Der Bezirk Güssing hat seine erste Brauerei
Aus Heugraben kommt im Jänner das "Zickentaler Bier" auf den Markt
Beim Bierbrauen ist das Südburgenland Entwicklungsland. In Neustift an der Lafnitz (Bezirk Oberwart) gibt es das "Rabenbräu", in Königsdorf (Bezirk Jennersdorf) wurde in den 90er Jahren das Berg-Bräu erzeugt. Dafür, dass nun auch der Bezirk Güssing auf der Bier-Landkarte vertreten ist, sorgt Patrick Krammer. Er hat die "Bierquelle Heugraben" errichtet, aus der seit wenigen Tagen das "Zickentaler Bier" schäumt.
Weißbier und Helles
"Im Jänner beginnt der Vertrieb und Verkauf", erzählt der 34-Jährige. Konzentrieren will er sich in erster Linie auf Weißbier und untergäriges Helles. Je nach Bedarf und Nachfrage sollen saisonal auch Bockbier, Ale oder dunkles Altbier in der kleinen Brauerei neben der Heugrabler Kirche produziert werden. "Mein Ziel ist ein Jahresausstoß von rund 200 Hektoliter", so Krammer.
Beigebracht hat er sich das Bierbrauen selbst. "Daheim in der Garage", schmunzelt er. In Seminaren hat er seine Kenntnisse so erweitert, dass er mittlerweile als Biersommelier, als Bewerter bei Wettbewerben und nun eben auch als kommerzieller Brauer tätig ist.
"Kein Massenprodukt"
"Mein Bier ist naturbelassen und unfiltriert. Im Geschmack soll es sich von den Massenprodukten und vom Industriebier eindeutig abheben", lautet Krammers Devise.
Zur Brauerei hat er den ehemaligen Stadel im früheren elterlichen Bauernhof umgebaut. Die Brauanlagen sind fabriksneu, in den Kessel kommen Hopfen, Malz, Hefe und Wasser. Den Hopfen bezieht Krammer aus der Südsteiermark, das Malz aus Oberösterreich und Wien.
In Fässern und Flaschen
Abgefüllt wird in Fässern à 50, 30 oder 20 Litern sowie in Flaschen à 0,5 oder 0,3 Liter. Einen Teil der Produktion will Krammer über Internet-Bestellungen absetzen, einen Teil über die Gastronomie. Das Zickentaler Bier wird es in erster Linie in Lokalen im Bezirk Güssing geben.
Brau-Beisl folgt im Sommer
In der Brauerei selbst wird ebenfalls eine Verkaufsstelle eingerichtet - und zwar nicht nur für die Selbstabholung, sondern auch für den Genuss an Ort und Stelle. Krammer arbeitet nämlich an der Einrichtung eines Brau-Beisls. Den ehemaligen Stall baut er derzeit zu einem schicken gastronomischen Lokal um.
"Bis zu 50 Gäste finden hier Platz. Wir werden nicht nur Bier, sondern auch warme und kalte Speisen anbieten", freut sich Krammer. Bis zum Sommer 2017 soll das erste Brau-Gasthaus des Bezirks Güssing fertig sein.
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