Regionalitätspreis 2022
Mit Sonnenstrom wollen Waizenkirchner "viere"
Die Waizenkirchner Energiegemeinschaft "Viere" wurde für den Regionalitätspreis 2022 nominiert.
WAIZENKIRCHEN. Auch in diesem Jahr zeichnet die BezirksRundSchau engagierte Unternehmen, außerordentliche Projekte und Initiativen, die sich für die Wertschöpfung und den Erhalt der Lebensqualität in der Region einsetzen, mit dem Regionalitätspreis aus. Ein besonderes Beispiel dafür ist die Erneuerbare Energiegemeinschaft (EEG) "Viere", die erst Anfang März dieses Jahres in Waizenkirchen gegründet wurde. Nominiert wurde der Verein unter der Leitung von Harald Geissler in der Kategorie "Mobilität/Erneuerbare Energie". Denn die Verantwortlichen haben sich zum Ziel gesetzt, die Weitergabe von regional erzeugtem Strom aus erneuerbaren Quellen zwischen den Waizenkirchnern zu gesicherten und günstigen Konditionen zu ermöglichen.
Grün nach vorne
"Viere", das bedeutet "nach vorne" in Umgangssprache, und einen Schritt "nach vorne" zu einem grüneren Waizenkirchen wollen Geissler und Gleichgesinnte mit der privaten EEG erreichen. Innerhalb der wenigen Monate seit der Gründung im heurigen Frühjahr konnten bereits 15 Haushalte als Stromabnehmer gewonnen werden, die den überschüssigen Strom aus zwei Photovoltaik-Anlagen beziehen. "Ich hoffe, dass bald möglichst viele Waizenkirchnerinnen und Waizenkirchner ihren Sonnenstrom an uns liefern und von uns beziehen", sagt Geissler indes.
"Abgesehen von der Entwicklung der Rahmenbedingungen mit dem Netzbetreiber und anderen Beteiligten wurde auch eine Initiative gestartet, um österreichweit eine Software anzubieten, die EEGs selbst die kostenlose Abwicklung und Abrechnung ermöglicht. Das kommt wiederum den Mitgliedern zugute, weil keine externen Kosten bezahlt werden müssen", so der Obmann weiter. Das erworbene Wissen wird in Form von Vorträgen in unterschiedlichen Gemeinden an Gründungswillige weitergegeben, "um diesen die Ängste vor Gründungshürden zu nehmen".
Wie funktioniert eine EEG?
Der überschüssige Strom, den ein Haus mit Photovoltaik-Anlage produziert, wird an die Mitglieder der EEG geliefert, wenn diese ihn brauchen, erklärt Geissler. "Daraus ergibt sich unter anderem auch die Motivation und das Bewusstsein, möglichst viel Strom dann zu verwenden, wenn die Sonne scheint." Die Abwicklung der abgetauschten Energiemengen wird durch den Netzbetreiber kostenlos durchgeführt, weil dies entsprechend dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz seine Aufgabe sei. Für den Strombezieher innerhalb der EEG ändert sich, was den Vertrag mit seinem Stromanbieter betrifft, nichts: Wenn aus der EEG kein Strom bezogen werden kann, kommt dieser vom bestehenden Lieferanten. Abgerechnet werde die aus der EEG bezogene Energiemenge einmal jährlich direkt von der EEG, so Geissler.
Mehr Infos auf der Webseite der "Viere"-EEG
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