Weltwassertag 2020
Wasser und Klimawandel

Die vergangenen beiden Jahre forderten den Pflanzenbestand von Wiese, Wald und Feld. | Foto: Gemeinde Fischlham
  • Die vergangenen beiden Jahre forderten den Pflanzenbestand von Wiese, Wald und Feld.
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Die Trockenheit der vergangenen beiden Jahre forderten den Pflanzenbestand in Wald und Wiesen.

BEZIRK (cg). Das Motto "Wasser und Klimawandel" bestimmt den Weltwassertag 2020. Wird aufgrund des Klimawandels das Wasser knapp, hat das weitreichende und einschneidende Auswirkungen zur Folge.

Landwirte spüren Klimawandel hautnah
Laut Martin Dammayr, Obmann der Bezirksbauernkammer Grieskirchen, hat die Trockenheit in den beiden vergangenen Jahren die Pflanzenbestände in Wald und Wiesen ordentlich gefordert. Vereinzelt auftretender Sturzregen verschlimmerte die Situation, da ein sehr trockener Boden das Wasser nicht aufnehmen kann sondern ableitet. „Landwirte sind die Ersten, die betroffen sind. Der Klimawandel ist längst keine theoretische Diskussion mehr, sondern erste praktische Auswirkungen spürbar“, so Martin Dammayr. In der Landwirtschaft wird mit der Züchtung von trockenresistenten Sorten reagiert, welche bei geringeren Niederschlagsmengen den gleichen Ertrag garantieren. Tierhaltende Betriebe und Gemüsebauern sind laut Dammayr derzeit noch von einschneidenden Auswirkungen verschont, „aber ein drittes Jahr Trockenheit in Folge wird für die Vegetation schwierig werden.“

Nicht alle auf einmal
Als Bürgermeister von Michaelnbach ersucht Dammayr seine Gemeindebürger, die geplante Poolbefüllung am Gemeindeamt zu melden. „Der Wasserverbrauch beim Einlassen des Pools entspricht in etwa dem durchschnittlichen Gesamtjahresverbrauch. Wenn also Besitzer von Schwimmbecken alle am gleichen Wochenende ihre Pools befüllen kann es zu Problemen mit der Wasserversorgung kommen“, so Dammayr im Hinblick auf die in Kürze beginnende Poolsaison.
Franz Kieslinger, Bürgermeister von Wallern, sieht in seiner Gemeinde von einer Empfehlung an Schwimmbadbesitzer ab, „da diese erfahrungsgemäß nicht eingehalten wurden. Bei uns ist für Poolbesitzer eine zusätzliche Abgabe vorgesehen.“ Laut Kieslinger gibt es in Wallern, das ans Landes-Wasserversorgungsunternehmen WDL angeschlossen ist, grundsätzlich kein Problem mit der Wasserversorgung. Auch in der Marktgemeinde Natternbach gibt es im Moment keine Befürchtungen, dass das Wasser knapp werden könnte. „Das Grundwasser dürfte nach den letzten Regenfällen wieder seinen ursprünglichen Stand erreicht haben, wobei es vereinzelt im Jahr 2019 doch zu Nahbohrungen oder neuen Wasserversorgungsanlagen gekommen ist. Im Ortsgebiet ist die Wasserversorgung durch die Wassergenossenschaft Natternbach gesichert. In den Außenortschaften gibt es private Versorgungsanlagen, die großteils genügend Wasserreserven zur Verfügung hatten“, gibt es laut Bürgermeister Josef Ruschak auch keine größeren Ernteausfälle in der Gemeinde. Pools können hier nach Rücksprache mit der Wassergenossenschaft je nach Verfügbarkeit befüllt werden.

Sinkende Niederschlagsmengen
In Waizenkirchen befindet sich eine Messstation: Hier werden laut Auskunft der ZAMG - Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik - seit 50 Jahren Messungen durchgeführt. Für die Jahre 1985, 2014 und 2017 wurde aufgrund lückenhafter Messung keine Jahressumme erfasst. Der Vergleich der gemessenen Niederschlagsmengen in mm (Liter/m2) zeigt, dass sich 2018 und 2019 im Mittel (679,76 mm) der vergangenen 13 Jahre bewegen, allerdings deutlich unter dem Mittel (810,63 mm) ab 1970.

Wasserschatz Österreich
Im Oktober 2019 ist die vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus - kurz BMLRT - in Auftrag gegebene Studie mit dem Titel „Wasserschatz Österreich“ gestartet. Diese läuft noch bis Dezember 2020 und erhebt die nachhaltige Nutzung des Grundwassers. Damit sollen trotz Auswirkungen des Klimawandels regional und saisonal vereinzelte Engpässe vermieden werden. Der Weltwassertag 2020 sollte von allen zum Anlass genommen werden, um über den eigenen Umgang mit dem kostbaren Nass nachzudenken.

Die Jahressummen im Detail
In Waizenkirchen wurden laut ZAMG folgende Niederschlagsmengen in mm (Liter/m²) gemessenen.

  • Jahr  Niederschlag
  • 1970  1022
  • 1971  763
  • 1972  799
  • 1973  774
  • 1974  980
  • 1975  879
  • 1976  822
  • 1977  862
  • 1978  513
  • 1979  681
  • 1980  563
  • 1981  1013
  • 1982  656
  • 1983  781
  • 1984  727
  • 1985
  • 1986  706
  • 1987  965
  • 1988  1068
  • 1989  824
  • 1990  833
  • 1991  689
  • 1992  728
  • 1993  880
  • 1994  652
  • 1995  824
  • 1996  694
  • 1997  779
  • 1998  759
  • 1999  726
  • 2000  897
  • 2001  921
  • 2002  1169
  • 2003  566
  • 2004  799
  • 2005  929
  • 2006  1020
  • 2007  988
  • 2008  771
  • 2009  916
  • 2010  833
  • 2011  799
  • 2012  799
  • 2013  824
  • 2014 
  • 2015  694
  • 2016  888
  • 2017 
  • 2018  655
  • 2019  670
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