Tage der Entscheidung
Bald soll in Bogotá das Urteil im Fall der Taiskirchnerin Nathalie H. bekannt gegeben werden.
BOGOTA (tst). Schon seit Dezember wartet die 23-jährige Taiskirchnerin Nathalie H. in einem Frauengefängnis in Bogotá, der Hauptstadt Kolumbiens, auf ein Urteil. In ihrem Gepäck wurden am Flughafen 2,4 Kilogramm Kokain sichergestellt. Vater Robert H. ist felsenfest davon überzeugt, dass seine Tochter unschuldig ist und nichts von den Drogen wusste. Vor wenigen Tagen kehrte Robert H. von seinem bereits vierten Kolumbien-Besuch zurück. Er konnte seine Tochter dort wieder mehrmals besuchen. „Es ist unglaublich, welch mentale Stärke meine Tochter an den Tag legt. Sie lässt sich nicht unterkriegen und ist extrem stark.“ In Briefen schreibt Nathalie H. davon, dass sie jeder Tag, der vergeht, näher an eine Rückkehr nach Hause bringt. In rund sieben Wochen will Robert H., der sich mittlerweile in Kolumbien ein gut funktionierendes Netzwerk aufgebaut hat, seine Tochter wieder vor Ort besuchen.
„Es gibt in Kolumbien keinen vergleichbaren Fall in den letzten Jahren“, betont der Sprecher des Außenministeriums, Peter Launsky-Tieffenthal. Eine Bekanntgabe der Vereinbarung des beschleunigten Verfahrens erwartet Launsky-Tieffenthal in den nächsten Wochen. Die Entscheidung, also das Strafausmaß, wird auf schriftlichem Wege zugestellt. Vor dem Hintergrund, dass der Kampf gegen Drogenmissbrauch in Kolumbien oberste Priorität hat, ist eine längere Haftstrafe für Nathalie H. aber zu befürchten.
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