Alko-Unfälle
Unfallrisiko wird mit Kinderpunsch deutlich kleiner

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Die Anzahl der Alko-Unfälle in Oberösterreich ist heuer im ersten Halbjahr im Vergleich zu Vorjahr um 19 gestiegen, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ.
BEZIRKE. 300 Menschen wurden im ersten Halbjahr von 2024 bei Alko-Unfällen verletzt, ein Mensch kam ums Leben. Erfahrungsgemäß ist die Zahl der alkoholbedingten Unfälle im zweiten Halbjahr noch höher, denn nun steht die Punschzeit bevor. Aufgrund der Süße werde der Alkoholgehalt von Glühwein und Punsch oft unterschätzt. Insgesamt wurden im Vorjahr in Oberösterreich bei 442 Alko-Unfällen, 541 Menschen verletzt, fünf Menschen verloren ihr Leben, informiert der VCÖ. 2023 war der Anteil der Alko-Unfälle in den Bezirken Eferding und Schärding mit jeweils 10,6 Prozent am höchsten und in den Statutarstädten Steyr und Wels mit 2,5 Prozent beziehungsweise 2,9 Prozent am niedrigsten, zeigt eine Analyse der Mobilitätsorganisation.
Unfallrisko steigt rasant
Für Bezirkspolizeikommandat Christian Stemmer ist es absolut unverständlich, wenn man sich betrunken hinters Steuer setzt, denn: "Man sollte eigentlich wissen, dass man unter Alkoholeinfluss nicht fahren darf und auch nicht soll, weil man das Fahrzeug nicht mehr so beherrscht, wie man es beherrschen sollte." Bei 0,5 Promille steigt das Unfallrisiko auf das Doppelte, bei 1,0 Promille auf das Siebenfache und bei zwei Promille auf das 35-fache. Besonders bei süßem Punsch werde dessen Wirkung oft unterschätzt, informiert der VCÖ. Zudem kann der Alkoholgehalt je Punsch und Punschstand stark variieren. "Ab 0,5 Promille darf man kein Fahrzeug mehr lenken", betont Bezirkspolizeikommandant Christian Stemmer. "Jeder Punsch ist zu viel – grundsätzlich gilt: 0,0 Promille ist beim Autofahren ideal. Lieber einen Kinderpunsch nehmen, bevor man da ein Risiko eingeht."
"Gute Freunde greifen ein"
"Die Devise 'Don’t drink and drive' ist unbedingt zu beherzigen", appelliert auch VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Der VCÖ empfiehlt, möglichst Bahn, Bus oder Anrufsammeltaxi zu nutzen, um von Veranstaltungen wieder nach Hause zu kommen. Präventiv gegen Unfälle würden laut der Mobilitätsorganisation auch die Kontrollen der Exekutive wirken. Im Vorjahr wurden in Oberösterreich 171.058 Alko-Kontrollen durchgeführt, bei 4.731 kam es zu einer Anzeige. Und auch soziale Verantwortung zu übernehmen, trägt zur Reduktion von Alko-Unfällen bei. Gerade in Freundesrunden ist es wichtig, nicht wegzuschauen, wenn sich jemand aus der Runde alkoholisiert hinter das Lenkrad setzen möchte. "Gute Freunde greifen ein und schauen nicht weg", erinnert der VCÖ.
Anteil der Alko-Unfälle an Verkehrsunfällen in OÖs Bezirken im Jahr 2023:
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2024
- Bezirk Eferding: 10,6 Prozent (15 Alko-Unfälle / 16 Verletzte / keine Todesopfer), Bezirk Schärding: 10,6 Prozent (24 Alko-Unfälle / 28 Verletzte / keine Todesopfer)
- Bezirk Kirchdorf: 9,4 Prozent (24 Alko-Unfälle / 32 Verletzte / keine Todesopfer)
- Bezirk Braunau: 8,8 Prozent (46 Alko-Unfälle / 54 Verletzte / 3 Todesopfer)
- Bezirk Wels (Land): 7,9 Prozent (29 Alko-Unfälle / 38 Verletzte / keine Todesopfer) Bezirk Freistadt: 7,7 Prozent (18 Alko-Unfälle / 18 Verletzte / keine Todesopfer) Bezirk Ried: 7,7 Prozent (25 Alko-Unfälle / 36 Verletzte / keine Todesopfer) Bezirk Urfahr-Umgebung: 7,4 Prozent (26 Alko-Unfälle / 37 Verletzte / keine Todesopfer) Bezirk Vöcklabruck: 7,2 Prozent (37 Alko-Unfälle / 42 Verletzte / keine Todesopfer) Bezirk Grieskirchen: 7,1 Prozent (18 Alko-Unfälle / 27 Verletzte / keine Todesopfer)
- Bezirk Perg: 6,6 Prozent (18 Alko-Unfälle / 21 Verletzte / keine Todesopfer) Stadt Linz: 6,3 Prozent (62 Alko-Unfälle / 72 Verletzte / keine Todesopfer) Bezirk Linz Land: 6,1 Prozent (39 Alko-Unfälle / 47 Verletzte / 1 Todesopfer) Bezirk Rohrbach: 6,0 Prozent (11 Alko-Unfälle / 12 Verletzte / keine Todesopfer)
- Bezirk Gmunden: 5,8 Prozent (25 Alko-Unfälle / 33 Verletzte / keine Todesopfer)
- Bezirk Steyr Land ): 4,3 Prozent (9 Alko-Unfälle / 11 Verletzte / 1 Todesopfer)
- Stadt Wels: 2,9 Prozent (11 Alko-Unfälle / 12 Verletzte / keine Todesopfer) Stadt Steyr: 2,5 Prozent (5 Alko-Unfälle / 5 Verletzte / keine Todesopfer)
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