Tourismus
Land Burgenland übernimmt Therme Stegersbach
Die Therme Stegersbach soll mit Jahresbeginn 2024 vom Land Burgenland übernommen werden. Das gaben der derzeitige Besitzer Karl Reiter und Landeshauptmann Hans Peter Doskozil heute, Freitag, bei einer Pressekonferenz bekannt.
Therme, Hotel, Golf
Nicht nur die Therme selbst wechselt den Besitzer, sondern auch das Hotel Allegria, die Golfschaukel und die Wasserrechte für das Thermalwasser. Der Kaufpreis stehe noch nicht fest, weil auch der endgültige Übernahmevertrag noch nicht unterzeichnet sei, sagte Doskozil. Man sei sich aber in weiten Zügen bereits einig.
Betreiberstruktur offen
Wie es ab 2024 dann mit dem größten Tourismuskomplex im Bezirk Güssing weitergeht, ist noch offen. "Wenn wir von einem möglichen Betreiber überzeugt sind, werden wir ihn ins Boot holen. Genauso ist es aber möglich, dass wir als Land selber als Betreiber auftreten", so Doskozils Ausblick. Auf jeden Fall wolle man auch auf längere Sicht Mehrheitseigentümer bleiben.
Von 2008 bis 2023
In den 15 Jahren, seit er Therme, Hotel und Golf von der damaligen Landesgesellschaft WIBAG übernommen hat, habe er rund 30 Millionen Euro investiert, berichtete Reiter. Allerdings gebe es in seiner Familie niemanden, der die Betriebe weiterführen würde. "Mit der Zeit ist die Bürde der Verantwortung immer größer geworden", bekannte der gebürtige Tiroler.
Das Land werde nach der Übernahme jedenfalls Investitionen tätigen, kündigte Hans Peter Rucker, der Geschäftsführer der Landesholding, an. Konkrete Pläne liegen derzeit aber noch nicht auf dem Tisch.
Die Therme Stegersbach und das ursprüngliche Hotel "Birdie" wurden 1998 vom Kärntner Bauunternehmer Robert Rogner eröffnet. 2000 wechselte der gesamte Komplex ins Landeseigentum, das Hotel "Allegria" wurde gebaut. 2008 übernahm Karl Reiter die Tourismusanlage und erweiterte sie auf eine Kapazität von rund 600 Betten. Aktuell sind rund 200 Mitarbeiter in Therme, Hotel und Golfplatz beschäftigt.
ÖVP hat Bedenken
Kritik an der heutigen Ankündigung meldete die ÖVP Burgenland an. "Die Ankündigung, die Therme Stegersbach inklusive Hotel mit Steuergeldern zu übernehmen, erfolgte ohne jede Spur einer Einigung über die Kosten", sagte Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas. Angesichts der eklatanten Rekordverschuldung des Landes sei die Vorgehensweise Doskozils mehr als fragwürdig. "Es scheint, als ob Doskozil keinerlei finanziellen Überlegungen oder Strategien berücksichtigt, sondern einfach auf gut Glück handelt. Es ist höchste Zeit, das Rauswerfen von Steuergeldern zu beenden."
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