Physiotherapeut Gerhard Horvath hält das Faustball-Nationalteam fit
Physiotherapeut Gerhard Horvath sorgt hinter den Kulissen für Top-Performance auf dem Spielfeld.
GRIESKIRCHEN (jmi). Gerhard Horvaths (66) Hände sind sein wichtigstes Werkzeug. Warum, ist schnell erklärt: Seit rund 20 Jahren ist er Physiotherapeut bei den Grieskirchner Faustballern, seit 2005 auch im Nationalteam.
Herr Horvath, was muss man beim Sporteln beachten?
Horvath: Bei den Faustballern ist es genauso wie bie jedem Leistungssportler. Grundsätzlich muss der Energiefluss passen. Muskuläre Disfunktionen und Verspannungen – ist die Muskulatur zu kurz zeigt sich das auch in der Leistung. Wenn jemand zuviel Krafttraining macht und in der Ausdauer zu wenig, dann wirkt sich das auch im Spiel aus.
Welche Rolle spielen Sie hier?
Gerade im bei internationalen Bewerben müssen die Spieler ein hohes Level halten. Es ist eine ganzkörperliche Belastung: Das sieht man etwa, wenn die Spieler blitzartig auf den Boden gehen müssen. Dazu zählen Trainings aber auch Therapien. Therapeuten sind sehr wichtig im Hintergrund – gerade wenn Spieler hinfallen oder Schmerzen bekommen.
Wie sieht es mit physischer Gesundheit aus?
Nicht nur das körperliche Muss auf Zack sein – auch mit dem Kopf muss es passen. Das wurde in früheren Jahren gar nicht so beachtet. Jeder hat einen anderen Charakter und eine andere Einstellung zur Mannschaft oder zum Trainer. Wenn der Kopf nicht frei ist, kann es auch zu keiner Hochleistung kommen.
Was heißt das genau?
Alleine wenn 10.000 Leute im Publikum schreien – das kann man sich nicht vorstellen, was das für einen Spieler bedeutet. Mit solchen Situationen muss ein Sportler fertig werden. Daher wird er auch psychologisch vorbereitet. Gerade im Wettkrampf müssen Spieler mental stark sein.
Wie hat sich der Sport in den letzten Jahren verändert?
Der Sport ist von der Leistung her komplett anders geworden. Faustball, so wie jede andere Sportart, ist mittlwerweile ein Ganzjahres-Sport. Das betrifft ebenso die Schnelligkeit: Der Sport ist schneller geworden – das ist beim Snowboarden wie beim Faustball genauso. Man muss sich nur einmal die Akrobatik ansehen: Wenn der Ball mit 130 km/h daherkommt und man sich hier auf den Boden werfen muss – Sportler sind heute fast wie Stuntmen.
Was bedeuten diese Veränderungen in Ihrer Arbeit?
Man muss flexibel denken und die Hitnergründe beleuchten – was sind die Ursachen? Ich ahbe 30 Jahre lang in Rehazentren gearbeitet und viele Ausbildungen gemacht. Ich bilde mich aber schon noch weiter, im medizinischen Bereich lernt man nie aus. Auch Techniken aus der Chinesischen Medizin oder Laser-Akkupunktur spielen eine Rolle. Ein bisschen Glück gehört auch dazu?
Wie bitte, Glück?
Glück darum, weil man den Körper nie zu hundert Prozent beherrschen kann. Bei verschiedenen Leuten erzielt man auch verschiedene Reaktionen.
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