Biomüll
Wie die richtige Entsorgung unseren Alltag beeinflusst

Störstoffe, die aus dem Biomüll sortiert wurden. | Foto: Gwendolin Zelenka
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BEZIRK EFERDING (gwz). "Fehlwürfe im Biomüll fallen auf die Bürger zurück", gibt Annemarie Krautgartner, Geschäftsstellenleiterin des Bezirksabfallverbands (BAV) Eferding zu bedenken. In letzter Zeit machten Kompostierer in den Gemeinden vermehrt auf Störstoffe im Bioabfall aufmerksam.
Vor allem Plastik stellt ein großes Problem dar. Seit Frühjahr 2011 gibt es die Biotonnensammlung in allen Gemeinden, zum Großteil werden die Stoffe zu Kompostieranlagen gebracht. Ziel des Prozesses ist die Herstellung von hochwertiger Humuserde. Landet jedoch zum Beispiel Kunststoff in den Tonnen, muss dieser in mühevoller Handarbeit aussortiert werden. "Dies erhöht daher nachhaltig die Müllgebühren der Haushalte", gibt der Bürgermeister von St. Marienkirchen und BAV-Vorsitzende Harald Grubmair zu bedenken. Müllsäcke zur Entsorgung von Biomüll haben zwar Bezeichnungen, die darauf hinweisen, ob sie zur Kompostierung geeignet sind. Diese können jedoch verwirrend sein. Krautgartner weiß: "Der Bürger kann das eigentlich nicht oder nur sehr schwer unterscheiden, welche Sackerl in die Biotonne dürfen und welche nicht". Die Gemeinden bieten entsprechend geprüfte Maisstärkesäcke zu diesem Zweck an. Alternativ eignen sich Zeitungspapier oder Papiersackerl. "Kleine Mengen an Küchenrolle sind okay", so Krautgartner. "Der Großteil entsorgt meiner Meinung nach richtig, es ist ein kleiner Prozentanteil, der solche Fehlwürfe macht", äußert sich Schartens Bürgermeister Jürgen Höckner. Die falsche Entsorgung hat mehrere Ursachen, laut Höckner kann es zum Teil auch an der Bequemlichkeit der Bürger liegen. Zur richtigen Entsorgung werden die Leute vor allem über die Gemeinde sowie die Gemeindezeitungen informiert, ein Anruf beim BAV bietet ebenso Auskunft. Der Bürgermeister ist außerdem der Meinung: "Es wird bestimmt noch besser, wenn das Plastiksackerlverbot durchgreift." Zur generellen Reduktion von Plastikmüll begrüßte die OÖVP-Klubobfrau Helena Kirchmayr die Initiative "Plastikgipfel". Diese soll Lösungen und Maßnahmen zum Plastiksackerlverbot ab 2020 sowie weitere Schritte gegen Kunststoffmüll bringen. Gerhard Eder von Eder Kompost Prambachkirchen sieht darin nur den Anfang einer Verbesserung. Ihm zufolge stiegen die Plastikanteile im Bioabfall in den letzten paar Jahren stark an. Eder deutet jedoch nicht auf Abfallsackerl, sondern Hartplastik als größtes Problem #+hin: In dem Fall kann das Herausfiltern nicht mechanisch durch Windsichter erledigt werden. Darunter fallen zum Beispiel Wattestäbchen oder Kaffeekapseln. "Man muss sich da ein etwa ein Meter breites Förderband vorstellen, wo sechs Leute stehen und alles mit der Hand aussortieren."

Zur Sache

Laut dem Bezirksabfallverband Eferding dürfen folgende Stoffe aus Garten, Haushalt und Küche in den Biomüll:

  • Gemüse- und Obstreste
  • verdorbene Nahrungsmittel
  • Kaffeefilter, Teebeutel
  • Eierschalen
  • verschmutztes Papier (Servietten, Küchenrollen, Taschentücher)
  • kleine Mengen Wurst- und Fleischreste (gekocht)
  • Laub, Grasschnitt
  • Reisig, Jätgut
  • Pflanzenabfälle
  • Schnittblumen
  • Kleintiermist
  • Holzstückchen, Sägespäne

Einige Beispiele für Stoffe, die nicht im Biomüll landen dürfen:

  • Knochen
  • rohes Fleisch
  • Katzenstreu, Kehricht
  • Textilien
  • Windeln, Kosmetiktücher

Kommentar

Es gibt genügend gute Gründe, seinen Müll richtig zu trennen. Zwar halten sich etwa 80 Prozent der Bürger daran, es könnten aber auch 100 Prozent sein. Der Teil, der für Fehlwürfe verantwortlich ist, mag gering erscheinen. Dennoch verursacht er große Probleme für die Kompostierer und die Gemeinden. Angefangen beim Umweltschutz bis hin zur Reduktion von Müllgebühren ist es in jedem Fall von Vorteil, Störstoffe im Bioabfall zu vermeiden. Vor allem ist es aber eines: einfach. Es reicht, sich beim BAV oder in der Gemeinde eine Liste von Stoffen abzuholen, die im Bioabfall landen dürfen. Ebenso genügen online ein paar Klicks, um sich genau über die korrekte Mülltrennung zu informieren. Mit diesem Bewusstsein kann jeder einen wichtigen Schritt setzen, um die Umwelt zu schonen und eine teurere Müllentsorgung zu vermeiden.

Gwendolin Zelenka

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