Digitale Landwirtschaft
Traktor, Technik und Tradition

Anhand dieser Steuereinheit im Traktor kann der Landwirt die Spuren verfolgen, denen das Fahrzeug nachfährt. | Foto: Alexander Höftberger
  • Anhand dieser Steuereinheit im Traktor kann der Landwirt die Spuren verfolgen, denen das Fahrzeug nachfährt.
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Unbemannte Traktoren und virtuelles Teilen von Daten – so sieht die Zukunft der Landwirtschaft aus.

BEZIRKE (gwz). Digitalisierung findet in der Landwirtschaft mehr und mehr Einzug. Die Firma Pöttinger aus Grieskirchen bietet zum Beispiel Möglichkeiten für Landwirte an, ihre Daten auf digitale Art zu erfassen und zu teilen. Die entsprechende Plattform trägt den Namen agrirouter. Sie vernetzt unterschiedliche Marktakteure. So kann unter anderem zwischen Landwirt und Lebensmittelindustrie ein Datenaustausch stattfinden. Es handelt sich um eine virtuelle Datendrehscheibe. Wenn beim Säen Daten entstehen, kann der Bauer diese von seinem Traktor-Terminal an eine Büro-Software schicken. Vorher wurden die Daten per USB-Stick übertragen, jetzt funktioniert der Ablauf virtuell und stellt daher eine Erleichterung dar. Zurzeit befindet sich der agrirouter noch in der Anfangsphase. Das System ist erst seit Februar im Einsatz, die Firma Pöttinger ist auf die Entwicklung gespannt. Von der Software geht es direkt zu den landwirtschaftlichen Maschinen: Ein weiterer Punkt in der Digitalisierung sind unbemannte Traktoren. Herbert Hattinger, zuständig für Lenksysteme und Verkaufsinnendienst im Lagerhaus Hofkirchen, spricht vom Autotrack-Lenksystem: "Die Tendenz ist steigend, es wird schon viel angenommen." Bei dieser Art der Steuerung benötigt man einen Empfänger am Dach des Traktors. Durch Satelliten wird ein Signal, das die Steuerung übernimmt, an das Fahrzeug geleitet. "Der Landwirt muss mit dem Hirn auch dabei sein und hinterm Lenkrad sitzen. Er muss das Lenkrad nur noch beim Umdrehen bewegen", so Hattinger. Dem Traktor wird eine gewisse Spur am Feld vorgegeben, anhand dieser fährt das Fahrzeug selbstständig. "Die Tendenzen gehen stark darauf hin, dass die Traktoren wirklich allein fahren, ohne dass man drin sitzt. Das Zeitalter kommt definitiv daher", so Hattinger. Vom digitalen Fortschritt in den Bezirken ist auch der Dienststellenleiter der Bezirksbauernkammer Grieskirchen, Eferding und Wels, Thomas Jungreuthmayer, überzeugt: "Digitale Landwirtschaft ist nicht nur ein Thema der jüngeren Generation. Es geht um die Affinität zur Technik, zur Veränderung. Die neuen Systeme werden auch bei uns genutzt und nicht nur in Großbetrieben." Wenn von neuen Systemen die Rede ist, bietet der Maschinenring Grieskirchen unter anderem das sogenannte RTK-Signal an. Dieses funktioniert ähnlich wie das Autotrack-Lenksystem. Der Traktor folgt einer im Vorfeld gespeicherten Linie. "Viele Landwirte sind im Bereich Digitalisierung schon sehr weit. Die Bürger bekommen da gar nicht so viel mit", so Markus Schwaiger, Projektleiter der Digitalisierung bei Maschinenring OÖ. Alexander Höftberger, Landwirt aus Hofkirchen, bedient sich bereits seit ein paar Jahren des RTK-Systems. "Wir stehen erst am Anfang. Es dauert eine Zeit lang, bis man sich mit dem System auskennt. Wenn ich viele Stunden am Tag fahre, ist es schon eine Entlastung. Für unser Berg- und Hügelland müssen die Firmen aber noch Forschung leisten, wenn es in Zukunft mehr genutzt wird."

Zur Sache

Wissenswerte Details zum RTK-Signal:

Die geografische Position des Traktors wird anhand mehrerer GPS-Satellitensignale bestimmt. Ein Korrektursignal ergänzt die Informationen über ein Mobilfunknetz. Dieses Signal korrigiert das am Traktor empfangene GPS-Signal. Für den flächendeckenden Empfang der Signaldaten gibt es in Oberösterreich vier Empfangsstationen.

Die Kosten pro Jahr betragen für Maschinenring-Mitglieder netto 100 Euro.

Kommentar

Traktoren, die von selbst fahren können? Ja, die gibt's! Dennoch bleiben die Landwirte unentbehrlich. Diese Technologie steht noch am Anfang. Ohne Lenker können die Fahrzeuge nicht vorankommen. Sie folgen zwar selbsstständig einer Spur, die wird allerdings vom Bauern vorgegeben. Landwirt ist ein traditionsbehafteter Beruf mit Zukunft. Viele Änderungen werden auch in diesem Berufsfeld geschehen, die Digitalisierung in unseren Bezirken schreitet voran. Beim Umgang mit den neuen Techniken ist Offenheit gefragt. Trotz moderner Lenksysteme oder Datenplattformen wird stets eine enge Verbindung zwischen dem Landwirt, seinem Hof und seinen Feldern bestehen. Generell setzen Bauern viel Kreativität und Fantasie ein, um die täglichen Aufgaben zu meistern. Diese Fähigkeiten besitzt kein neues System.

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