Dorfpolizisten durchstreifen die Ortschaften
Reinhard Bauer ist ein erfahrener Polizist. Seit über 20 Jahren versieht der Königsdorfer seinen Dienst in der Stadt Jennersdorf, geht auf Menschen zu, kennt ihre Probleme.
Damit ist er geradezu prädestiniert für seine neue Aufgabe, das Projekt "Dorfpolizist" im Bezirk unter die Leute zu bringen. "Es geht darum, dass die Polizei in den Ortschaften sichtbarer wird und der Kontakt zur Bevölkerung intensiver wird", erklärt Bauer.
Zu Fuß unterwegs
Seit Feber sind in allen Ortschaften des Bezirks uniformierte Fußstreifen unterwegs. Jeden Tag ist ein anderer Ort an der Reihe. Die Zweier-Trupps der Polizei suchen den direkten Kontakt mit der Bevölkerung, fragen nach, lassen sich informieren. Sie besuchen Gewerbebetriebe, diskutieren am Wirtshaustisch, schauen auf kritischen Straßenabschnitten nach dem Rechten, sprechen sich den Bürgermeistern ab.
"Es geht auch darum, dass die Menschen die Scheu vor der Polizei ablegen. Dann sind sie auch eher bereit, sich mit uns in Kontakt zu setzen, wenn ihnen verdächtige Personen oder Fahrzeuge auffallen", so Bauer.
Hilfe bei Aufklärung von Delikten
Bei der Aufklärung von Einbrüchen sind Tipps aus der Bevölkerung die wichtigste Hilfe. "Die meisten Klärungen von Wohnungseinbrüchen im Bezirk Jennersdorf gehen auf direkte Hinweise zurück", weiß Bauers Kollege Wolfgang Holzmann aus dem Kriminaldienst.
Bürgergespräche
Daneben organisiert die Polizei auch regelmäßige Informationsabende in den Gemeinden. "Wir informieren über die Aufgaben der Polizei, lassen uns Beobachtungen erzählen und geben Sicherheitstipps gegen Wohnungseinbrüche", berichtet Gerhard Karner von der Polizeiinspektion Güssing. Er koordiniert das Projekt "Dorfpolizist" im Bezirk Güssing.
Solche Informationsabende hat es bereits in Neustift, Deutsch Kaltenbrunn oder Sankt Martin an der Raab gegeben. Hier bringen die Polizisten auch aktuelle Informationen unter die Leute. "Jetzt im Sommer kommt wieder die Zeit der Teppichverkäufer, Scherenschleifer und sonstigen Trickbetrüger", warnt Kriminalist Holzmann.
Fragebögen geben Aufschluss
Nach den Informationsabenden liegen Fragebögen in den Gemeindeämtern auf, die ausgefüllt und anonym retourniert werden können. "Schon nach der ersten Veranstaltung in Deutsch Kaltenbrunn war der Rücklauf sehr hoch", freut sich Bauer.
Zweithöchste Aufklärungsrate
Ziel des Innenministeriums ist es, mit "Dorfpolizisten" und Informationsabenden das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu heben. Die objektiven Zahlen sprechen ohnehin für sich: In den Bezirken Güssing und Jennersdorf wurden im Vorjahr 65,2 % aller angezeigten Delikte aufgeklärt. Das ist zweitbeste Aufklärungsrate in ganz Österreich.
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