Thomas Antlinger
„Ursachen der Teuerung an der Wurzel packen“
Der SPÖ-Landtagsklub fordert ein alternatives Modell zur Strompreisberechnung und fand dafür eine Mehrheit im oberösterreichischen Landtag.
OÖ, GRIESKIRCHEN. „Die Ursachen für die seit Monaten anhaltende Teuerung muss endlich an der Wurzel gepackt werden. Daher forderten wir heute ein alternatives Modell zur Strompreisbildung, denn die hohen Strom- und Energiekosten sind mitverantwortlich dafür, dass das Leben für immer mehr Menschen unleistbar ist. Durch die einstimmige Annahme der von uns initiierten Dringlichkeitsinitiative in der heutigen Landtagssitzung wurde daher ein wesentlicher Schritt in Richtung Teuerungsbekämpfung gesetzt. Jetzt ist die schwarzgrüne Bundesregierung am Zug“, so SPÖ-Energiesprecher Thomas Antlinger. Die SPÖ-Dringlichkeitsinitiative wurde vorab von einem Großteil der im oberösterreichischen Landtag vertretenen Fraktion mitunterzeichnet.
Mischpreismodell für seriöse Berechnung
Strom aus Wasserkraft wird derzeit zum Zehnfachen ihres Erzeugungspreises verkauft. Antlinger sieht hier einen Widerspruch zum Grundgedanken der Daseinsvorsorge: „Natürlich sollen Kraftwerksbetreiber einen seriösen Gewinnaufschlag verrechnen dürfen, doch die derzeitigen Fantasiepreise und milliardenschwere Windfall-Profits sind verwerflich und mitverantwortlich dafür, dass das Leben für uns alle immer teurer wird. Diese Fehlentwicklung auf einem unregulierten Energiemarkt muss sofort korrigiert werden. In dem von uns geforderten Mischpreismodell soll ein Preis berechnet werden, der dem Durchschnitt der Kosten der Kraftwerkserzeuger insgesamt inklusive einer seriösen Gewinnmarge entspricht.“
Alternatives Modell zentral für Energiewende
Strom soll bis 2030 aus erneuerbaren Energiequellen kommen – auch dafür braucht es ein neues Modell zur Berechnung des Strompreises. „Im Merit-Order-System hängt der Strompreis vom letzten für die Stromerzeugung benötigten Kraftwerk ab. Ohne einen Umbau des Preisbildungsmodells würde das heißen, dass der Strompreis weiterhin von fossilen Gaskraftwerken abhängt, auch wenn 99 Prozent bereits aus erneuerbaren Energiequellen kommen“, erläutert Antlinger.
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