Roland Mittendorfer
Hinzenbacher formte Nachwuchskräfte zu Champions

Roland Mittendorfer (l.) trainierte Kilian Lupinski aus Feldbach in der Steiermark für die WorldSkills 2022 und war gleichzeitig Chief- Expert für den Hochbau im Einsatz. | Foto: WorldSkills
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2015 besuchte Baumeister Roland Mittendorfer die WorldSkills in Sao Paulo (Brasilien), um einen ersten Eindruck zu bekommen. Ab 2016 war der Hinzenbacher als Experte und später als Chief Expert bei Euro- und WorldSkills im Einsatz. Mit dem diesjährigen Heimspiel der WorldSkills in Salzburg endet berufsbedingt der Einsatz Mittendorfers als Trainer des Fachkräftenachwuchs für internationale Bewerbe.

HINZENBACH. Roland Mittendorfer wurde 1979 in Grieskirchen geboren, ist in Hartkirchen aufgewachsen und lebt nun mit seiner Familie in Hinzenbach. Nach Volk- und Hauptschule in Hartkirchen entschied er sich für die Höhere technische Lehranstalt (HTL) für Bautechnik in Linz.

Erfolgreich mit Lehre

Nach knapp drei Jahren ging Mittendorfer von der Schule ab und startete er eine dreijährige Maurerlehre. Seinen Lehrabschluss machte er im Jahr 2000 mit Auszeichnung. Im gleichen Jahr holte er den ersten Platz beim Landesjungmaurerwettbewerb. Nach der Polierschule an der BauAkademie zwischen 2003 und 2005 folgten zahlreiche weitere Fortbildungen im Baubereich und 2012 die Befähigungsprüfung zum Baumeister. Internationale Wettbewerbe haben ihn bereits in seiner Lehrzeit begeistert. „1997 hat ein damaliger Arbeitskollege an der Berufsolympiade, heute Berufsweltmeisterschaft, teilgenommen und den hervorragenden vierten Platz erreicht. Das hat mich beeindruckt“, erzählt Mittendorfer.“ Der begeistere Schifahrer beschreibt sich selbst als „gewissenhaft und genau“ und zählt neben der Familie noch Lesen, Wandern und Grillen zu seinen Hobbys.

Einstieg bei den WorldSkills

Ehe er seinen neuen Job im Aschacher Ziegelwerk Pichler antrat, leitete Mittendorfer die Lehrlingsausbildung an der Bauakademie in Lachstatt/Steyregg. Diese wird, ebenso wie die „Bauakademie Lachstatthof“ vom Ausbildungsverein der Bauwirtschaft von Oberösterreich geführt. Diese Tätigkeit brachte ihn zu WorldSkills Austria. „2014 hat mein Vorgänger, der inzwischen pensionierte Baumeister Johann Feldbacher – damals Leiter der Bauakademie in Salzburg – bekanntgegeben, dass er 2015 in Sao Paulo das letzte Mal als Experte an WorldSkills teilnehmen wird. Somit wurde innerhalb der österreichischen Bauakademien nach einem Nachfolger gesucht. Die Wahl ist auf mich gefallen, was mich sehr gefreut hat“, blickt Mittendorfer auf die Anfänge zurück.

Ehrenamtliches Engagement

Trainer beziehungsweise Experten bereiten die Teilnehmer – allesamt Fachkräfte aus nicht-akademischen Berufen bis zu 22 Jahren – für den internationalen Berufswettbewerb vor. In diesem ehrenamtlichen Engagement steckt sehr viel Herzblut und vor allem Freizeit der Trainer. „Ich hatte das Glück, dass der größte Teil der aufgewendeten Zeit als Arbeitszeit vergütet wurde, da in den Bauberufen über die Bauakademien beziehungsweise die Bundesinnung Bau ein Budget für Vorbereitung und Durchführung bereitgestellt wird“, ist Mittendorfer dankbar. Trainingspläne und Online-Meetings mit anderen Experten fanden durchaus auch in der Freizeit statt. Unterstützung seitens der Familie gab es dafür immer. „Nur für meinen siebenjährigen Sohn war es immer sehr schwierig zu verstehen, wenn der Papa zwei Wochen nicht da ist.“

Experte und Chef-Juror

Nach dem Besuch der WorldSkills 2015 in Brasilien war der Hinzenbacher 2016 erstmals als Expert bei den EuroSkills in Göteborg und 2017 bei den WorldSkills in Abu Dhabi im Einsatz. 2018 wurde er stellvertretender Chefexperte und war als „Deputy Chief Expert“ bei der EuroSkills in Budapest tätig. Mit 46 Nachwuchs-Fachkräften aus allen Berufen fuhr Mittendorfer 2019 als Expert nach Kazan (Russland). Nach der pandemiebedingten Pause 2020 war 2021 der erste Einsatz als Chefexperte bei den EuroSkills 2021 in Graz. Damit war Mittendorfer einerseits Trainer für den Hochbau-Nachwuchs. Andererseits beurteilte er als Chef-Juror die Leistungen aller Teilnehmer im Bereich Hochbau (Maurer). „Am Ende einer World- beziehungsweise EuroSkills wird der Chief Expert von allen Experten eines Skill gewählt. Das ist natürlich ein großer Vertrauensbeweis der anderen Experten und man muss schon im Vorfeld zeigen, dass man dafür geeignet ist.“ Er wäre auch für 2023 wiedergewählt worden. Mit seinem neuen Job, bei dem diese Wettbewerbe keinen Platz finden, verabschiedet sich der Fachexperte nach den WorldSkills 2022 von der Wettbewerbsbühne. „Aus heutiger Sicht ist eine Rückkehr ausgeschlossen. Aber wie heißt es so schön: Sag niemals nie. Wer weiß, was sich alles ergibt beziehungsweise ergeben kann.“

Roland Mittendorfer (l.) trainierte Kilian Lupinski aus Feldbach in der Steiermark für die WorldSkills 2022 und war gleichzeitig Chief- Expert für den Hochbau im Einsatz. | Foto: WorldSkills
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Einmaliges Erlebnis

Erfolg misst Mittendorfer nicht nur an Medaillen für seine Schützlinge, sondern auch an den Fortschritten während der Trainingswochen. Nach einem fünften Platz beim ersten EuroSkills Einsatz war der Weltmeistertitel 2017 ein Highlight. Es folgten mit dem Vizeeuropameister, Vizeweltmeister und dem Europameister 2021 weitere Titel. Bei den WorldSkills in Salzburg belegte sein junges Talent den siebten Platz. „Bei dieser Dichte an herausragenden Leistungen ist diese Top-Ten-Platzierung ein Erfolg.“ Im Hochbau unterscheiden sich die Teilnehmer weniger in der Technik – „es arbeiten trotzdem alle mit Kelle und Wasserwaage“ – aber durchaus im Trainingsumfang. „ Wir trainieren rund sieben Wochen im Zeitraum zwischen April bis zum Wettbewerb im Herbst. Asiatische Länder, allen voran China, trainiert rund 1,5 bis zwei Jahre durchgehend für den Wettbewerb. Teilweise sammeln die Teilnehmer auch schon Wettbewerbserfahrungen, indem sie an nationalen Ausscheidungen teilnehmen.“

WorldSkills als Chance

„Man freut sich jedes Jahr, die anderen Experten aus aller Welt wieder zu sehen und gemeinsam für die jungen Teilnehmer einen ordentlichen, fairen Wettbewerb durchzuführen“, blickt Mittendorfer zurück. Er bezeichnet die WorldSkills als Chance für junge Fachkräfte, um Menschen und verschiedene Arbeitstechniken aus aller Welt kennenzulernen. „Wenn man teilnehmen kann, bleibt das Erlebnis ein Leben lang in Erinnerung“, ist er überzeugt. Um als Trainer erfolgreich zu sein, muss man laut Mittendorfer in kritischen Situationen „cool“ bleiben können. „Um Teilnehmer nicht zu verunsichern, muss man sie führen und erklären können, aufmuntern und wie es so schön heißt: mental unterstützen.“ Für Sightseeing bleibt meist wenig Zeit, da der Wettbewerb im Vordergrund steht. „Manchmal organisiert der Veranstalter oder WorldSkills International Besichtigungen oder Exkursionen.“

WORDRAP

 
Mein Lebensmotto lautet………
“Das Leben ist zu kurz um schlecht aufgelegt zu sein“

Auf eine einsame Insel nehme ich mit……..
meine Familie 
  
Bedanken möchte ich mich bei…. 
Meiner Familie und die vielen Wegbegleiter bei den Wettbewerben
 
Stolz bin ich auf….
alles Erreichte in meinem Leben
  
Ich liebe… 
Meine Frau und meinen Sohn
 
Zuletzt geweint habe ich…. 
bei der Verabschiedung einiger Experten nach den heurigen WorldSkills

Ich wünsche mir….
ein glückliches und gesundes Leben

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