unter Beweis.
(Quelle Bilder und Video: http://mentalschmiede.at)


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