Heer muss Sprit sparen: Keine Angelobung in Mogersdorf
Fahrtkosten sind dem Ministerium zu hoch - Angelobungen künftig nur noch in Kasernen - Auch Gattendorf gestrichen
Für den 19. September waren alle Vorbereitungen bereits im Laufen. In Mogersdorf hätten die Rekruten des jüngsten Einrückungstermins ihr Gelöbnis zur Republik ablegen sollen.
Daraus wird aber nichts. Das Militärkommando Burgenland hat der Gemeinde Anfang August mitgeteilt, dass die Angelobung nun doch nicht in Mogersdorf stattfinden wird.
Anreise ist zu teuer
Die Begründung: Das Bundesheer muss Spritkosten sparen, die Verlegung der Soldaten mit ihren Fahrzeugen aus den Kasernen käme zu teuer. Die Angelobung findet nun in der Kaserne Güssing statt.
Nur noch in Kasernen
Oberstleutnant Andreas Jordanich vom Militärkommando bestätigt die Absage. "Das Verteidigungsministerium hat angeordnet, dass Angelobungen österreichweit nur mehr in Kasernen oder Garnisonsorten stattfinden, nicht mehr in Gemeinden außerhalb."
Pro Jahr finden in Österreich rund 100 Angelobungen statt. "Wenn man die Anreise der Soldaten und die anfallenden Überstunden für das Kaderpersonal in Betracht zieht, kommen beträchtliche Summen zusammen", so Jordanich.
Auch Gattendorf gestrichen
Heuer haben im Burgenland zwei Angelobungen in Bruckneudorf sowie je eine in Pinkafeld und Weppersdorf stattgefunden. Gestrichen wird nicht nur der Termin in Mogersdorf, sondern auch die Angelobung, die für 21. November in Gattendorf (Bezirk Neusiedl) fixiert war.
Mogersdorfs Bürgermeister Josef Korpitsch ist über die Absage enttäuscht. "Wir hatten für 19. September einen Tag der Exekutive geplant, bei dem sich auch Rotes Kreuz, Feuerwehr und Polizei präsentieren sollten."
"Armutszeugnis"
Dass das Heer Angelobungen wegen der Spritkosten streicht, sei ein "Armutszeugnis für die Republik", kritisiert Korpitsch. Möglichkeiten, mit anderen Methoden Geld einzusparen, habe die Bundesregierung zur Genüge.
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