Verunsicherung und Zukunftssorgen
5000 Menschen suchten vergangenes Jahr Rat in sozial- und arbeitsrechtlichen Fragen bei der AK.
BEZIRK (mak). Ein Fahrverkäufer, der gut ein Jahr bei einer großen Konditorei im Bezirk Grieskirchen beschäftigt war, meldete sich an einem Sonntag bei seinem Arbeitgeber krank. Vier Tage später kam die rückdatierte Kündigung. Auch die Abrechnung stimmte nicht. Dies war einer von 5035 Fällen, in denen die Arbeiterkammer (AK) Grieskirchen vergangenes Jahr aktiv wurde. Schließlich musste der Arbeitgeber dem ehemaligen Mitarbeiter 3800 Euro rückwirkend für die fristwidrige Kündigung und den offenen Urlaubsanspruch bezahlen. Insgesamt konnte die AK Grieskirchen mehr als 1,6 Millionen Euro an Zahlungen für ihre Mitglieder erreichen. Häufig haben es die Arbeitnehmervertreter mit der Leiharbeitsbranche zu tun. Unternehmen melden ihre Mitarbeiter an Feiertagen bei der Sozialversicherung ab und tags darauf wieder an, um deren Ansprüche zu umgehen. Wiederholt würde auch versucht, betriebliche Kosten, wie Schäden an Maschinen oder Ausbildungskosten von Löhnen und Gehältern abzuziehen. "Häufig erkundigen sich Leute bei uns, unternehmen aber nichts aus Angst um ihren Arbeitsplatz. In 98 Prozent der Fälle, in denen wir aktiv werden, liegt kein Dienstverhältnis mehr vor. Viele Ansprüche sind dann aber bereits verfallen", sagt Bezirksstellenleiterin Elisabeth Marschalek. "In unserer Arbeit spüren wir, dass die Menschen verunsichert sind und Zukunftssorgen haben. Es hapert auch an der Wertschätzung den Mitarbeitern gegenüber", berichtet Franz Molterer, stellvertretender Direktor der AK Oberösterreich.
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