AK Grieskirchen zieht Bilanz aus 2022
Über 2,7 Millionen Euro erkämpft

- AK-Präsident Andreas Stangl und Bezirksstellenleiterin von Grieskirchen, Tanja Feßl.
- Foto: BRS/Kirschner
- hochgeladen von Anna Kirschner
Viele Mitglieder der Arbeiterkammer (AK) waren im Jahr 2022 mit arbeitsrechtlichen Verstößen und vorenthaltenen Pensions- oder Pflegegeldansprüchen konfrontiert. Bezirksstellenleiterin von Grieskirchen, Tanja Feßl, und AK-Präsident Andreas Stangl ziehen Bilanz aus dem vergangenen Jahr.
BEZIRK GRIESKIRCHEN. Nichts beschäftigte Arbeitnehmer im vergangenen Jahr so sehr wie die enorme Teuerungswelle. Vier von zehn Beschäftigten kommen mit ihrem Einkommen kaum oder gar nicht mehr über die Runden, wie eine kürzlich durchgeführte IFES-Studie unter den oberösterreichischen Beschäftigten zeigte. Demnach müssen sich drei Viertel der Menschen in unserem Bundesland selbst immer stärker einschränken, um über die Runden zu kommen.
AK Grieskirchen half über 3.700 Mal
Aktuell sind im Bezirk Grieskirchen 28.512 AK-Mitglieder mit Hauptwohnsitz gemeldet. Im vergangenen Jahr wandten sich Rat- und Hilfesuchende 3.721 Mal an die AK Grieskirchen: in 2.489 Fällen telefonisch, in 1.028 Fällen persönlich und in 204 Fällen per E-Mail.
2.745.413 Euro erkämpft
Außergerichtlich hat die AK Grieskirchen im Jahr 2022 249.713 Euro an vorenthaltenem Entgelt hereingebracht. Manche Arbeitgeber lassen es sogar auf einen Streit vor Gericht ankommen. Die AK Grieskirchen musste im Jahr 2022 in 40 Fällen für ihre Mitglieder vor das Arbeitsgericht gehen. Dabei hat sie 85.837 Euro erkämpft. „Auffällig ist, dass die Arbeitsrechtsanwendung in Betrieben mit Betriebsrat um ein Vielfaches höher ist, als in Betrieben ohne Betriebsrat“, erklärt Stangl. Von den insgesamt 104 Fällen stammen 89 Fälle, also die überwiegende Mehrheit, aus Betrieben ohne Betriebsrat. Daran zeigt sich erkenntlich, wie wichtig eine betriebliche Interessenvertretung für die korrekte Bezahlung der Arbeitnehmer und die Einhaltung des geltenden Arbeitsrechts ist. In den Sozialrechtsangelegenheiten erstritt die AK Grieskirchen im vergangenen Jahr 2.004.617 Euro. Zusätzlich wurden für 43 Arbeitnehmer aus 13 insolventen Betrieben im Bezirk 405.246 Euro durchgesetzt. In Summe hat die AK Grieskirchen im Vorjahr für ihre Mitglieder Zahlungen von 2.745.413 Euro erreicht.
Von 50 bis 34.809 Euro
In ihrem Engagement für ihre Mitglieder machen die AK-Rechtsexperten keinen Unterschied, ob es sich um große oder kleine Beträge handelt. Feßl erläutert: „Der kleinste erstrittene Erfolg waren 50,01 Euro. In diesem Fall war ein Lehrling betroffen, der das Lehrverhältnis einvernehmlich aufgelöst hatte. Bei der Endabrechnung hatte ihm der Arbeitgeber aliquote Sonderzahlungen in der Höhe von 50,01 Euro abgezogen – zu Unrecht. Nach Intervention der AK zahlte der Betrieb das Geld nach.“
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