Weltwassertag 2020
Wasser und Klimawandel

- Die vergangenen beiden Jahre forderten den Pflanzenbestand von Wiese, Wald und Feld.
- Foto: Gemeinde Fischlham
- hochgeladen von Christina Gärtner
Die Trockenheit der vergangenen beiden Jahre forderten den Pflanzenbestand in Wald und Wiesen.
BEZIRK (cg). Das Motto "Wasser und Klimawandel" bestimmt den Weltwassertag 2020. Wird aufgrund des Klimawandels das Wasser knapp, hat das weitreichende und einschneidende Auswirkungen zur Folge.
Landwirte spüren Klimawandel hautnah
Laut Martin Dammayr, Obmann der Bezirksbauernkammer Grieskirchen, hat die Trockenheit in den beiden vergangenen Jahren die Pflanzenbestände in Wald und Wiesen ordentlich gefordert. Vereinzelt auftretender Sturzregen verschlimmerte die Situation, da ein sehr trockener Boden das Wasser nicht aufnehmen kann sondern ableitet. „Landwirte sind die Ersten, die betroffen sind. Der Klimawandel ist längst keine theoretische Diskussion mehr, sondern erste praktische Auswirkungen spürbar“, so Martin Dammayr. In der Landwirtschaft wird mit der Züchtung von trockenresistenten Sorten reagiert, welche bei geringeren Niederschlagsmengen den gleichen Ertrag garantieren. Tierhaltende Betriebe und Gemüsebauern sind laut Dammayr derzeit noch von einschneidenden Auswirkungen verschont, „aber ein drittes Jahr Trockenheit in Folge wird für die Vegetation schwierig werden.“
Nicht alle auf einmal
Als Bürgermeister von Michaelnbach ersucht Dammayr seine Gemeindebürger, die geplante Poolbefüllung am Gemeindeamt zu melden. „Der Wasserverbrauch beim Einlassen des Pools entspricht in etwa dem durchschnittlichen Gesamtjahresverbrauch. Wenn also Besitzer von Schwimmbecken alle am gleichen Wochenende ihre Pools befüllen kann es zu Problemen mit der Wasserversorgung kommen“, so Dammayr im Hinblick auf die in Kürze beginnende Poolsaison.
Franz Kieslinger, Bürgermeister von Wallern, sieht in seiner Gemeinde von einer Empfehlung an Schwimmbadbesitzer ab, „da diese erfahrungsgemäß nicht eingehalten wurden. Bei uns ist für Poolbesitzer eine zusätzliche Abgabe vorgesehen.“ Laut Kieslinger gibt es in Wallern, das ans Landes-Wasserversorgungsunternehmen WDL angeschlossen ist, grundsätzlich kein Problem mit der Wasserversorgung. Auch in der Marktgemeinde Natternbach gibt es im Moment keine Befürchtungen, dass das Wasser knapp werden könnte. „Das Grundwasser dürfte nach den letzten Regenfällen wieder seinen ursprünglichen Stand erreicht haben, wobei es vereinzelt im Jahr 2019 doch zu Nahbohrungen oder neuen Wasserversorgungsanlagen gekommen ist. Im Ortsgebiet ist die Wasserversorgung durch die Wassergenossenschaft Natternbach gesichert. In den Außenortschaften gibt es private Versorgungsanlagen, die großteils genügend Wasserreserven zur Verfügung hatten“, gibt es laut Bürgermeister Josef Ruschak auch keine größeren Ernteausfälle in der Gemeinde. Pools können hier nach Rücksprache mit der Wassergenossenschaft je nach Verfügbarkeit befüllt werden.
Sinkende Niederschlagsmengen
In Waizenkirchen befindet sich eine Messstation: Hier werden laut Auskunft der ZAMG - Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik - seit 50 Jahren Messungen durchgeführt. Für die Jahre 1985, 2014 und 2017 wurde aufgrund lückenhafter Messung keine Jahressumme erfasst. Der Vergleich der gemessenen Niederschlagsmengen in mm (Liter/m2) zeigt, dass sich 2018 und 2019 im Mittel (679,76 mm) der vergangenen 13 Jahre bewegen, allerdings deutlich unter dem Mittel (810,63 mm) ab 1970.
Wasserschatz Österreich
Im Oktober 2019 ist die vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus - kurz BMLRT - in Auftrag gegebene Studie mit dem Titel „Wasserschatz Österreich“ gestartet. Diese läuft noch bis Dezember 2020 und erhebt die nachhaltige Nutzung des Grundwassers. Damit sollen trotz Auswirkungen des Klimawandels regional und saisonal vereinzelte Engpässe vermieden werden. Der Weltwassertag 2020 sollte von allen zum Anlass genommen werden, um über den eigenen Umgang mit dem kostbaren Nass nachzudenken.
Die Jahressummen im Detail
In Waizenkirchen wurden laut ZAMG folgende Niederschlagsmengen in mm (Liter/m²) gemessenen.
- Jahr Niederschlag
- 1970 1022
- 1971 763
- 1972 799
- 1973 774
- 1974 980
- 1975 879
- 1976 822
- 1977 862
- 1978 513
- 1979 681
- 1980 563
- 1981 1013
- 1982 656
- 1983 781
- 1984 727
- 1985
- 1986 706
- 1987 965
- 1988 1068
- 1989 824
- 1990 833
- 1991 689
- 1992 728
- 1993 880
- 1994 652
- 1995 824
- 1996 694
- 1997 779
- 1998 759
- 1999 726
- 2000 897
- 2001 921
- 2002 1169
- 2003 566
- 2004 799
- 2005 929
- 2006 1020
- 2007 988
- 2008 771
- 2009 916
- 2010 833
- 2011 799
- 2012 799
- 2013 824
- 2014
- 2015 694
- 2016 888
- 2017
- 2018 655
- 2019 670
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