Arbeiterkammer Bezirk Eferding
"Nicht nur von Helden des Alltags sprechen"

Alois Hofer, Werksgruppe Obere Donau der Verbund Hydro Power GmbH, und Andreas Hofer, Vizepräsident der AKOÖ. | Foto: Mittermayr/BRS
  • Alois Hofer, Werksgruppe Obere Donau der Verbund Hydro Power GmbH, und Andreas Hofer, Vizepräsident der AKOÖ.
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Wie hat sich die Corona-Situation im Bezirk Eferding ausgewirkt und was sind die "Nachwehen". Die Arbeiterkammer gibt einen Überblick in der Region und fordert unter anderem den Ausbau der Infrastruktur.

BEZIRK EFERDING (jmi). Der Bezirk Eferding steht mit einer geringen Arbeitslosenzahl auf guten Beinen. Mit einer Arbeitslosenquote von 2,8 Prozent im Jahr 2019 hatte der Bezirk den zweitniedrigsten Wert in Oberösterreich. Die Corona-Krise macht sich aber auch hier bemerkbar: Noch Ende August waren im Bezirk Eferding 550 Beschäftigte in rund 120 Betrieben in Kurzarbeit. Kurzarbeit war – besonders in der ersten Hochphase der Corona-Pandemie – für viele Betriebe ein unumgängliches Mittel zum Überleben. Einer davon war die Werksgruppe Obere Donau der Verbund Hydro Power GmbH, zu der die Donaukraftwerke Aschach, Ottensheim-Wilhering, Abwinden-Asten und Wallsee-Mitterkirchen mit rund hundert Beschäftigten zählen. "Als systemrelevantes Unternehmen – wir produzieren Strom – war es naheliegend, das Personal aufzusplitten", erklärte Alois Hofer, Betriebsrat bei Verbund Hydro Power. Während der ersten heißen Phase war eine Hälfte im Betrieb, die andere wurde nach Hause geschickt. Diese Einteilung wurde wochenweise gewechselt. Seit Juni laufen die Kraftwerke wieder vollbesetzt und im Vollbetrieb, die Vereinbarung wurde aber präventiv bis 31. März 2021 verlängert.

"Helden" finanziell belohnen

Nicht nur die Stromversorgung ist ein Sektor, der unverzichtbar und systemrelevant ist, um das Land am Laufen zu halten. Zu Beginn der Corona-Pandemie wurde oft von den "Helden des Alltags" gesprochen: Arbeitskräfte in Krankenhäusern, Pflegeheimen, im Handel und so fort. Beim Sprechen bleibt es aber, merkt Andreas Stangl, Vizepräsident der Arbeiterkammer OÖ, an: "Das betrifft zum Beispiel den Lebensmittelhandel. Ich habe mit einigen gesprochen: Vielen ist es durch die Auflagen in ihrer Arbeit nicht gut gegangen. Man hätte schon gedacht, dies werde finanziell abgegolten, aber alles ist letztendlich als normal angesehen worden." Die Arbeiterkammer fordert daher eine Anhebung der Nettoersatzrate in der Arbeitslosenversicherung auf mindestens 70 Prozent des letzten Einkommens. Zu den Forderungen zählen die Anhebung der Gehälter und Löhne im Kollektivvertrag auf 1.700 Euro. Außerdem wichtig: der Ausbau der sozialen Infrastruktur, des öffentlichen Verkehrs und des Wohnbaus.

Damit Arbeitssuchende schnell auch den richtigen Arbeitsplatz finden, gilt es, am Bewerbungsprozess zu schrauben: "Es braucht auch ein Umdenken bei Bewerbungen. Der ideale Bewerber sollte 30 Jahre sein, 25 Jahre Berufserfahrung haben und ein Einstiegsgehalt eines Berufsanfängers bekommen – das funktioniert nicht", so AK-Vizepräsident Stangl. Ebenso sollten Neulingen genügend Zeit zum Einarbeiten gegeben werden.

Zur Sache

• Im Jahresdurchschnitt 2019 hatte der Bezirk Eferding 446 Arbeitslose, 130 in Schulung Befindliche sowie 17 Jugendliche auf Lehrstellensuche.

Corona: Ende März 2020 verdoppelte sich die Arbeitslosenzahl auf 886 Personen. Zwei Drittel der Arbeitslosen haben binnen drei Monaten wieder einen Arbeitsplatz gefunden.

• Am Höhepunkt der Pandemie im Frühjahr beantragten rund 340 Betriebe für knapp 3.300 Beschäftigte Kurzarbeit beim AMS. Ende August waren im Bezirk Eferding 550 Beschäftigte in rund 120 Betrieben in Kurzarbeit.

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