Wahl 2021 in Oberösterreich
Follner und Waldhör kandidieren in den Bezirken

- Martina Follner kandidiert für die Grünen als Spitzenkandidatin im Bezirk Eferding.
- Foto: Grüne OÖ
- hochgeladen von Florian Meingast
Für die heurige Landtags-, Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl in Oberösterreich gehen für die Grünen Martina Follner für den Bezirk Eferding, Bernhard Waldhör für den Bezirk Grieskirchen und Rudi Hemetsberger für den Wahlkreis Hausruckviertel als Spitzenkandidaten ins Rennen.
BEZIRKE. Follner lebt in Haibach ob der Donau, ist Biobäuerin, Mitglied der Grünen Bauern und seit kurzem auch stellvertretende Bezirkssprecherin im Bezirk Eferding. Als wichtigste Themen für den Bezirk sieht sie Eindämmung des Bodenverbrauchs und den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Follner ist es außerdem ein Anliegen, dass sich der Bezirk Eferding durch eine vielfältige Kulturlandschaft mit fruchtbarsten Böden auszeichnet. Die Kulturlandschaft wird nämlich seit jeher durch eine diverse land- und forstwirtschaftliche Nutzung geprägt.
Das Eferdinger Kultur- und Naturgut gelte es daher zu schützen: "Um den vor allem während der vergangenen Jahre massiven Verbrauch von landwirtschaftlichen Flächen zu stoppen, muss ein Anreizsystem geschaffen werden, um bereits vorhandene und oft leerstehende Baustrukturen zu nutzen. Infrastruktur- und Gebäudeentwicklung darf nicht mehr auf der grünen Wiese oder am Acker passieren. Den Boden unversiegelt und lebendig zu erhalten bedeutet nicht nur nachhaltige Lebensmittelproduktion zu betreiben, es bedeutet auch, aktiv Klimaschutz zu betreiben“, so Follner. Ihre Vision lauter daher: "Die Landwirtschaft in Eferding kann zum Klima- und Bodenschutz-Motor werden."
Attraktiver öffentlicher Verkehr
Ein weiteres zentrales Thema im Bezirk Eferding, ist für sie der öffentliche Verkehr. Er muss in ihren Augen ausgebaut und für die Bewohner des Bezirks attraktiv gemacht werden. "Der Ausbau von Bus und Bahn trägt maßgeblich zum Klimaschutz bei. Wir brauchen einen LILO-Ausbau nach Aschach und eine attraktive sowie schnelle Bahnstrecke zwischen Aschach, Eferding und Wels mit sinnvoll getakteten Zubringerbussen aus den Gemeinden", fordert Follner.

- Martina Follner kandidiert für die Grünen als Spitzenkandidatin im Bezirk Eferding.
- Foto: Grüne OÖ
- hochgeladen von Florian Meingast
Rücksichtsvoller Umgang
Waldhör lebt in Grieskirchen und dort als "Grüner" Stadtrat tätig. Hauptberuflich arbeitet er als selbständiger Architekt. "Der Bezirk Grieskirchen vereint kulturelle Tradition mit intensiver Wirtschaft – das gilt es zu erhalten und gleichzeitig so umzubauen, dass die Herausforderungen des Klimaschutzes gemeistert werden. Dafür darf kein weiterer landwirtschaftlicher Grund umgewidmet werden. Im Gegenteil, es braucht eindeutige Siedlungsgrenzen, Sanierungen und Verdichtungen statt Neubau von Wohnraum sowie die Nutzung von Leerständen bei Industrie und Gewerbe", sagt der Grieskirchener Spitzenkandidat. Um außerdem die Verkehrswende zu schaffen, setzt er sich für einen "sanften (Rad-) Tourismus", E-Ladestellen in allen Gemeinden und Radverleih-Systeme ein.
Halbstündlich getacktet
Des weiteren brauche es "Mikro-ÖV-Systeme" zwischen den Gemeinden und – zumindest zu den Hauptverkehrszeiten – einen halbstündigen Takt bei allen Bus- und Bahnlinien. "Hier unterstützen wir das ambitionierte Leader-Verkehrsprojekt, das genau diese Punkte thematisiert und eine Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinaus bewirkt", erklärt Waldhör. Außerdem ist er davon überzeugt, dass "eine ökologisch orientierte und nachhaltige Land- und Forstwirtschaft den weitsichtigen und rücksichtsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen langfristig sichert". "Daher wollen wir unsere starke Landwirtschaft in diesen notwendigen Strukturwandel aktiv einbinden", sagt der Spitzenkandidat.

- Bernhard Waldhör von den Grünen tritt im Herbst als Spitzenkandidat für den Bezirk Grieskirchen an.
- Foto: Grüne OÖ
- hochgeladen von Florian Meingast
"Wildwuchs an Fachmarktzentren"
Der selbständige Strategieberater Hemetsberger lebt mit seiner Familie in Attersee. Seit 2018 ist er Mitglied des Grünen Bundesvorstands. Bis Dezember 2020 war Hemetsberger Landesgeschäftsführer der Grünen Salzburg. Bei der heurigen Gemeinderatswahl tritt er außerdem als Spitzenkandidat der neu gegründeten Atterseer Grünen an.
Im Hausruckviertel hält Hemetsberger die Reduktion des Bodenverbrauchs und eine nachhaltige Raumplanung für die größten Herausforderungen: "Wir müssen den Wildwuchs an Fachmarktzentren an der Peripherie mit Parkplatz-Asphaltwüsten endlich eindämmen." Ein wichtiges Anliegen sind ihm auch der Erhalt sowie der weitere Ausbau des öffentlichen Zugangs zu Seen, Wäldern und Naturräumen. "Außerdem müssen wir die Mietpreisentwicklung in den Griff bekommen und den weiteren Ausbau der Zweitwohnsitze stoppen", betont Hemetsberger. Wesentlich sei auch der Ausbau der Kinderbetreuung, insbesondere am Nachmittag und in den Sommermonaten, sowie die der hausärztlichen Versorgung. Das gelte vor allem in den Landgemeinden.

- Rudi Hemetsberger geht im Wahlkreis Hausruckviertel als Grüner Spitzenkandidaten ins Rennen.
- Foto: Grüne OÖ
- hochgeladen von Florian Meingast
Mehr zur heurigen "Oberösterreich-Wahl" hier.



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.