Wirtschaft
Kröswang nach "Corona-Delle" am Weg zum Vorkrisenniveau
Schon wenige Wochen nach Öffnung der Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe bewegen sich die täglichen Umsätze beim Frische-Lieferant Kröswang fast wieder auf Vorkrisenniveau.
GRIESKIRCHEN. Möglich ist das nur, weil der Familienbetrieb während der Pandemie alle Mitarbeiter gehalten hat. So wurde die Lieferfähigkeit gesichert. Mit dem eingespielten Team aus 450 Mitarbeiter wird es schon im kommenden Geschäftsjahr möglich sein, den Rekordumsatz von 2019 (233 Millionen Euro) einzustellen. Voraussetzung dafür sind keine weiteren Corona-bedingten Schließungen.
Weichen sind gestellt
Der Umsatz im Geschäftsjahr 2020, also von Februar 2020 bis Jänner 2021, war aufgrund der Pandemie auf 150 Millionen Euro eingebrochen. Dennoch hat das Management seine Investitionspläne wie geplant umgesetzt. So wurde der Ausbau der Firmenzentrale samt Erweiterung des Logistikzentrums in Grieskirchen abgeschlossen. Außerdem liegt der Ausbau des Standortes im oberbayrischen Pfaffenhofen im Zeitplan. Geht es nach dem Management, sind die damit die Weichen für ein starkes Comeback gestellt.
Entscheidender Wettbewerbsvorteil
"Wir haben schon während der Pandemie einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil für die Zeit nach dem Lockdown geschaffen. Es ist uns – auch dank Kurzarbeit – gelungen, alle Mitarbeiter zu halten. Jetzt können wir in voller Mannschaftsstärke zu einer rasanten Aufholjagd ansetzen", sagt Kröswang-Geschäftsführer Manfred Kröswang. Die Kunden würden nämlich zu Recht erwarten, dass Großhändler nach dem monatelangen Gastronomie- und Hotellerie-Lockdown binnen weniger Tage die volle Lieferfähigkeit herstellen können.
Kröswang haben dabei zwei Faktoren geholfen. Einerseits konnten die Verantwortlichen dank des Versorgungsauftrags für mehr als 600 Krankenhäuser, Seniorenheime, Justizanstalten und Kasernen alle Logistikprozesse aufrechterhalten. Zudem können sie nun die Stärken eines Familienunternehmens ausspielen. "Wir haben ein eingespieltes Team, das eine individuelle Kundenbetreuung garantiert. Dazu kommen jahrelange vertrauensvolle Partnerschaften zu unseren heimischen Lieferanten", betont Kröswang.
Mit „Heimvorteil“ zu neuen Stärken
Durch die Pandemie habe sich auch der Trend zu Regionalität und heimischer Qualität weiter verstärkt. "Mit Lieferanten wie der Pasteten- und Terrinen-Manufaktur Hink, dem Fleisch- und Wurstproduzenten Schirnhofer, Fischzüchter Eisvogel und Geflügelspezialisten Wech können wir diesen Heimvorteil voll ausspielen", sagt Kröswang. Auch in Bayern und Baden-Württemberg punktet Kröswang mit der Qualität und der Transparenz österreichischer Lebensmittel. Derzeit wird der Standort im oberbayerischen Pfaffenhofen für rund 12 Millionen Euro zum dritten Logistikzentrum neben Grieskirchen und Böheimkirchen ausgebaut. "Damit werden wir im Süden Deutschlands noch ein paar Marktanteile holen können“, sagt Kröswang.
Schon im Sommer werde man bei den Umsätzen das Vorkrisenniveau erreichen. "Sobald der Tourismus auch wieder in die Städte zurückkehrt, dürfen wir sogar auf echtes Wachstum hoffen. Dann werden wir auch wieder personelle Verstärkung brauchen", ist sich Kröswang sicher.
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