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Industriellenvereinigung-Chef Gerger im Abschiedsinterview

Manfred Gerger hat sich nach elf Jahren als Präsident der burgenländischen Industriellenvereinigung zurückgezogen. | Foto: Martin Wurglits
  • Manfred Gerger hat sich nach elf Jahren als Präsident der burgenländischen Industriellenvereinigung zurückgezogen.
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Nach elf Jahren hat sich Manfred Gerger als Präsident der burgenländischen Industriellenvereinigung (IV) zurückgezogen. Der Neudauberger, einstiger Geschäftsführer von Hella in Großpetersdorf, ist seit einigen Jahren mit einem eigenen Unternehmen in der Industrieentwicklung für Beleuchtungstechnik tätig.

MEINBEZIRK.AT: Wie sehen Sie Ihren Rückzug von der IV-Spitze?
GERGER: Die Übergabe ist gelungen. Meine Nachfolgerin Adelheid Adelwöhrer (Anm.: Neudörfler Büromöbel) wird ihre Sache gut machen.

Wie würden Sie Ihre Amtszeit beschreiben?
Inhaltlich haben wir die Themen Infrastruktur, Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft in der burgenländischen Industrie forciert. Mir persönlich waren die Bereiche Bildung, Forschung und Entwicklung sehr wichtig.

Was ist Ihnen gelungen?
Wir haben uns beispielsweise an der Netzwerk-Universität in Fürstenfeld beteiligt, wodurch rund 50 burgenländische Masterabsolventen in Optoelektronik und Lichttechnik ausgebildet wurden. Wir haben die Beteiligung am Joanneum-Standort in Pinkafeld und einen Fachhochschul-Studiengang für Lichttechnik und Photonik initiiert.

Wie war Ihre Gesprächsbasis mit der Landespolitik?
Bei Landeshauptmann Niessl hat es am Anfang gedauert, unsere Themen auf den Tisch zu bringen. Aber dann hat sich ein hervorragendes Verhältnis entwickelt. Landeshauptmann Doskozil war zwar positiv zu unseren Themen eingestellt, man hat aber immer das parteipolitische Denken gespürt. Über den Mindestlohn hatten wir sehr kontroverse Diskussionen, bei der Facharbeiter-Offensive haben wir aber eine gute gemeinsame Lösung gefunden.

Wie steht die burgenländische Industrie aktuell da?
Sie hat 8.000 unmittelbare Beschäftigte, dazu rund 15.000 weitere in angrenzenden Branchen. Sie schafft rund 30 Prozent der Wertschöpfung im Land und damit Wohlstand und Einkünfte. Die Auftragslage ist gut, es machen sich aber Energiepreise und Lieferkettenprobleme immer mehr bemerkbar.

Sehen die aktuellen Probleme bei Kludi, Lenzing oder Weitzer als Vorboten einer größeren negativen Entwicklung?
Wenn sich in einem burgenländischen Industriebetrieb die Energiekosten von 15 auf 55 Millionen Euro erhöhen, hält er das nicht lange aus. Dann können Kurzarbeit oder die Aufgabe des Standorts die Folgen sein. Ich gehe davon aus, dass die Baubranche aufgrund der sinkenden Aufträge Probleme bekommen wird. Der Plafond ist noch nicht erreicht, das kommt erst.

Wo sehen Sie für die burgenländische Industrie noch ungenutzte Potenziale?
Sie könnte die Themen Digitalisierung und Automatisierungstechnik weiter vorantreiben. Im Süd- und Mittelburgenland haben wir mehrere Vorzeigebetriebe in der Lichttechnik. Warum könnte das nicht eine Art Silicon Valley für diesen Sektor werden?

Wie beurteilen Sie die Perspektiven für die Wirtschaftszonen in Heiligenkreuz und an der geplanten S7?
Heiligenkreuz ist bei der Ansiedlung neuer Betriebe eingeschlafen. Was die Gewerbegebiete in Rudersdorf und Königsdorf betrifft, glaube ich, dass sie eine positive Entwicklung nehmen werden. Allerdings hat wegen möglicher Ansiedlungen noch niemand die Industrie gefragt.

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