Schweigen über Kaufpreis
Land Burgenland kauft Aktiv-Park Güssing
Das Land Burgenland hat den Güssinger Aktiv-Park gekauft. Das hat Bürgermeister Vinzenz Knor bei der Gemeinderatssitzung gestern, Dienstag, bekanntgegeben. Gekauft wurde das Hotel, Grundstücke und darauf befindliche Sportanlagen von der Landesimmobiliengesellschaft LIB, wie Peter Slawik, der Sprecher von Bautenlandesrat Heinrich Dorner, bestätigte. Den Kaufpreis wollte Slawik nicht bekanntgeben.
Hotel und Restaurant seit über zwei Jahren zu
Eigentümerin des Aktiv-Parks war die Wiener Immobiliengesellschaft WSF, wobei sowohl das Hotel als auch das Restaurant seit Ende Oktober 2020 geschlossen sind. Einer aufrechten Vereinbarung zwischen Gemeinde und WSF zufolge können Eingangsbereich, Garderoben und Duschen von Vereinen und Sportlern genutzt werden.
Vorläufig nicht berührt von der Transaktion sind die große Sporthalle und die Club-Tennisplätze, die im Eigentum der Stadtgemeinde Güssing stehen. Ob das auch so bleibt, lässt sich laut Knor derzeit nicht sagen. "Wir schauen, welche Vorschläge das Land macht."
Landessportzentrum?
In Güssing haben schon längere Zeit Gerüchte die Runde gemacht, dass das Land aus dem Aktiv-Park ein Landessportzentrum machen wolle. Dorner-Sprecher Slawik wollte das noch nicht bestätigen. "Die Sport-Strategie des Landes sieht vor, dass es ein Landessportzentrum im Nordburgenland und mehrere Stützpunkte auf das Land verteilt gibt." Die detaillierten Pläne zu Güssing wolle man zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben.
Der Aktiv-Park ist nicht nur die Heimstatt für die Güssinger Basketballer, sondern auch Austragungsort für andere Sportarten. Der Investitionsbedarf an der 1998 eröffneten Immobilie ist aber mittlerweile schon hoch geworden. Die heftig umstrittene Errichtung eines Golfplatzes auf angrenzenden Grundstücken wurde von der WSF im Jahr 2020 endgültig ad acta gelegt.
"Nun können wir endlich das Kapitel rund um das Hotel abschließen", zeigt sich Bürgermeister Knor angesichts der langen politischen und rechtlichen Debatten in den 2010er Jahren erleichtert. "Durch die Inbetriebnahme des Hotels bekommen wir endlich auch wieder einen Zuwachs an Gästebetten. Ich freue mich für unsere Vereine und für die sportbegeisterte Bevölkerung in unserer Stadt."
Kritik von ÖVP
Scharfe Kritik kommt hingegen vom ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas: „Es kann nicht sein, dass die SPÖ-Alleinregierung mit Steuergeldern ein Hotel, Grundstücke und darauf befindliche Sportanlagen kauft und einfach über den Kaufpreis schweigt. In Anbetracht der Tatsache, dass das Land mit 1,8 Milliarden Euro rekordverschuldet ist, kann es nur im öffentlichen Interesse sein den Kaufpreis zu erfahren und welche weiteren Ausgaben geplant sind."
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