700 Garagenplätze für burgenländische Pendler
Südburgenländer sollen besonders davon profitieren
"Der Pendleranteil (in ein anderes Bundesland) liegt im Burgenland bei fast 40 Prozent. 48.571 der burgenländischen Erwerbstätigen gehen einer Arbeit außerhalb ihres Wohnbundeslandes nach - vor allem in Wien nach. Im Südburgenland sind es rund 33.000 PendlerInnen, davon etwa 15.000 in andere Bundesländer. Im Bezirk Oberwart gibt es rund 10.500 Auspendler", leitet LR Helmut Bieler ein.
Pendlermaßnahmen umgesetzt
Diese sind überproportional belastet. Das Land stellte deshalb jährlich 16 Mio. Euro jährlich für den öffentlichen Verkehr zur Verfügung. "Wir sind auf einem sehr guten Weg. Aber trotz des Aufwärtstrends und der sehr guten wirtschaftlichen Entwicklung bleibt das Burgenland noch immer das Pendlerland Nummer eins. Das Pendeln gehört im Südburgenland zum Alltag. Jeder von uns kennt entweder jemanden im Familien- oder Bekanntenkreis der in einem anderen Bundesland arbeitet oder ist selbst Pendler. Aus diesem Grund gab es in den letzten Jahren einige Maßnahmen, um die Pendler zu entlasten", erklärt Bieler und spricht einige Beispiele an: "Jede Fahrkarte des G1-Pendlerbusses wird vom Land Burgenland zu 50 Prozent gefördert. Die Einführung des Pendler, die Landestankstellen und das Top Jugendticket sind wichtige Verbesserungen. Auch der Ausbau von Park & Ride bzw. Park & Drive-Anlagen wird fortgesetzt", so Bieler.
Die Kombination aus PKW und Öffi wird immer beliebter. Im Burgenland gibt es 44 Park&Ride sowie Park&Drive Anlagen (für Fahrgemeinschaften) mit etwa 2900 Stellplätzen. Zusätzlich stehen an den Standorten zusätzlich 26 Bike & Drive Anlagen mit 836 Stellplätzen zur Verfügung.
(Insgesamt Stellplätze: Bezirk Oberwart 270, Bezirk Güssing 30, Bezirk Jennersdorf 0). Weitere Anlagen sind in Planung bzw. werden errichtet oder erweitert (Neutal, Mattersburg oder Pinkafeld).
700 Garagenplätze ab 1. September
Als Meilenstein für die Pendler sehen Bieler, Christian Iledits und Ewald Schnecker die Bereitstellung von 700 Garagenplätzen an verschiedenen Standorten in Wien und Mödling. Diese sind ab 1. September verfügbar.
"Diese Vereinbarung gilt für WIPARK-Garagen an 12 Standorten in Wien bzw. Mödling, die eine direkte Anbindung zur U- oder Schnellbahn haben. Pro Stellplatz gilt der Tarif von 55 Euro pro Monat beziehungsweise 550 Euro pro Jahr. Besitzer einer Jahreskarte der Wiener Linien bezahlen nur 46,8 Euro pro Monat (468 Euro/Jahr). Diese günstigen Tarife gelten nur für Burgenländerinnen und Burgenländer!", fasst Illedits zusammen.
Ermässigte Tickets gibt es außerdem für Zivil- und Präsenzdiener und Studenten.
Online-Anmeldung
Die Anmeldung erfolgt über die Mobilitätszentrale oder WIPARK. "Es kann alles online erledigt werden. Man braucht einen aktuellen Burgenländischen Meldezettel, der maximal drei Monate alt ist. Diesen kann man einscannen oder auf den Gemeinden einscannen lassen und dann elektronisch verschicken. Es geht auch telefonisch oder per Post", so Illedits.
"Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Das bedeutet, jeder kann sich den Standort auswählen, aber wenn ein Standort voll ist, muss man sich einen anderen wählen. Es gibt überall Behinderten- und Frauenparkplätze", so Bieler.
Es werden jeweils Jahresverträge abgeschlossen und dann evaluiert. "Wenn die 700 Stellplätze weg sind, werden wir nachjustieren. Jetzt warten wir erstmal ab, wie sich die Nachfrage entwickelt", so Illedits.
Nachfrage gegeben
"Die Nachfrage besteht sicher. Schon kurz nach Bekanntwerden haben mich Leute kontaktiert, weil sie wissen wollten, wie das funktioniert", erklärt LA Ewald Schnecker. Für Schnecker ist es eine "weitere klare Verbesserung" der südburgenländischen Pendlersituation. Er weist auch auf das neue Pendlergeld hin: "Für einen Pendler aus dem Bezirk Oberwart gibt es rund 260 Euro mehr, für einen aus Jennersdorf 326 Euro. Außerdem bekommen so auch Teilzeitbeschäftigte und Wochenpendler in den Genuss eines Pendlergeldes", so Schnecker.
ÖVP begrüßt Parkplätze
Erfreut zeigt sich auch ÖVP-Pendlersprecher LAbg. Norbert Sulyok: "Um die burgenländischen Pendler zu spürbar zu entlasten sei ein gemeinsames Handeln aller Verantwortlichen notwendig. 700 Parkplätze sind für die tausenden burgenländischen Wien-Pendler ein Tropfen auf den heißen Stein, aber es ist ein Anfang. Jetzt gilt es sicherzustellen, dass ein transparentes Vergabeverfahren für die Parkplätze durchgeführt wird, die angeblich bereits ab 1. September zur Verfügung stehen!“
Die ÖVP Burgenland tritt für eine Stärkung der Pendlerrechte ein. Das neue Pendlerpauschale oder der Pendlereuro sind ein Resultat der Hartnäckigkeit und bringen den Pendlerinnen und Pendlern spürbare finanzielle Entlastung.
„Der tägliche Alltag eines Pendlers ist schon anstrengend genug, daher müssen alle Verantwortlichen gemeinsam mit den Betroffenen Maßnahmen setzen, um eine echte Verbesserung für die Pendler zu erreichen“, so Sulyok, und abschließend: „Die beste Unterstützung für die Pendler wäre allerdings, wenn die Stadt Wien die Schikanen gegenüber den Pendlerinnen und Pendler insgesamt einstellt.“
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