Jubilar Walter Dujmovits: Ein Burgenländer durch und durch

Selten ist ein frischgebackener 85-Jähriger so viel beschäftigt wie Walter Dujmovits aus Stegersbach. Vor einem Monat hat er mit einer Regierungsdelegation Auslandsburgenländer in den USA besucht, in Heiligenbrunn ist er danach bei den "Hianzentagen" als Referent aufgetreten, und demnächst geht die nächste Ausgabe der Zeitung "Burgenländische Gemeinschaft", bei der Dujmovits seit über 30 Jahren Chefredakteur ist, in Druck.

Geograph und Historiker

Das Anliegen, anderen Menschen das Burgenland in allen seinen Facetten zu vermitteln, treibt den früheren Geographie- und Geschichteprofessor auch heute noch an. "Ich möchte dazu beitragen, die Kenntnis über unsere Heimat zu vertiefen. Wissen ist die Grundlage dafür, dass sich Selbstfindung und Selbstbewusstsein der Burgenländer entwickeln", lautet das Credo des gebürtigen Eisenhüttlers.

Erforschung des Burgenlandes

Seine eigenen diesbezüglichen Anfänge fand er als Student in den 50er Jahren, als er der Landsmannschaft der Burgenländer in Wien beitrat. "Zu dieser Zeit habe ich begonnen, mich mit der Erforschung der Landesgeschichte zu befassen, vor allem mit der Entstehung des Burgenlandes 1921", erinnert sich Dujmovits.

Amerika-Auswanderung

Seine erste Amerika-Reise im Jahr 1956 zu ausgewanderten Verwandten zündete den zweiten Funken. Als erster Historiker begann Dujmovits, die Amerika-Auswanderung der Burgenländer wissenschaftlich zu bearbeiten. Sein 1975 erschienenes Buch zu diesem Thema gilt noch immer als Standardwerk.

18 USA-Reisen hat Dujmovits bislang unternommen. Er war wissenschaftlicher Leiter der Landesausstellung "Nach Amerika" im Jahr 1991, zählte zu den treibenden Kräften bei der Errichtung des Güssinger Auswanderer-Museums, war Obmann der Vereinigung Burgenländischer Geographen und leitet seit 32 Jahren die "Burgenländische Gemeinschaft".

Hianzisch g'redt

Ein weiteres Faible gilt der hianzischen Mundart. "Ich habe schon über 2.600 Ausdrücke gesammelt und mit Erklärungen versehen", so Dujmovits. Als begnadeter Geschichtenerzähler gibt er hianzische Anekdoten bei Vorträgen und Heimatabenden immer noch gerne zum Besten.

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