"Keine Politik hinter verschlossenen Türen"
Erklärtes Ziel der Bezirksgrünen ist es, absolute Mehrheiten in den Gemeinden zu brechen.
GRIESKIRCHEN. Grieskirchens Bezirkssprecher der Grünen, Siegfried Mairhuber, freut sich, dass die Anzahl der Gemeindegruppen seit 2009 von drei auf derzeit zwölf angewachsen ist. Bis zu den Gemeinderatswahlen nächstes Jahr sind noch weitere möglich.
BezirksRundschau: Wie sind die Grünen im Bezirk Grieskirchen derzeit aufgestellt?
iegfried Mairhuber: In den Gemeinden, in denen wir vertreten sind, haben wir einen guten Ruf als beharrlich, aber konstruktiv. In manchen Gemeinden haben wir es geschafft, zum Beispiel in Gallspach, dass absolute Mehrheiten fielen.
Woran wird derzeit gearbeitet?
Unser Schwerpunkt ist derzeit, neue Gemeindegruppen aufzubauen und die bestehenden weiter zu unterstützen.
Was sind die wichtigsten Anliegen und Themen?
Wir nehmen uns um soziale und Umweltthemen an. Offenheit und Transparenz ist uns dabei ganz wichtig. Politik soll nicht hinter verschlossenen Türen gemacht werden. Derzeit ist es häufig so, dass Dinge vereinbart werden, die der Gemeinderat dann "schlucken" muss. So kann nicht mehr diskutiert oder abgeändert werden. Wir wollen mehr offene Diskussionen.
Massiv setzt sich Ihre Partei auf Bezirksebene gegen die Umwidmung eines Waldstücks in Taufkirchen auf Betriebsbaugebiet ein. Was sind Ihre Kritikpunkte?
Das ist ein schützenswerter Auwald. Sobald ein Gebiet umgewidmet wird, ist eine Rückwidmung kaum mehr möglich.
Bürgermeister Gerhard Schaur argumentiert mit der Schaffung von Arbeitsplätzen. Diese sind ja auch wichtig.
Ja, aber es gibt im Bezirk freie Flächen, die als Betriebsbaugebiete bereits gewidmet und erschlossen sind. Man sollte hier in größeren Dimensionen denken und die Betriebe nicht in den Gemeinden, sondern im Bezirk ansiedeln. Die Einnahmen sollten unter den Kommunen aufgeteilt werden.
Ein Thema, das Sie beschäftigt – zwar kein Bezirksthema – ist die Regelung für den Zugang zum Medizinstudium. Was stört Sie daran?
Wir haben das Problem des Ärztemangels. Die Jugendlichen müssen Tests bestehen, die sich auf Wissen beziehen. So wird von 200 möglichen auf 60 Studenten reduziert. Es wird nicht darauf geschaut, wie die Person mit Menschen umgeht. Besser als ein Wissenstest wäre es, wenn sich die Bewerber über ein Praktikum im Pflegebereich bewähren könnten.
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